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0 31.01.2023
Die Erfolgsserie von Rot-Weiss Essen ist zum Start der Rückrunde in der 3. Liga gerissen. Im Rahmen des 20. Spieltages musste sich das Team von RWE-Chef-Trainer Christoph Dabrowski im Aufsteigerduell beim souveränen Spitzenreiter SV 07 Elversberg trotz einer über weite Strecken sehr ordentlichen Auswärtsleistung am Ende 0:3 (0:0) geschlagen geben. Es war der erste Dämpfer nach zuvor neun Partien ohne Niederlage. Vor 5.334 Zuschauern an der Kaiserlinde, darunter 850 mitgereiste Fans aus Essen, waren Manuel Feil (62.), Nick Woltemade (70.) und der eingewechselte Israel Suero Fernandez (90.) in der zweiten Halbzeit für die Gastgeber aus dem Saarland erfolgreich und bescherten dem von Horst Steffen trainierten Ligaprimus den 15. Sieg im 20. Saisonspiel. RWE ging dagegen erstmals seit dem 2. Oktober 2022 (1:3 beim SV Wehen Wiesbaden) leer aus. Die RWE-Anhänger bewiesen trotz der Niederlage ein feines Gespür und verabschiedeten das Team mit Applaus und großem Zuspruch. „Wir haben in der ersten Halbzeit ordentlich gespielt, aber leider unsere guten Torchancen nicht genutzt“, sagte RWE-Trainer Dabrowski: „Nach der Pause haben wir dann bei den Gegentreffern auch nicht gut verteidigt.“
Im Vergleich zum Abschluss der Hinrunde beim SC Verl (1:1) nahm Christoph Dabrowski zwei Änderungen in seiner Anfangsformation vor. Nach auskurierter Gehirnerschütterung kehrte Andreas Wiegel auf seine Stammposition auf der rechten Abwehrseite zurück (für Meiko Sponsel). Im Sturmzentrum gehörte Simon Engelmann erstmals seit dem 9. Oktober 2022 (3:0 beim SC Freiburg II) wieder zur Startelf. Der 33-Jährige ersetzte Ron Berlinski, der während der Woche mit Wadenproblemen kürzertreten musste und erst beim Abschlusstraining vor der Abreise ins Saarland wieder mitmachen konnte. Der frühere Verler nahm jedoch auf der Bank Platz und wurde in der Schlussphase auch noch eingewechselt.
Bei den Gastgebern gab es ebenfalls zwei Wechsel, wobei vor allem die Nominierung von Mittelfeldspieler Luca Dürholtz (für Carlo Sickinger) für Aufsehen sorgte. Schließlich gehörte Dürholtz beim Elversberger 5:1-Auswärtssieg zum Saisonstart an der Hafenstraße noch zum RWE-Angebot und wurde auch in der Schlussphase eingewechselt. Es folgte noch ein weiterer Kurzeinsatz, ehe sich Dürholtz für die Rückkehr ins Saarland entschied, wo er schon von 2018 bis 2021 gespielt und sogar die Kapitänsbinde getragen hatte.
RWE erwischte den besseren Start in die Partie, kam auch zu den ersten vielversprechenden Abschlüssen. So zielte Thomas Eisfeld nach Zuspiel von Isaiah Young aus etwa 20 Metern ein wenig zu hoch. Dann hatte der neue Kapitän Felix Bastians sogar eine Doppelchance zur Führung. Seinen Kopfball konnte SVE-Torhüter Nicolas Kristof nur abprallen lassen. Der folgende Nachschuss landete am Außennetz. Nach einer guten Viertelstunde hätte auch „Isi“ Young die Rot-Weissen 1:0 in Führung bringen können. Sein Schuss von der Strafraumgrenze kullerte jedoch knapp am Pfosten vorbei.
Innerhalb weniger Minuten hatten die Fans dann auf beiden Seiten den Torschrei auf den Lippen. Zunächst tauchte Elversbergs Angreifer Nick Woltemade nach einem starken Solo alleine vor dem RWE-Kasten auf, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden Schlussmann Jakob Golz. Auf der Gegenseite gab es dann sogar eine spektakuläre Dreifach-Chance für die Essener. Erst klatschte ein abgefälschter Versuch von Isaiah Young gegen den Pfosten, den Nachschuss von Lawrence Ennali wehrte Torhüter Nicolas Kristof ab, ehe Simon Engelmann den Ball aus kurzer Entfernung nicht ins Netz beförderte, weil Innenverteidiger Marcel Correia mit letztem Einsatz auf der Torlinie klärte. Kaum zu fassen.
