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0 01.03.2023
BORBECK. „Glaube bewegt!“ lautet das Motto des nächsten Weltgebetstags, der am 3. März in über 150 Ländern der Erde gefeiert wird. Vorbereitet wurde er in diesem Jahr von Christinnen aus Taiwan. „Ihre Texte, Lieder und Gebete zeigen, wie sie mit den Herausforderungen unserer Tage umgehen“, so die Einladung: „Zukunfts- und Existenzängste belasten viele Menschen. Die Folgen der Coronapandemie sind deutlich spürbar. In Europa gibt es wieder Krieg. Taiwanische Frauen wissen um solche Bedrohungen. Nicht nur sie sorgen sich um die großen Spannungen zwischen ihrem Land und China. Diesen Ängsten setzen die Frauen aus Taiwan ihren Glauben entgegen – und laden dazu ein, sich über alle Konfessions- und Ländergrenzen hinweg für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde einzusetzen.“
In Essen sind insgesamt 29 ökumenische Gottesdienste geplant, die fast überall mit einem informativen und geselligen Begegnungstreffen verbunden sind. Interessierte Frauen und Männer sind dazu willkommen. Hier die Termine kompakt im Stadtbezirk IV:
Bedingrade und Schönebeck. Zu einer ökumenischen Feier des Weltgebetstags laden evangelische und katholische Frauen aus den Katholischen Gemeinden St. Antonius Abbas und St. Franziskus sowie aus der Evangelischen Kirchengemeinde Bedingrade-Schönebeck am Freitag, 3. März, in das Lutherhaus an der Bandstraße 35 ein. Zum Auftakt findet um 15.30 Uhr ein gemeinsames Kaffeetrinken statt. Ab 16.30 Uhr informiert die Vorbereitungsgruppe über das Thema „Glaube bewegt!“ des diesjährigen Weltgebetstags und das Land, aus dem die Lieder, Texte und Gebete für den Ablauf stammen. Der gemeinsame Gottesdienst beginnt um 17 Uhr.
Borbeck, Vogelheim. „Glaube bewegt!“ lautet die Überschrift für zwei ökumenische Weltgebetstags-Feiern, zu denen die Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden in Borbeck und Vogelheim am Freitag, 3. März, einladen. In der Dreifaltigkeitskirche, Stolbergstraße 54/Leimgardtsfeld, beginnt die Feier des Weltgebetstags um 15 Uhr mit Kaffee und Kuchen und einer Einstimmung auf das Thema. Der Gottesdienst wird um 17 Uhr gefeiert und wurde von Frauen aus der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim und der Katholischen Pfarrei St. Dionysius gemeinsam vorbereitet. – Im Ökumene-Zentrum Markushaus, Fortstraße 17, feiert das Team des Feierabend-Gottesdienstes um 18 Uhr den Weltgebetstag; zur Vorbereitungsgruppe gehören Mitglieder aus den Gemeinden St. Thomas Morus und Borbeck-Vogelheim. Im Anschluss findet ein gemütliches Beisammensein mit landestypischem Imbiss statt.
Borbeck-Vogelheim. Mit einem Aktionsvormittag am Samstag, 4. März, feiert die Evangelische Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim im Gemeindesaal an der Matthäuskirche, Bocholder Straße 34, den „Weltgebetstag für Kinder“: Von 10 bis 13 Uhr sind Jungen und Mädchen im Alter von vier bis elf Jahren dazu eingeladen, das Land Taiwan und das Motto des diesjährigen Weltgebetstags – „Glaube bewegt!“ – durch Singen, Basteln, Malen und Spielen in kindgerechter Form kennenzulernen. Zum Abschluss wird am Sonntag, 5. März, um 10.30 Uhr in der Matthäuskirche ein Familiengottesdienst gefeiert. Rückfragen zu diesem Angebot beantwortet Pfarrer Michael Banken unter Tel. 0201 / 36145025.
