Fiebern auf das Derby

RWE trifft nach 15 Jahren wieder auf den MSV

0 04.08.2022

15 Jahre! So lange war Rot-Weiss Essen nicht mehr für ein Punktspiel in der Schauinsland-Reisen-Arena vom MSV Duisburg zu Gast. Mit dem Drittliga-Aufstieg ist diese lange „Pott-Derby“-Abstinenz Geschichte. Am morgigen Freitag, 5. August, bitten die „Zebras“ um 19 Uhr zum Tanz unter Flutlicht. Die Bühne ist bereitet, das Stadion ist schließlich ausverkauft. Der Duellcheck zum Auswärts-Auftakt!

Die Ausgangslage:

Nein, das war nicht der Liga-Start, den sich Chef-Trainer Christoph Dabrowski für seine Hafenstraßen-Pflichtspielpremiere vorgestellt hatte. Nach nur 26 Zeigerumdrehungen musste RWE vier Gegentore und einen verschossenen Elfmeter gegen die SV Elversberg verschmerzen. Der zwischenzeitliche Anschlusstreffer von Ron Berlinski zum 1:2, der sich dann später auch noch verletzte, war nur ein schwacher Wehrmutstropfen. Das Aufsteigerduell gegen den Konkurrenten aus dem Saarland entschied die SVE schlussendlich 1:5 für sich.

Eine Packung – befand auch Coach Dabrowski. „Wir haben die Gegentore sehr einfach zugelassen und waren nicht zielstrebig genug nach vorne“, bemängelte der 44-Jährige auf der anschließenden Pressekonferenz. Immerhin: Auch Bundesligist Bayer 04 Leverkusen ärgerte sich im DFB-Pokal am vergangenen Wochenende über die ambitionierten Elversberger. Mit 3:4 schied die Werkself, wie schon vor zwei Jahren gegen RWE, frühzeitig gegen den Underdog aus dem Wettbewerb.

Gegen den MSV Duisburg nun soll alles anders werden. Eine intensive Fehler-Analyse und hartes anschließendes Training darf nach Dabrowskis Befinden den Umschwung bringen: „Wir haben uns angeschaut, wo wir Gefahren, Chancen und Möglichkeiten sehen. Dementsprechend arbeiten wir auf das Spiel hin.“ Unabhängig vom Elversberg-Duell, begab sich das rot-weisse Team nach dem ersten Drittliga-Wochenende auf einen Teambuilding-Kurztrip.

Eins ist gewiss: Vor Essen liegt ein intensiver August-Monat, für das Hafenstraßen-Team geht es Schlag auf Schlag. Vier Tage nach dem Duisburg-Duell spielt Viktoria Köln an der Hafenstraße vor (Di., 9. August, 19 Uhr). Schon am Samstag, 13. August, kickt Essen dann im größten Bundesliga-Stadion SIGNAL IDUNA PARK bei Borussia Dortmunds U23 (14 Uhr). Eine Woche drauf (20. August, 14 Uhr) empfängt das Dabrowski-Team zur selben Zeit Zweitliga-Absteiger Ingolstadt im Stadtnorden, bevor am 27. August Bayreuth zum Gastspiel nach Bayern bittet (14 Uhr).

Der Gegner:

Nach Belieben der Duisburger „Zebras“ hätte der Saisonstart wohl anders verlaufen dürfen. Im 3. Liga-Eröffnungsspiel gegen den VfL Osnabrück versenkte Sven Köhler den Saisonpremieren-Treffer traumhaft im Netz hinter Duisburg-Keeper Vincent Müller (neu von PSV Eindhoven). Ein äußerst später Knockout! „Einfach nur ärgerlich, dass diese 0:1-Niederlage durch so einen Sonntagsschuss zustande gekommen ist“, meinte Coach Torsten Ziegner auf der vereinseigenen Homepage. Der 44-jährige Fußball-Lehrer trainierte in Saisons zuvor bereits die Drittliga-Teams des FSV Zwickaus, des Halleschen FCs und zuletzt der Würzburger Kickers.

Dabei soll und muss das Fußballjahr für die Meidericher besser laufen, als die letzte Saison. Mit Ach und Krach rettete sich der MSV vor dem Abstieg in die Regionalliga West. Nur fünf Punkte trennte das Ziegner-Team von der roten Zone, den Klassenerhalt sicherten sich die Duisburger erst zwei Spieltage vor Schluss.

Ein Prophet muss der geneigte Fußballfan nicht sein um zu verstehen, dass die diesjährigen „Zebra“-Augen auf höhere Tabellengefilde schielen – unterstreichen das doch auch die Neuverpflichtungen. Zum eben erwähnten Müller, sicherte sich der MSV mit Ex-RWE- und Bayern-München-Torhüter Lukas Raeder von Bulgarien-Klub Lokomotive Plovdiv einen weiteren Schlussmann. Drittliga-Routinier Sebastian Mai (134 Spiele), Kaiserslautern-Aufstiegsspieler Marvin Senger und Youngster Niklas Kölle (von der TSG Hoffenheim U23) sowie Rechtsverteidiger Joshua Bitter (Energie Cottbus) verstärkten die Defensive, Philipp König (zuletzt Holstein Kiel II) und Gordon Wild (zuletzt Indy Eleven in der 2. US-amerikanischen Liga) sollen offensiv für Wirbelwind sorgen. Ein langfristiges Ziel verkündete Präsident Ingo Wald auf der Duisburger Jahreshauptversammlung: „2. Bundesliga bis 2025!“

Weitaus besser als der Osnabrück-Auftakt, verlief für Ziegner übrigens der Test am letzten Wochenende gegen Essens ehemaligen Liga-Konkurrenten SV Lippstadt. Duisburg besiegte die Ostwestfalen 4:1.

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