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0 19.01.2024
Endlich geht es wieder los! Der 21. Drittliga-Spieltag wartet und Rot-Weiss Essen will da anknüpfen, wo im letzten Jahr aufgehört wurde: beim Gewinnen. Dem entgegenstellen wird sich der FC Erzgebirge Aue am Freitagabend des 19. Januars. Wer das kalte Erzgebirgsstadion also mehr zum Brennen bringen wird, zeigt sich ab 19 Uhr, denn dann rollt der Ball in Sachsen. Wie beide Teams die Wintervorbereitung verbracht haben und wie die Vorzeichen vor dem 14. Duell beider Mannschaften stehen, erfahren Fans im Duellcheck!
Wenn die Wintervorbereitung bei Rot-Weiss Essen eins war, dann torreich. 16 Treffer fielen in zwei Testspielen im Stadion an der Hafenstraße. In einem 120-minütigen Test gegen Bundesligist 1. FC Köln gab es ein 4:4 (3:1)-Remis, in welchem die Christoph-Dabrowski-Elf den Domstädtern besonders in der ersten Hälfte mehr als nur Paroli bot. Die Partie gegen den FSV Zwickau endete ebenfalls mit einem positiven Ergebnis: 5:3 (3:1)-Sieg. „Ich sehe meine Mannschaft für den Rückrundenstart gerüstet“, so Dabrowski nach den Vorbereitungsspielen.
RWE ist dabei nicht nur spielerisch gut gerüstet! Der Team-Spirit stimmt. Zwischen der Köln- und der Zwickau-Partie absolvierten die Profis eine zweitägige Teambuildingmaßnahme. „Wir sind nochmal enger zusammengerückt“, betonte Routinier Andreas Wiegel im Video-Interview vor dem Duell mit Aue.
Doch genug von der tristen Zeit, in der es nicht um Zählbares ging und ab in die Gegenwart. „Wir sind auf jeden Fall hungrig auf Erfolg und wollen in dieser Saison noch einiges bewegen“, lautet die Kampfansage von Dabrowski vor dem Plichtspielauftakt 2024. Wie schon die Saison (1:2 gegen den Halleschen FC) eröffnet RWE auch die Restrunde. Dieses Mal heißt der Gegner jedoch FC Erzgebirge Aue. Einer, der in seiner Karriere bisher immer ganz gut wusste, wie erfolgreich gegen die „Veilchen“ gespielt wird, ist Thomas Eisfeld. Der 30-Jährige gewann vier seiner sieben Partien gegen die Sachsen und sammelte in diesen Spielen vier Scorerpunkte (vier Tore, eine Torvorlage). Eins dieser Tore gelang Eisfeld im RWE-Trikot beim letzten Duell (1:2) im Erzgebirge.
Sollte Eisfeld in der Startelf stehen und die Führung erzielen, dann sieht es gut aus für Essen. Zehnmal gelang dem Team um Kapitän Vinko Sapina das erste Tor einer Partie und jedes dieser Spiele brachte Rot-Weiss am Ende drei Zähler ein. Hinzukommt, dass Aue in dieser Saison bereits elfmal in Rückstand geriet. Eine Statistik, die also durchaus dem Hafenstraßen-Team zugutekommt.
Zugutekommt den Rot-Weissen außerdem die breite Brust aus den letzten beiden Spielen des vergangenen Jahres. Erst Lübeck mit 1:0 geschlagen, dann Halle mit einem 3:2-Last-Minute-Sieg nach Hause geschickt. Diese Glanzleistungen bescheren RWE den vierten Tabellenplatz in der 3. Liga. Sollte gegen Aue gepunktet werden, ist für Rot-Weiss zumindest über Nacht der Sprung auf Platz drei möglich. Zur Kehrseite der Medaille gehört allerdings auch, dass die Dabrowski-Elf im Falle einer Niederlage und gleichzeitiger Siege der Konkurrenten bis auf den 8. Rang rutschen kann. So nah ist die Liga nun einmal beisammen!
Kurios ist der Fakt, dass Rot-Weiss Essen nur zwei der letzten acht Drittliga-Partien in der Fremde bestritt. Grund dafür ist neben der ausgefallenen 1860-Partie im Dezember auch der Spielplan. Die letzte Auswärtspartie datiert auf Ende November letzten Jahres. Im Audi Sportpark unterlag RWE dem FC Ingolstadt mit 1:2.
Der Blick auf die Personalsituation zeigt, dass drei Spieler die Vorbereitung nicht verletzungsfrei überstanden haben. Ekin Celebi, der beim Trainingsauftakt und im Spiel gegen den 1. FC Köln auflief, verletzte sich an der Schulter und muss operiert werden. In der Partie gegen die Domstädter zog sich Sandro Plechaty einen Innenbandriss zu. Sascha Voelcke hat muskuläre Probleme. Alle drei Spieler müssen demnach gegen Aue verletzungsbedingt aussetzen. Ebenfalls nicht mit von der Partie wird Felix Götze sein, der im letzten Drittliga-Spiel gegen den Halleschen FC seine fünfte Gelbe Karte sah.
