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0 24.08.2023
Was für ein Fight! Rot-Weiss Essen erkämpfte am 3. Spieltag der 3. Liga beim zuvor noch verlustpunktfreien Spitzenreiter FC Viktoria Köln einen wertvollen Punkt. Weil die gesamte Mannschaft alles investierte und Torhüter Jakob Golz überragend hielt, endete die Partie bei den formstarken Domstädtern 0:0. Nur der mögliche „Lucky Punch“ blieb dem Team von Chef-Trainer Christoph Dabrowski versagt. Vor 6.089 Zuschauern im Kölner Sportpark Höhenberg – darunter mindestens 2.500 RWE-Fans, die für Heimspiel-Atmosphäre sorgten – hatte die Viktoria über weite Strecken mehr Spielanteile und auch die deutlich besseren Chancen. Jakob Golz und Essener Hintermannschaft ließen jedoch über 96 Minuten kein Gegentor zu. „Wir mussten gegen eine dominante Viktoria brutal leiden, waren aber taktisch sehr diszipliniert und hatten einen starken Torhüter in der Kiste“, urteilte Trainer Dabrowski: „In der Offensive hätte ich mir den einen oder anderen Nadelstich mehr gewünscht. Unter dem Strich können wir mit dem Punkt aber gut leben.“
Im Vergleich zum Heimspiel gegen den FC Erzgebirge Aue (1:1) nahm Christoph Dabrowski gleich vier Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Für Kapitän Felix Bastians, der sich gegen Aue eine Zerrung im Adduktorenbereich zugezogen hatte, begann Felix Götze in der Innenverteidigung neben José-Enrique Rios Alonso und Mustafa Kourouma, der für Rechtsverteidiger Andreas Wiegel in die Startelf rückte. Dadurch bildete sich in der Abwehr eine Dreierkette, die auf den Außenpositionen von Isaiah Young (rechts) und Lucas Brumme (links) ergänzt wurde. Die Taktik funktionierte gut.
Für Thomas Eisfeld begann Björn Rother im zentralen Mittelfeld. Außerdem spielte Ron Berlinski (für Marvin Obuz) neben Moussa Doumbouya im Angriff. Für Kourouma, Rother und Berlinski war es das Saisondebüt in der Startformation. Weiterhin zuschauen mussten dagegen neben Felix Bastians auch Ekin Celebi (Aufbautraining nach Leistenproblemen), Nils Kaiser (Innenbandanriss), Aaron Manu (Aufbautraining nach Achillessehnenreizung) sowie Sandro Plechaty (Knieprobleme).
Für die mit sechs Punkten aus zwei Spielen optimal gestarteten Kölner gab es keinen Grund, nach dem Sieg beim 1. FC Saarbrücken (2:1) Änderungen in der Startaufstellung zu vorzunehmen. Kölns Trainer Olaf Janßen, bei RWE als früherer Sportlicher Leiter noch bestens bekannt, vertraute erneut dem Siegerteam.
Der frische Wind in der Essener Startformation machte sich gleich zu Beginn bemerkbar. Die komplett in grau spielenden RWE-Kicker machten frühzeitig Druck und zeigten, dass sie den ersten Sieg in der laufenden Spielzeit einfahren wollten. Allerdings konnte keines der beiden Teams in den ersten 20 Minuten für Torgefahr sorgen. Nachdem sich die beiden Teams in der Anfangsphase eher „beschnuppert“ hatten, folgten Chancen auf beiden Seiten. Nach einem Zuspiel von Torben Müsel in der 22. Minute war Lucas Brumme auf der linken Außenbahn durch. Seine Hereingabe in die Mitte konnten die Kölner aber vor dem einschussbereiten Moussa Doumbouya klären. Im direkten Gegenzug verpasste „Isi“ Young 20 Meter vor dem eigenen Tor den Ball, so dass sich gleich mehrere Chancen für die Hausherren eröffneten. Bei den ersten beiden Schussversuchen konnte aber Jakob Golz, der für Felix Bastians die Kapitänsbinde trug, glänzend im Eins-gegen-Eins parieren. Der dritte Versuch der Kölner innerhalb von nur wenigen Sekunden wurde von der RWE-Abwehr abgeblockt.
