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0 07.04.2022
BORBECK. Die meisten Menschen kommen direkt vom Essener Hauptbahnhof nach Borbeck. Hier ist aus dem Bürgeramt seit Montag, 14. März, die zentrale Anlaufstelle der Stadt für ukrainische Flüchtlinge geworden. Und dort ist weiter Einsatz gefragt, so der Sozialdienst katholischer Frauen Essen-Borbeck (SkF): Der Verein unterstützt die Ukraineflüchtlinge dort inzwischen mit 200 Lebensmittelgutscheinen und hofft, dass viele Bürger dem Beispiel folgen.
Bei der Aufnahme in Borbeck erfolgen Anmeldung, Klärung des Aufenthaltsstatus und der sozialhilferechtlichen Ansprüche - ein zeitaufwändiges Prozedere für die täglich dort beratenen 50 bis 80 Personen. Von ihnen besitzen viele nichts als die Kleidung und das, was in einen Rucksack passt. Sie seien hungrig und durstig, erklären die dortigen Helfer, freuten sich aber über einen kleinen Snack und Getränke, die dort gereicht werden, so Dirk Krüger, SKF-Sozialarbeiter und Teamleiter.
Bis zu 14 Tagen könne es allerdings dauern, bis die Flüchtlinge die ersten finanziellen Hilfen der Stadt Essen erhalten, berichtet Margarete Roderig, Bezirksbürgermeistern und in Personalunion Vorsitzende des SkF Essen-Borbeck. Da es diesen Zeitraum zu überbrücken gilt, kam sie auf die Idee, die erste Not der Flüchtlinge mit einem Lebensmittelgutschein zu überwinden.
Doch jetzt sind die Gutscheine verbraucht. Darum erfolgt heute ein Hilferuf aus der Aufnahmestelle: Wer die Flüchtlinge unterstützen möchte, so Margarete Roderig, kann Einkaufsgutscheine beim Sozialdienst katholischer Frauen am Dionysiuskirchplatz 3, 45355 Essen, Tel. 0201 / 45 18 39 30, abgeben. Lebensmittelspenden, wie Getränke, Obst, Brötchen und anderes nimmt die Aufnahmestelle in Borbeck, Rudolf-Heinrich-Straße 1, auch direkt entgegen.
In Essen sind nach Mitteilung der Stadt Essen derzeit 4.275 Menschen aus der Ukraine erfasst, die die Servicestelle Flüchtlinge aufgesucht haben. 1.605 sind Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren. Knapp 3.000 kamen bei Freunden und Verwandten unter, 574 sind in städtischen Einrichtungen untergebracht, 594 in Landeseinrichtungen,125 kurzfristig in Hotels. Im Bürgeramt Borbeck konnten bisher 1.373 Anerkennungen als Kriegsflüchtling (Aufenthaltstitel nach Paragraph 24) ausgestellt werden, insgesamt 1.431 Anträge auf einen Aufenthaltstitel wurden bisher gestellt.
Im Bild (v.l.): Claudia Köhler vom Bürgeramt und Margarete Roderig, Bezirksbürgermeisterin, Vorsitzende des SkF Essen-Borbeck
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