Gebrauchter Tag

RWE verliert knapp mit 0:1 bei Viktoria Köln

0 15.02.2023

Nein, so hatte sich Rot-Weiss Essen den Abschluss des 22. Spieltages in der 3. Liga nicht vorgestellt. Im NRW-Duell beim FC Viktoria Köln musste sich das Team von Trainer Christoph Dabrowski 0:1 (0:0) geschlagen geben und verpasste dadurch die Chance, sich weiter von der Gefahrenzone der Liga abzusetzen. Ausgerechnet der frühere RWE-Kicker Mike Wunderlich (50.) entschied die Begegnung vor 4604 Zuschauern im Sportpark Höhenberg, darunter mindestens die Hälfte aus Essen, zu Gunsten der Domstädter. Neben dem Spiel verloren die Rot-Weissen auch noch die beiden Flügelstürmer Isaiah Young (Gelb-Rote Karte) und Lawrence Ennali (fünfte Verwarnung). Beide werden am Sonntag, 14 Uhr, gegen die U23 von Borussia Dortmund fehlen und machten damit den gebrauchten Abend für RWE perfekt.

„Es war keine gute Leistung von uns, darüber müssen wir sprechen“, redete Christoph Dabrowski nach dem Abpfiff Klartext. „Wir wollten nach dem starken Spiel gegen den MSV Duisburg erneut selbstbewusst in die Partie gehen. Wir haben zu viele Ballverluste gehabt und den Gegner so aufgebaut. Der eine Fehler hat dann gereicht, um das Spiel zu verlieren. Wir müssen uns jetzt schütteln, gegen den BVB wieder eine ganz andere Intensität auf den Platz bringen und dann endlich wieder einen Dreier einfahren.“

Oguzhan Kefkir fehlt – Felix Götze in der Startelf

RWE-Trainer Dabrowski nahm im Vergleich zum Derby gegen den MSV Duisburg (2:2) nur eine Änderung in seiner Anfangsformation vor. Weil Flügelstürmer Oguzhan Kefkir kurzfristig mit muskulären Problemen im Adduktorenbereich passen musste, kehrte Felix Götze im zentralen offensiven Mittelfeld in die Startelf zurück. Neuzugang Torben Müsel wich dafür auf den rechten Flügel aus, Isaiah Young wechselte nach links. Neu in den Kader rückte Offensivspieler Cedric Harenbrock.

Bei den Kölnern musste Trainer Olaf Janßen, der von Juli 2005 bis März 2008 bekanntlich als Sportlicher Leiter bei RWE tätig war, auf die beiden gesperrten Lars Dietz und Patrick Koronkiewicz (beide Gelb-Rot) verzichten. Sie wurden von Jamil Siebert in der Innenverteidigung und von Niklas May auf der Außenbahn vertreten. Mit Abwehrspieler Moritz Fritz und dem erst im Winter vom 1. FC Kaiserslautern zurückgekehrten Routinier Mike Wunderlich liefen auch zwei Spieler mit RWE-Vergangenheit für die Viktoria auf.

Kopfball von Torben Müsel nicht druckvoll genug

Die Rot-Weissen liefen die Gastgeber in der Anfangsphase aggressiv an, wollten dadurch möglichst frühe Ballgewinne provozieren. Die ersten guten Tormöglichkeiten hatten jedoch die Kölner. So setzte Simon Stehle einen Schuss aus zehn Metern etwas zu hoch an, Niklas May brachte einen Kopfball nach langer Flanke von Mike Wunderlich nicht in Richtung Tor. Wenig später scheiterte Wunderlich selbst an RWE-Schlussmann Jakob Golz, während Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso einen gefährlichen Versuch von Simon Stehle in letzter Sekunde abblocken konnte.

