Grandioses Konzert im Schloss Borbeck

Bravo-Rufe: Cello- und Klavierabend begeisterte

0 16.09.2022

BORBECK. Mit einem grandiosen Auftakt startete nach der Sommerpause das Konzertprogramm im Schloss Borbeck in sein zweites Halbjahr. „Bravo“, so ertönte es bereits zur Pause des Celloabends am Freitag, 9. September, mit Sam Lucas (Violoncello) und Ani Ter-Martirosyan (Klavier). Am Ende, nach zwei Zugaben, gab es stehende Ovationen für das Duo. Mit feinem Gespür für den Charakter der Werke führte Sam Lucas, am Klavier feinfühlig und virtuos von Ani Ter-Martirosyan begleitet, durch einen Konzertabend, der noch lange nachklang.

Schumann und Brahms in Vollendung

Auf dem Programm standen mit Robert Schumann (1810-1856) und Johannes Brahms (1833-1897) Werke der Romantik. Zart, melancholisch, freundlich und dennoch kraftvoll erklangen die Fantasiestücke op. 73 von Schumann. Ebenfalls melancholisch ist die Sonate Nr. 1 e-Moll op. 38 von Johannes Brahms. Doch begann sie zunächst wundervoll impressionistisch-zart. Einfach zauberhaft, gesangsgleich, wie sich das Cello aus der tiefen Lage in immer lichtere Höhen erhebt, eingehüllt gleichsam in zarte, perlende Töne des Klaviers. Dieses fast leidenschaftlich Singende der Instrumente, die leuchtende Klanglandschaft, dabei das nonverbale Wechselspiel zwischen den beiden Musikern war ein berauschendes Erlebnis. Die Bravo-Rufe zur Pause waren absolut gerechtfertigt.

Schostakowitsch und Gershwin

Nach der Pause ging es dann mit der Sonata op. 40 von Dmirti Schostakowitsch (1906-1975) zunächst in die russische Romantik. Schostakowitschs op. 40 gehört sicher zu den schönsten Werken der Celloliteratur. Wunderbar einfühlsam umgesetzt die Cellokantilene über impressionistischen Akkordflächen des Klaviers, wild das Allegro-Scherzo mit seinen Anmutungen an asiatische Tänze. Den Abschluss bildete das Prélude Nr. 1 für Violoncello und Klavier von George Gershwin (1898-1937) und damit die romantische Moderne. Es ist ein kurzes, mitreißendes Stück im Charleston-Rhythmus.

Dass die beiden Musiker seit zwei Jahren viel miteinander konzertieren, spürte man in dem beständigen non-verbalen Austausch. Die stehenden Ovationen am Schluss und die Begeisterung des Publikums machen Hoffnung auf ein weiteres Konzert dieser beiden Musiker im Schloss Borbeck - einzeln oder erneut zusammen.

Birthe Marfording

© Fotos: Patrick Borucki

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