Exakt fünf Monate ist es her, dass FCE-Coach Pavel Dotchev seine „Veilchen“ zum lilaweißen Auswärts-Auftakt auf Rot-Weiss Essen vorbereitete. Obwohl Aue nur einen Punkt von der Hafenstraße entführte (1:1), schafften es die Sachsen zu einem respektablen Aufgalopp in der 3. Liga. Erzgebirge blieb sechs Spiele ohne Niederlage, gehörte so zu den am längsten unbesiegten Vereinen und stand zwischendurch auf dem zweiten Tabellenplatz.
Doch mittlerweile fährt die Auer Grubenbahn auf unebenen Schienen. Nur zwei Siege aus den letzten zehn Hinrundenspielen bescheren dem Tabellenelften ein weniger zufriedenstellendes Halbjahres-Zeugnis. Das Landespokal-Viertelfinale erreichte der FCE nur mit Ach und Krach gegen einen Sechstligisten, seit vier Partien wartet Aue in der 3. Liga auf einen Sieg.
Für Dotchev kein Grund zur Unzufriedenheit, betrachtet der Drittliga-Rekordtrainer (334 Spiele) die Gesamtentwicklung seit seiner Anstellung im Januar 2023 zur dritten Erzgebirgs-Amtszeit. Damals lag der FCE als Vorjahres-Zweitligist in der Abstiegszone. „Die Jahresbilanz fällt positiv aus, solch eine Situation haben wir uns vor einem Jahr gewünscht“, pflichtet Sport-Geschäftsführer Matthias Heidrich (46) bei. Wobei es durchaus Luft nach oben gäbe, wie Dotchev erklärt: „Wir haben nach guten Leistungen nicht immer Punkte geholt. Das wollen wir in der Rückrunde verbessern. Unser Blick soll sich eher nach oben, als nach unten richten.“
Auf den Gipfel der ligaweiten Torjägerliste schielt Sommerneuzugang Marcel Bär. Nach den Abgängen von Offensiv-Regisseur Dimitrij Nazarov und den Wand-Spielern Antonio Jonjic (Wehen Wiesbaden), Elias Huth (Jahn Regensburg) sowie Paul-Philipp Besong (Borussia Dortmund) erhofften sich die Sportverantwortlichen mit dem 31-Jährigen Offensivgefahr. Mit acht Toren und zwei Vorlagen ist Bär vor Marvin Stefaniak (drei Tore / vier Vorlagen) Aues Topscorer und erfüllt diese Erwartung bislang. Zuletzt elfmal in Folge und insgesamt siebzehnmal startete der Drittliga-Torschützenkönig von 2021/22 von Beginn an.
Dass Bär mit damit verbundenen 1.439 Einsatzminuten nur auf Position acht der „Veilchen“-Dauerbrenner steht, zeigt, wie sehr sie im Erzgebirge auf Konstanz stehen! Kapitän und Torhüter Martin Männel, ganz nebenbei seit 2008 in Aue und somit Spieler mit der längsten Vereinszugehörigkeit der drei höchsten deutschen Ligen, verpasste keine einzige Drittliga-Sekunde. Rechtsverteidiger Tim Danhof war einmal acht Minuten nicht auf dem Feld, Meppen-Mittelfeldneuzugang Pepic musste 49 Minuten zusehen. Zusätzlich gehörten Niko Vukancic (19 Spiele in der Startelf), Marco Schikora (19), Boris Taschschy (19) und Marvin Stefaniak (15) ständig zum Dotchev-Aufgebot. Auch bei der Startformation blieb sich der Trainer treu, immer spielten die „Veilchen“ im 4-2-3-1.
Von Gewohnheiten weichte der FC Erzgebirge dafür beim Winter-Trainingslager ab. 2024 entschied sich der Klub dagegen, in den Süden zu reisen. „Die Zeit zwischen Trainingsauftakt und erstem Spiel ist knapp bemessen“, sagt Heidrich und fügt auch die veränderten Bedingungen sowie Kosten als Argumente an. Stattdessen absolvierte der FCE gleich drei Freundschaftsspiele: Zweitligist Hertha BSC unterlag das Dotchev-Team 0:2, gegen Nordost-Regionalligist ZFC Meuselwitz (6:0) gewann Aue hoch, gegen Energie Cottbus trennten sich die „Schachter“ 1:1-Remis.
Aue muss zum Restrundenstart auf Steffen Nkansah verzichten. Der Abwehrmann fehlt aufgrund eines Außenbandrisses im Knie. Ansonsten kann Coach Dotchev aus dem Vollen schöpfen.
2. Spieltag und der erste Punkt auf dem Konto! Rot-Weiss Essen trennte sich im ersten Drittliga-Heimspiel der Saison 2023/24 vom FC Erzgebirge Aue 1:1 (1:1). Die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski betrieb im Hinspiel über 90 Minuten plus Nachspielzeit sehr viel Aufwand, musste sich am Ende aber mit dem Remis begnügen. „Wir wollten dem Gegner zu Hause unseren Stempel aufdrücken, was uns phasenweise gelungen ist. Zukünftig müssen wir aus der Dominanz, die wir ausstrahlen, noch zielstrebiger vor dem Tor werden, dann gewinnen wir auch Spiele“, so das Fazit von Coach Dabrowski.
Sean Seitz (17.) brachte die Gäste aus Sachsen in Führung, noch während der ersten Halbzeit gelang Torben Müsel (29.) der Ausgleich. Trotz einiger guter Chancen in der zweiten Halbzeit blieb RWE ein weiterer Treffer verwehrt und somit der erste Saisonsieg.
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