Essener Polizeipräsident legt aus gesundheitlichen Gründen sein Amt nieder

In Essen ist das Bedauern und die Anteilnahme groß

0 06.10.2022

ESSEN. Nach über 46 Dienstjahren bei der Polizei Nordrhein-Westfalen und nach 7 Jahren an der Spitze des Polizeipräsidiums Essen, wird Frank Richter sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr weiter fortführen können.

Der Polizeipräsident bat Herrn Innenminister Herbert Reul, ihn in den Ruhestand zu versetzen. Zwar wird dieses Verfahren verwaltungstechnisch noch etwas dauern, jedoch wird der Polizeipräsident ab sofort keine dienstlichen Termine mehr wahrnehmen. Dies ist vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine sehr überraschende Entscheidung.

Das Polizeipräsidium Essen hat mit Frank Richter als Chef der Behörde in den vergangenen Jahren eine Menge bewegen können. Die behördenübergreifende Bekämpfung der Clankriminalität, der Umzug aus der "alten Polizeischule" in ein zeitgemäßes Polizeigebäude an der Theodor-Althoff-Straße, zahlreiche erfolgreiche Einsätze und Ermittlungskommissionen, die Einführung eines neuen Schichtdienstmodells, Feste und Feierlichkeiten wie das 110-jährige Jubiläum der Polizei Essen, sind nur ein paar wenige Beispiele, die sich während der Amtszeit von Frank Richter zugetragen haben.

Allerdings musste das Polizeipräsidium Essen auch negative Ereignisse verkraften, die nicht nur die Belegschaft berührt haben, sondern auch den Polizeipräsidenten in seiner dienstlichen Funktion, vor allem aber auch persönlich getroffen haben. Auch in dieser Situation hat Frank Richter Rückgrat bewiesen und sich für eine offene Fehlerkultur und Wertediskussion in der Polizei Essen und Mülheim an der Ruhr eingesetzt.

7 Jahre Polizeipräsident in Essen und Mülheim an der Ruhr - das ist für Frank Richter, als gebürtiger Essener, immer eine große Ehre und Freude gewesen. Als ehemaliger Vorsitzender der Gewerkschaft der Polizei in NRW waren ihm die Gespräche und persönlichen Begegnungen immer besonders wichtig.

Die Umstände, die dazu geführt haben, das Amt des Polizeipräsidenten niederzulegen, muss Frank Richter akzeptieren.

"Ich weiß aber, dass alle meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich weiterhin mit ihrem unbändigen Engagement für die Polizeiarbeit, vor allem aber für die Menschen in unseren Städten Essen und Mülheim an der Ruhr, einsetzen", so Frank Richter.

Für den Polizeipräsidenten beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt, für den ihm die Angehörigen des Polizeipräsidiums Essen besonders gesundheitlich alles erdenklich Gute wünschen.

Im Rathaus-Report heißt es dazu:

"Dass Polizeipräsident Frank Richter auf seine Gesundheit Rücksicht nimmt, ist richtig und nachvollziehbar. Gleichwohl verlieren wir einen engagierten und kompetenten Polizeipräsidenten. Für seinen nächsten Lebensabschnitt wünschen wir ihm alles Gute", so Oberbürgermeister Thomas Kufen. "Als Polizeipräsident hat Frank Richter nicht nur die Zusammenarbeit mit der Stadt Essen im Besonderen geprägt, sondern sich auch bei der Bekämpfung der Clankriminalität national und international einen Namen gemacht. Seine Verdienste für unsere Stadt sind unbestritten. Meine Erwartung ist, dass die Nachfolge schnell geregelt wird und wir somit die gute Zusammenarbeit fortführen können.“

Neben der Bekämpfung der Clankriminalität fielen der Umzug in ein neues Polizeigebäude an der Theodor-Althoff-Straße, zahlreiche Einsätze und Ermittlungskommissionen, die Einführung eines neuen Schichtdienstmodells, Feste und Feierlichkeiten wie das 110-jährige Jubiläum der Polizei Essen in die Amtszeit des Polizeipräsidenten. Allerdings musste das Polizeipräsidium Essen auch negative Ereignisse verkraften, die nicht nur die Belegschaft, sondern auch den Polizeipräsidenten in seiner dienstlichen Funktion, vor allem aber auch persönlich, getroffen haben. Auch in dieser Situation hat Frank Richter Rückgrat bewiesen und sich für eine offene Fehlerkultur und Wertediskussion in der Polizei Essen und Mülheim an der Ruhr eingesetzt. Das Foto zeigt Richter (r.) bei seiner Amtseinführung mit OB Kufen.

Auch die Essener Sozialdemokraten, deren Mitglied Richter war, äußern ihr Bedauern. Frank Müller, Vorsitzender der SPD Essen und Ingo Vogel, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Essen schreiben:

„Mit großem Bedauern erfuhren wir heute vom gesundheitsbedingten Rücktritt Frank Richters vom Amt des Polizeipräsidenten für Essen und Mülheim. Mit seinem Ausscheiden verliert unsere Stadt einen hoch engagierten, empathischen und nahbaren Polizeipräsidenten, in dessen siebenjährige Amtszeit große Herausforderungen sowohl für die Polizei als auch die gesamte Gesellschaft fielen. Auch in Krisen, wie nicht zuletzt nach dem Bekanntwerden rechter Chatgruppen in den Reihen der Polizei Essen/Mülheim, bewahrte er sich dabei stets seine ihm eigene Dialogbereitschaft und Kritikfähigkeit und stieß eine offene Wertediskussion innerhalb der Polizei an. Im Namen der SPD Essen und der SPD-Ratsfraktion Essen danken wir Frank Richter für seinen langjährigen Einsatz im Dienste unserer Stadt und wünschen ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute – allen voran natürlich Gesundheit.“

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