Für ein paar Kröten mehr

Amphibien sind unterwegs zu ihren Laichgewässern

0 09.03.2019

In diesen Tagen brechen wieder zahlreiche Amphibien auf, um aus den Winterquartieren zu ihren Laichgewässern (Tümpel, Teiche, Weiher, Pfützen, Wagenspuren) zu wandern. Dabei müssen an einigen Stellen im Stadtgebiet Straßen überquert werden - eine große Gefahr für die Tiere.

Besondere Orte sind solche, an denen unter zu Hilfenahme mobiler Fangzäune Mitglieder des Naturschutzbundes Ruhr und engagierte Bürgerinnen und Bürger die Tiere einsammeln und über die Straße tragen, damit die Amphibien sicher zu ihren Laichgewässern gelangen können. An einigen Stellen werden die Amphibien aber auch durch fest installierte Leitsysteme und Straßentunnel selbstständig und sicher auf die andere Straßenseite geleitet.

Amphibienwanderungen finden in unserem Stadtgebiet beispielsweise im Hespertal, in Heisingen, in Bergerhausen, in Schuir, in Werden und in Burgaltendorf statt. Die Liste der Wanderschwerpunkte ist zudem noch um die Bereiche Augenerstraße (Alfried Krupp Krankenhaus Steele) und Wuppertaler Straße, zwischen Anschlussstelle Heisingen und Kampmannbrücke zu ergänzen.

An der Wanderung nehmen vorwiegend Arten wie Erdkröten, Grasfrösche, Teich-, Bergmolche und Feuersalamander teil.

Der Feuersalamander ist ein typischer Bewohner von Mittelgebirgsbächen. In Essen kommt der Feuersalamander noch in einigen Bachtälern vor, die vorwiegend von Laubwald umgeben sind.

Alle Autofahrer werden aufgrund der Wanderaktivitäten der Amphibien wieder gebeten, bis Mitte April vor allem in den Abendstunden und bei Regen besonders rücksichtsvoll zu fahren.

Amphibien sind durch den zunehmenden Straßenverkehr, den Klimawandel, durch Krankheiten - vor allem durch zunehmende Pilzkrankheiten - mehr denn je gefährdet.

Deshalb sind die Anlage, Pflege und Entwicklung von Teichen und Tümpeln in der freien Landschaft, in Gärten, Parks und Grünanlagen sehr wichtig. Außerdem müssen weitere Lebensstätten dieser Tiergruppe, wie Sommer- und Winterquartiere in (Feucht-) Wiesen, Wäldern, Gehölzstreifen, Gärten und Parks, auf Ruderal- und Brachflächen langfristig erhalten und auch geschützt werden.

In Essen leben heute noch zwölf verschiedene Amphibienarten. Dazu zählen sowohl noch relativ häufig vorkommende Arten wie Erdkröte, Grasfrosch, Teich- und Bergmolch als auch seltenere Arten wie Geburtshelferkröte, Kammmolch und Kreuzkröte. Die Kreuzkröte beispielsweise ist eine Amphibienart, die als Ersatz für ihren ursprünglichen Lebensraum - die natürliche Flusslandschaft - heute alte Industrie-, Kohlenlagerflächen und Halden bewohnt und somit zu einer Charakterart des Ruhrgebietes geworden ist. Im Aussehen unterscheidet sich die gefährdete Kreuzkröte von der häufig vorkommenden Erdkröte durch einen gelben Längsstreifen auf der Rückenmitte und durch kürzere Hinterbeine, mit denen sie sich weniger hüpfend sondern oft flink laufend fortbewegt.

Gesetzlich sind alle Amphibienarten ganzjährig geschützt. Seltenere Arten besitzen zudem noch einen strengeren Schutzstatus.

Das Bild zeigt einen jungen Teichmolch der in der Nähe des Niederfeldsees in Altendorf gesichtet wurde.

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