Ehrung für verdiente Kolpingmitglieder am 1. Mai

Traditionelles Josef-Schutzfest in Borbeck

0 01.05.2025

BORBECK. Spannende Lebensläufe prägten am 1. Mai das diesjährige Josef-Schutzfest der vereinigten Kolpingsfamilie von Borbeck und Dellwig. Das vor 70 Jahren eingeführte Kirchenfest am 1. Mai ehrt „Josef, den Arbeiter“ und ist traditioneller Festtag des Kolpingwerks, das in diesen Tagen sein 175-jähriges Bestehen am Ursprungsort in Köln begeht. Die nur 10 Jahre jüngere Kolpinggemeinschaft in Borbeck versammelte sich um 10 Uhr zur eigenen Messe in St. Dionysius und beschloss ihr Fest mit anschließender Jubilarehrung im Dionysiushaus.

Josef und ein Gedenken an den verstorbenen Papst Franziskus

„Auch unser verstorbener Papst Franziskus war dem Ziehvater von Jesus sehr verbunden“, erinnerte Kolping-Präses und Pfarrer Benedikt Ogrodowczyk in seiner Predigt. Während der Corona-Zeit war dem „Praktiker, Zimmerer, Bauhandwerker“ Josef weltweit ein ganzes Festjahr gewidmet, der Papst widmete dem Patron der Kirche damals sogar ein eigenes Apostolisches Schreiben. Darin unterstrich er den Wert der menschlichen Arbeit für den Einzelnen, für die Familien und die staatliche Gemeinschaft, geißelte aber auch das Schicksal der Arbeitslosigkeit. Für das Kolpingwerk, das seit der Gründung unter dem Patronat des Hl. Josef steht, sei dieser ein Vorbild von Beginn an, so Pfarrer Ogrodowczyk vor den rund 80 Kolpingschwestern und -brüdern in der Messe.


Heute mal mit Hut: Wie die alten Handwerksgesellen ...

Talkrunde: Maria Beckmann (l.) mit Kolpingbruder Heribert Dieker

Jubilare schauten auf lebenslange Heimat zurück

Im folgenden gemütlichen Part des Treffens standen nicht nur ein großes gemeinsames Frühstück, viele Gespräche und Lieder an. Die Interviewrunde mit verdienten Kolpingbrüdern offenbarte die große Rolle, die dem Verband seit langem auch in Borbeck zukam: Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurde Heribert Dieker geehrt, Franz Pannenbaecker erhielt eine Urkunde für sogar 75 Jahre im Kolpingwerk.

Die aus Vogelheim und Dellwig stammenden Kolpinger schlossen sich 1965 als Messdiener einer Jungkolping-Gemeinschaft an oder wurden 1950 nach ersten Kontakten mit der Kolping-Theatergruppe und der abgeschlossenen Schuhmacher-Lehre aufgenommen. „Natürlich waren wir schon in der Familie vorgeprägt, auch der Lehrmeister bei Schuhmacher Glasmacher am heutigen Neuen Markt in Borbeck war bei Kolping aktiv“, erinnerte sich Franz Pannenbaecker. Ein gut erhaltenes Zeitdokument war bei der Ehrung mit dabei: Der Dellwiger vom Jahrgang 1933 hatte sein altes Kolping-Familienbuch mit Stammnummer 247856 nicht vergessen, das noch von Präses Kaplan Paffrath unterschrieben worden war – just am 30.04.1950.

Ehrung durch Präses Pfarrer Benedikt Ogrodowczyk, unten: Amüsante Talkrunde mit Franz Pannenbaecker

Viele Jahre waren die Geehrten auch in Ämtern tätig: Heribert Dieker war Senior und Vorsitzender, Pannenbaecker war in seiner Kolpingfamilie Kassierer, auch im großen Bezirksverband führte er die Finanzen. Gut aufgelegt und mit vielen Anekdoten erzählten beide von alten Zeiten, die viele Eindrücke vom großen Kolpingnetzwerk wieder lebendig werden ließen. Marianne Wagner, die dritte im Bunde der Jubilare, wird zu einem späteren Zeitpunkt für 40-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.

Auch beim großen Jubiläumsfest am Wochenende in Köln werden die Kolpinger aus Borbeck dabei sein. Ihre Fahne wird sich einreihen in die Delegationen aus ganz Deutschland, sicher auch aus vielen Teilen der Welt, in denen die von dem Priester Adolph Kolping gegründete Hilfsgemeinschaft für fahrende Handwerker auch Menschen von heute eine lebenslange Heimat bietet.

cb

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