Dellwig, Frintrop, Gerschede. In Dellwig, Frintrop und Gerschede laden evangelische und katholische Frauen am Freitag, 3. März, zu drei Weltgebetstags-Feiern ein. Beginn ist jeweils um 15 Uhr in der Kirche St. Michael, Langhölterweg (Frauen aus den evangelischen Gemeindebezirken Dellwig und Gerschede und aus der Katholischen Frauengemeinschaft Dellwig), im Gemeindezentrum an der Quellstraße 26 (Frauen aus dem evangelischen Gemeindebezirk Dellwig und der Katholischen Gemeinde St. Judas Thaddäus) sowie im Gemeindezentrum Kattendahl, Kattendahlhang 12a (Frauen aus dem evangelischen Gemeindebezirk Frintrop und der Katholischen Gemeinde St. Josef). In allen drei Kirchen gehört ein anschließendes Kaffeetrinken zum Ablauf.
Frintrop. Ganz im Zeichen des Weltgebetstags steht das wöchentliche Friedensgebet am Freitag, 3. März, um 19 Uhr in der Kirche St. Josef, Himmelpforten. Für den Weltgebetstag haben Christinnen aus Taiwan Texte, Lieder und Gebete verfasst, in denen es um den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Menschenwürde geht. Die Liturgie steht unter dem Motto „Glaube bewegt!“ und erzählt von der positiven Kraft des Glaubens.
Weltgebetstag 2023 aus Taiwan: Rund 180 km trennen Taiwan vom chinesischen Festland. Doch es liegen Welten zwischen dem demokratischen Inselstaat und dem kommunistischen Regime in China. Die Führung in Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und will es sich „zurückholen“ – notfalls mit militärischer Gewalt. Das international weitgehend isolierte Taiwan hingegen pocht auf seine Eigenständigkeit. Als Spitzenreiter in der Chip-Produktion ist das High-Tech-Land für Europa und die USA wie die gesamte Weltwirtschaft bedeutsam. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ist auch der Konflikt um Taiwan wieder stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. In diesen unsicheren Zeiten haben taiwanische Christinnen Gebete, Lieder und Texte für den Weltgebetstag 2023 verfasst. „Wir wollen hören, wie die Taiwanerinnen von ihrem Glauben erzählen und mit ihnen für das einstehen, was uns gemeinsam wertvoll ist: Demokratie, Frieden und Menschenrechte“, heißt es in der Einladung.
Die Hauptinsel des 23 Millionen Einwohner zählenden Pazifikstaats ist ungefähr so groß wie Baden-Württemberg. Auf kleiner Fläche wechseln sich schroffe Gebirgszüge, sanfte Ebenen und Sandstrände ab. Über 100 kleine Korallen- und Vulkaninseln bieten einer reichen Flora und Fauna Lebensraum. Bis ins 16. Jahrhundert war Taiwan ausschließlich von indigenen Völkern bewohnt. Dann ging die Insel durch die Hände westlicher Staaten sowie Chinas und Japans. Heute beherbergt Taiwan eine vielfältige kulturelle und sprachliche Mischung. Nur etwa 2 Prozent der Bevölkerung gelten noch als Indigene. – Der Konflikt zwischen der Volksrepublik China und Taiwan geht zurück auf den chinesischen Bürgerkrieg zwischen 1927 und 1949. Damals flohen die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang vor den Kommunisten nach Taiwan. Es folgte nicht nur der wirtschaftliche Aufschwung als einer der „asiatischen Tiger-Staaten“, sondern auch die Errichtung einer Diktatur. Nach langen Kämpfen engagierter Aktivisten z.B. aus der Frauenrechts- und Umweltbewegung fanden im Jahr 1992 die ersten demokratischen Wahlen statt. Heute ist Taiwan ein fortschrittliches Land mit lebhafter Demokratie. Gerade die junge Generation ist stolz auf Errungenschaften wie digitale Teilhabe, Meinungsfreiheit und Menschenrechte. Der hektische Alltag in den Hightech-Metropolen wie der Hauptstadt Taipeh ist geprägt von Leistungsdruck, langen Arbeitstagen und steigenden Lebenshaltungskosten. Und doch spielen Spiritualität und Traditionen eine wichtige Rolle: Die meisten Menschen in Taiwan praktizieren einen Volksglauben, der daoistische und buddhistische Einflüsse vereint. Zentrum des religiösen Lebens sind die zahlreichen bunten Tempel. Christen machen nur vier bis fünf Prozent der Bevölkerung aus. Anlässlich des Weltgebetstages am 3. März laden sie ein, daran zu glauben, dass wir diese Welt zum Positiven verändern können. Mehr im Internet: www.weltgebetstag.de.
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