In der Folgezeit kam der Tabellenführer etwas besser in die Partie. RWE-Innenverteidiger José-Enrique Rios Alonso rettete jedoch zweimal vor Nick Woltemade, ein Distanzschuss von Thore Jacobsen ging deutlich drüber. Nach und nach erhöhten die Gastgeber den Druck, aber die Rot-Weissen sorgten auch immer wieder für Entlastung und setzten weiterhin Nadelstiche. Nach Flanke von Felix Bastians kam Simon Engelmann zum Kopfball, konnte Nicolas Kristof damit aber nicht in Verlegenheit bringen. Kurz vor der Pause hatte dann noch der aufgerückte „Ene“ Rios Alonso nach einem Freistoß von Thomas Eisfeld die Möglichkeit zum ersten Tor, lenkte die Kugel aber knapp über den Kasten.
Die zweite Halbzeit begann nicht ganz so turbulent wie der erste Spielabschnitt, hatte dann aber auch schon in der ersten Viertelstunde wieder einige Tormöglichkeiten zu bieten. So bekam RWE 18 Meter vor dem Tor einen Freistoß in vielversprechender Position zugesprochen. Der erste Schuss von Thomas Eisfeld wurde dabei noch geblockt, im zweiten Versuch schlenzte der Ex-Bochumer den Ball mit links nur ganz knapp am Tor vorbei.
Die Elversberger hatten durch ihren Torjäger Luca Schnellbacher, der bim 5:1 im Hinspiel zweimal getroffen hatte, die bis dahin beste Chance. Jakob Golz klärte jedoch mit einer glänzenden Fußabwehr und verhinderte zunächst noch den Rückstand. Nach einer guten Stunde musste der RWE-Schlussmann jedoch erstmals hinter sich greifen, war gegen den satten Flachschuss von Manuel Feil zum 1:0 (62.) machtlos.
Mit der knappen Führung gab sich der Ligaprimus aber nicht zufrieden, sondern setzte direkt nach. Die Folge war das zweite Tor, das Nick Woltemade (70.) nach Zuspiel von Manuel Feil und einer sehenswerten Einzelaktion erzielte. Innenverteidiger Jose-Enrique Rios Alonso versuchte alles, um den Elversberger Angreifer noch vom Ball zu trennen, hatte aber im Zweikampf diesmal das Nachsehen.
RWE-Trainer Christoph Dabrowski zog sämtliche Register, wechselte zunächst Clemens Fandrich und Ron Berlinski (für Björn Rother und Thomas Eisfeld), nur wenig später Kevin Holzweiler und Oguzhan Kefkir (für Lawrence Ennali und Isaiah Young) sowie schließlich auch noch Meiko Sponsel (für Andreas Wiegel) ein. In der Schlussphase hatte Simon Engelmann auch die Chance zum Anschlusstreffer, konnte Nicolas Kristof aber erneut nicht überwinden. Stattdessen bauten die Hausherren den Vorsprung nach einem Zusammenspiel zweier „Joker“ sogar noch aus. Kevin Koffi, im Hinspiel ebenfalls Doppeltorschütze, flankte und Israel Suero Fernandez hatte Glück, dass sein Schuss zum 3:0-Endstand (90.+2) abgefälscht wurde und so Jakob Golz keine Abwehrmöglichkeit mehr hatte.
Rot-Weiss Essens erstes Heimspiel der Rückrunde ist direkt ein Höhepunkt. Am Sonntag, 5. Februar, ab 14 Uhr gastiert der Reviernachbar MSV Duisburg zum Derby im Stadion an der Hafenstraße, das schon seit einigen Wochen ausverkauft ist.
Im Hinspiel an der Wedau hatte RWE beim 2:2 (0:1) den ersten Punktgewinn in der 3. Liga eingefahren, obwohl die „Zebras“ nach Treffern von Marvin Bakalorz (6.) und des Ex-Esseners Moritz Stoppelkamp (52.) schon 2:0 geführt und zwischenzeitlich wie die sicheren Sieger ausgesehen hatten. Vor der starken Kulisse von 28.200 Zuschauern sorgten aber Simon Engelmann (67.) und Lawrence Ennali (71.) mit einem Doppelschlag noch für den verdienten Ausgleich.
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