Auf der Gegenseite schickte Felix Götze mit einem Steilpass Isaiah Young „auf die Reise“ in Richtung Kölner Kasten. In aussichtsreicher Position geriet „Isi“ jedoch ins Straucheln, so dass diese gute Gelegenheit verpuffte. Erst nach einer knappen halben Stunde musste dann auch Viktoria-Torhüter Ben Voll erstmals eingreifen. Nach einem Pass von Felix Götze setzte sich Ron Berlinski auf der linken Seite sehr gut durch und flankte gefährlich nach innen. Torben Müsel bekam jedoch bei seinem Kopfball nicht genügend Druck hinter die Kugel, so dass Ben Voll mühelos parieren konnte.

Wunderlich trifft – Herzenbruch mit bester RWE-Chance

Beide Teams kamen zunächst ohne Änderungen aus der Kabine. Dafür fiel jedoch praktisch gleich mit der ersten Offensivaktion der Kölner Führungstreffer. Robin Meißner ließ Felix Herzenbruch stehen und scheiterte mit seinem Schuss an Jakob Golz. Den Abpraller versenkte jedoch der Ex-Essener Mike Wunderlich im Nachschuss zum 1:0 (50.) und erzielte damit sein erstes Tor nach der Rückkehr in den Sportpark Höhenberg.

Fast im Gegenzug hätte „Herze“ seinen Fehler beinahe wieder gutgemacht. Mit einem Schuss aus etwa 20 Metern zwang der aufgerückte RWE-Verteidiger Viktoria-Torhüter Ben Voll zur ersten und letztlich einzigen Glanzparade der Begegnung. Schade.

Nach einer guten Stunde reagierte RWE-Trainer Dabrowski erstmals, brachte mit Lawrence Ennali (für Clemens Fandrich) und Meiko Sponsel (für Andreas Wiegel) zunächst zwei frische Kräfte, richtete das Spiel seiner Mannschaft dadurch ein ganzes Stück offensiver aus. Später wurden auch noch Luca Wollschläger als zusätzliche Spitze, Björn Rother und schließlich auch Thomas Eisfeld eingewechselt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rot-Weissen nach der Gelb-Roten Karte gegen Isaiah Young wegen Foulspiels (68.) allerdings schon in Unterzahl, was der Viktoria zusätzlich in die Karten spielte.

Die Gäste versuchten zwar alles, noch einmal gefährlich vor das gegnerische Tor zu kommen, fanden aber keine Mittel, um die gut organisierte Hintermannschaft der Kölner ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Auf der Gegenseite ließen dagegen die Hausherren zahlreiche Möglichkeiten aus, alles klarzumachen. So rettete José-Enrique Rios Alonso einmal mehr in höchster Not gegen Robin Meißner, einen Kopfball von Kapitän Christoph Greger kratzte Jakob Golz mit einer sensationellen Paraden aus dem Toreck. Weitere Konterchancen ließ die Viktoria ungenutzt, brachte aber den knappen Vorsprung ins Ziel.

BVB II kommt mit neuem Trainer Jan Zimmermann

Für die Rot-Weissen geht es am kommenden Spieltag mit dem nächsten NRW-Duell weiter. Am Sonntag, 19. Februar, ab 14.00 Uhr hat das Team von Trainer Christoph Dabrowski im Stadion an der Hafenstraße Heimrecht gegen die U23 von Borussia Dortmund, einen weiterhin „alten Bekannten“ aus der Regionalliga West.

Für den BVB, der einen Punkt vor der Gefahrenzone rangiert, ist es die zweite Partie unter der Regie des neuen Trainers Jan Zimmermann. Beim Debüt des Nachfolgers von Christian Preußer unterlag die Borussia dem Aufstiegsaspiranten 1. FC Saarbrücken trotz eigener 1:0-Führung am Ende 1:2. Für Zimmermann wird es an der Hafenstraße ein Wiedersehen mit seinem RWE-Kollegen Christoph Dabrowski geben. Beide hatten noch in der letzten Saison bei Hannover 96 zusammengearbeitet.

 

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