Drohende Widia-Schließung: 400 Arbeitsplätze in Essen betroffen

OB Kufen will nach Lösungen suchen /SPD verärgert über Konzernspitze

0 13.07.2019

ESSEN. Die Ankündigung des amerikanischen Konzerns Kennametal (vom 12. Juli) insgesamt drei Produktions- oder Logistikstandorte in Deutschland schließen zu wollen – darunter den Essener Spezialstahl-Hersteller Kennametal Widia ("Wie Diamant“), hat rund 400 Essener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hart getroffen.
Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen will versuchen, die drohende Schließung abzuwenden: „Bereits 2017 gab es konkrete Pläne zur Schließung von Teilen des Produktionsstandortes von Kennametal Widia in Essen. Gemeinsam mit der Essener Wirtschaftsförderung konnten Lösungen gefunden werden, damit diese Pläne nicht umgesetzt wurden.“
Nun droht allerdings das Aus für den gesamten Produktionsstandort an der Münchener Straße. Kufen: „Auch heute werde ich mich persönlich sowie gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung einbringen, um die drohende Schließung abzuwenden und Arbeitsplätze in Essen zu erhalten.“
Der Essener SPD-Vorsitzende, Thomas Kutschaty, zürnt: „Bestürzt und verärgert haben wir die Pläne des Kennametal-Konzerns zur Kenntnis genommen. Einmal mehr soll ein gut wirtschaftendes Unternehmen für Börsengewinne geopfert werden. Widia ist seit über 90 Jahren ein fester Bestandteil unserer Stadt, arbeitet hochspezialisiert und profitabel. Leider zählt das alles offenbar nicht, wenn es die Möglichkeit gibt, in China billiger zu produzieren. Das hat mit sozialer Marktwirtschaft nichts zu tun.“
Oliver Kern, designierter OB-Kandidat der SPD Essen, will den Betriebsrat im Kampf für den Erhalt des Werks unterstützen. „Wir fordern die Leitung von Kennametal auf, Abstand von ihren Plänen zu nehmen und in einen Dialog mit Betriebsrat und den deutschen Vertretern von Widia zu treten.“, so Kutschaty und Kern.

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