Der erste Heimsieg ist unter Dach und Fach! Rot-Weiss Essen setzte sich am 4. Spieltag in der Regionalliga West im Top-Spiel gegen Fortuna Köln trotz eines 0:1-Rückstands am Ende noch 2:1 (0:1) durch und überholte mit jetzt neun Punkten die zuvor noch ungeschlagenen Domstädter.
Fortuna-Mittelstürmer Sascha Marquet (45.) hatte die Gäste vor 7500 Zuschauern an der Hafenstraße kurz vor der Pause mit einem Kopfball 1:0 in Führung gebracht. Ebenfalls per Kopf besorgte RWE-Innenverteidiger Daniel Heber (59.) in der zweiten Halbzeit den Ausgleich, in der spannenden Schlussphase behielt Mittelfeldspieler Luca Dürholtz (89.) die Nerven und verwandelte einen an Kevin Holzweiler verursachten Foulelfmeter zum Siegtor. Für den Neuzugang vom Südwest-Regionalligisten SV 07 Elversberg war es der erste Pflichtspiel-Treffer im RWE-Trikot. „Der Sieg war hochverdient. Bis zur 45. Minute haben wir ein gutes Match abgeliefert, alles wegverteidigt und dann kommt ein langer Einwurf, bei dem Fortuna Köln ein Vorteil von der Größe hat. Ich hatte den Jungs vor dem Spiel gesagt, dass wir das Duell über die Bank entscheiden können. Das hat mit Cedric Harenbrock und Kevin Holzweiler auch funktioniert. Schön ist, dass wir uns nach den zahlreichen Chancen belohnt haben“, resümiert RWE-Chef-Trainer Christian Neidhart.
Trainer Christian Neidhart hatte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:0-Derbysieg beim Wuppertaler SV lediglich auf einer Position verändert. Im Mittelfeld durfte erstmals Erolind Krasniqi (für Cedric Harenbrock) von Beginn an spielen. Für den Rückkehrer vom Nordost-Regionalligisten BFC Dynamo war es der erste Startelf-Einsatz im RWE-Trikot seit November 2019, damals übrigens bei einem 2:1-Auswärtserfolg in Wuppertal. In der Abwehr musste der RWE-Trainer nicht umstellen, weil sich Innenverteidiger Daniel Heber rechtzeitig fit gemeldet hatte. Der 27-Jährige hatte in den letzten Tagen über einen angeschwollenen Knöchel geklagt, musste intensiv behandelt werden, konnte dann aber doch gegen die Fortuna auflaufen – und zeichnete sich sogar als Torschütze aus. Erstmals nach seiner Augenverletzung gehörte Flügelstürmer Kevin Holzweiler wieder zum Aufgebot, wurde in der zweiten Halbzeit eingewechselt und hatte in der Schlussphase noch entscheidenden Anteil am dritten Essener Sieg im vierten Saisonspiel.
Plechaty und Engelmann scheitern am Pfosten
Direkt in der Anfangsphase hatten die Rot-Weissen zweimal Aluminium-Pech. Erst traf Sandro Plechaty nach Vorlage von Kapitän Dennis Grote den Pfosten, dann scheiterte auch Torjäger Simon Engelmann am Gebälk. Überhaupt waren die Essener von Beginn an spielbestimmend, hatten wesentlich mehr Ballbesitz und kamen durch Oguzhan Kefkir, Isaiah Young, Luca Dürholtz, Simon Engelmann und Erolind Krasniqi zu weiteren guten Abschlüssen. Als „Isi“ Young im Kölner Strafraum zu Fall gebracht wurde, blieb die Pfeife von Schiedsrichter Marco Goldmann (Warendorf) stumm. Die Fortuna kam dagegen nur selten vor das RWE-Tor – und ging doch mit einer Führung in die Kabinen. Per Kopfball war Mittelstürmer Sascha Marquet (45.) kurz vor der Pause erfolgreich und markierte dabei bereits sein drittes Saisontor.
Doppelschlag zum Sieg
Die rot-weisse Mannschaft zeigte sich von dem Rückstand jedoch nicht geschockt, sondern setzte die tiefstehenden Gäste auch zu Beginn des zweiten Durchgangs unter Druck. Bevor Daniel Heber (59.) nach einer Freistoßflanke von Oguzhan Kefkir per Kopfball den Ausgleich markierte, hatte schon Sandro Plechaty nach gutem Zuspiel von Erolind Krasniqi das Kölner Tor aus spitzem Winkel knapp verfehlt. Kurz nach dem Treffer brachte Trainer Neidhart mit Cedric Harenbrock (für Krasniqi) und Kevin Holzweiler (für Kefkir) zwei frische Offensivspieler. Harenbrock setzte auch nur wenig später Simon Engelmann zweimal geschickt in Szene, ein Treffer wollte dem Torjäger jedoch trotz einiger guter Möglichkeiten nicht gelingen. RWE ließ auch in der Schlussphase – inzwischen mit Zlatko Janjic für Simon Engelmann im Sturmzentrum – nicht locker, drängte weiter auf das Siegtor. Ein Seitfallzieher von Cedric Harenbrock war ebenso nicht von Erfolg gekrönt wie ein Schuss von Dennis Grote, der am Außennetz der Kölner landete.
Dann aber die entscheidende Szene: „Joker“ Kevin Holzweiler wurde im Strafraum gefoult, den fälligen Strafstoß verwandelte Luca Dürholtz (89.) unter dem lautstarken Jubel der RWE-Fans. „Es ist Fifty-Fifty, entweder hat der Torwart die Ecke oder er hat sie nicht“, beschreib Dürholtz selbst die Situation nach dem Spiel und weiter: „Der Schuss war dann aber zu gut platziert.“ In der Nachspielzeit versuchten es auch die Gäste noch einmal, Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso war jedoch aufmerksam und klärte die letzte gefährliche Aktion. Beim Abpfiff kannte die Freude auf den Tribünen und auf dem Platz keine Grenzen.
Weil die Auswärtspartie vom 5. Spieltag bei der U 23 von Fortuna Düsseldorf auf Dienstag, 26. Oktober, 19 Uhr, verschoben wurde, geht es für RWE in der Meisterschaft erst in knapp zwei Wochen weiter. Am Freitag, 10. September, stellt sich der VfB Homburg an der Hafenstraße vor. Anstoß im Stadion Essen ist um 19.30 Uhr. Nur vier Tage später (Dienstag, 14. September, 19 Uhr) steigt das nächste Spitzenspiel beim SC Preußen Münster, der mit einem 4:0 (1:0) beim FC Wegberg-Beeck die Tabellenführung eroberte
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