Nach einer Trinkpause nach rund 25 Minuten übernahmen die Kölner mehr Spielanteile. Ein „Schüsschen“ von Donny Bogicevic (29.) brachte die RWE-Hintermannschaft aber nicht ins Schwitzen. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit (43.) konnte sich Kapitän Golz ein weiteres Mal auszeichnen. Einen Schuss von David Philipp klärte Rot-Weiss Essens Nummer eins aus recht spitzem Winkel mit der rechten Hand zum Eckball. Für den Schlusspunkt des ersten Durchgangs war auf Essener Seite Torben Müsel verantwortlich. Sein Fernschuss (45.) brachte aber nicht den erwünschten Erfolg. So blieb es beim 0:0. „Für uns ein recht glückliches Ergebnis“, wie Marcus Steegmann, Rot-Weiss Essens Direktor Profifußball, am Mikrofon von MagentaSport während der Halbzeitpause ehrlich einräumte.
Nach der Pause erwischten die Rot-Weissen in einer intensiven Begegnung den besseren Start und drängten die Viktoria zumindest phasenweise in die eigene Hälfte zurück. Die beste Möglichkeit in dieser Phase hatte Moussa Doumbouya nach einem feinen Zuspiel von Felix Götze. Der ehemalige RWE-Kapitän Moritz Fritz, der inzwischen auch bei der Viktoria die Spielführerbinde trägt, bekam jedoch in letzter Sekunde sein Bein dazwischen. Auf der Gegenseite wehrte Torhüter Jakob Golz einen Schuss von David Philipp zur Ecke ab.
Nach einer guten Stunde brachte Christoph Dabrowski mit Cedric Harenbrock (für Torben Müsel) seinen ersten „Joker“. Nur wenig später kamen mit Andreas Wiegel (für Isaiah Young) und Sascha Voelcke (für Lucas Brumme) auch zwei frische Außenbahnspieler. Für Voelcke war es das Saisondebüt. Doch auch in dieser Phase stand immer wieder der überragende Jakob Golz im Blickpunkt. Mit weiteren Glanztaten, vor allem gegen den völlig frei vor ihm auftauchenden Niklas May, verhinderte der Schlussmann erneut mehrfach einen Rückstand. Auch David Philipp und Donny Bogicevic fanden erneut ihren Meister im RWE-Torhüter.
In der Schlussphase lösten Marvin Obuz und Leonardo Vonic im Essener Angreifer Ron Berlinski und Moussa Doumbouya ab. Und Vonic hatte dann auch mit einem Volleyschuss die beste RWE-Chance, scheiterte jedoch an Viktoria-Torhüter Ben Voll. In der Nachspielzeit mussten die Essener Fans dann noch einmal tief durchatmen, als der eingewechselte Jeremias Lorch nach einer Flanke von Simon Handle plötzlich frei zum Kopfball kam, die Kugel aber knapp neben den Pfosten setzte. Da wäre selbst Jakob Golz machtlos gewesen.
So aber feierten die Rot-Weissen mit ihren Fans nach dem Schlusspfiff den Punktgewinn bei einem sehr starken Gegner. „Ich bin stolz auf die Leistung des Teams, auch wenn uns kein Tor gelungen ist“, meinte Viktoria-Trainer Olaf Janßen.
Nach dem Gastspiel in der Domstadt geht es für RWE direkt Schlag auf Schlag weiter. Bereits am Sonntag (27. August) kommt es gegen den Aufsteiger SC Preußen Münster zu einem weiteren West-Duell. Anstoß im Stadion an der Hafenstraße ist erneut – wie schon zuletzt gegen den FC Erzgebirge Aue – um 19.30 Uhr.
Für das Dabrowski-Team ist das Traditionsduell mit Münster direkt der Anfang für die nächste „Englische Woche“. Am Mittwoch, 30. August, ab 18.30 Uhr startet RWE als Titelverteidiger beim Bezirksligisten SuS 09 Dinslaken in die neue Niederrheinpokal-Saison. Gespielt wird auf der dortigen Platzanlage (Gneisenaustraße 56). Nur drei Tage später (Samstag, 2. September, 14 Uhr) steht dann die Liga-Auswärtspartie bei der U23 des SC Freiburg auf dem Programm. In der letzten Saison konnten die Rot-Weissen als einziges Drittliga-Team beide Vergleiche mit dem aktuellen Vizemeister für sich entscheiden (3:0 in Freiburg, 2:0 an der Hafenstraße). Das kann gerne so weitergehen.
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