Don Bosco verbindet: „Damit das Leben gelingt“

Pater Otto Nosbisch freut sich über Ausstellungsbeginn

1 20.09.2021

BORBECK. Mit einem vollen Haus eröffnete in der Alten Cuesterey am Sonntag, 19. September, die Ausstellung „Don Bosco verbindet: 100 Jahre Salesianer in Borbeck“. Trotz Corona fanden viele den Weg an den Weidkamp, Andreas Koerner begrüßte für den Kultur-Historischen Verein Borbeck und Pater Johannes Wielgoß SDB sprach zur Ausstellung selbst. Die von ihm, Georg Schrepper und Dr. Hella Nocke-Schrepper mit vielen Helfern konzipierte Schau präsentiert in mehreren Kapiteln die Geschichte und Arbeit der Ordensgemeinschaft an der Theodor-Hartz-Straße. Mehrere Begleitveranstaltungen sind dazu ebenfalls geplant.


P. Johannes Wielgoß SDB, Experte für die Don Bosco-Historie, sprach zur Einführung in die Ausstellung

Start zwischen den Schloten

„Ich freue mich sehr“, erklärte Pater Otto Nosbisch über den Auftakt und dankte allen, die zum Aufbau beitrugen. „Dass es zu dieser Ausstellung mit Salesianern und Don Bosco-Schwestern kam und dass wir sie ausgerechnet hier in Borbeck-Mitte durchführen können, wo wir auch wirklich hingehören, das ist wirklich etwas, worüber wir stolz sind“, so der Direktor des St. Johannesstifts. Im Interview skizzierte er die Entwicklung der Gemeinschaften, die 1921/22 mitten in die hochindustrielle Region zogen – um zu bleiben.


P. Toni Doetsch SDB (r.) zeichnete die verschiedenen Entwicklungsstadien der Niederlassung an der Theodor Hartz-Straße

„Zwischen den Schloten“ boten sie eine Alternative für alle Kinder und Jugendlichen von der Straße. Dabei waren die ersten Jahre nicht einfach: Zwar konnte schnell eine beachtliche Niederlassung begründet werden, doch war der Erfolg der Arbeit vor allem den Nationalsozialisten ein Dorn im Auge: Dies zeigte sich an der Schließung des Hauses durch die Gestapo und am Schicksal des damaligen Direktors Pater Theodor Hartz, der unter fadenscheinigen Gründen ins KZ nach Dachau kam und dort 1942 starb.

„Leuchtturm für die Provinz“

Die weiteren Stationen sind den meisten Borbeckern bekannt: Nach dem Krieg wurde mit den Krupp-Werken das Lehrlingsheim errichtet, aus der Internatsschule für den Ordensnachwuchs entwicklelte sich das Don Bosco-Gymnasium, das 1966 die Anerkennung als staatlich anerkanntes privates Gymnasium fand. Von den derzeit 28 Niederlassungen der Deutschen Provinz sei Essen inzwischen die nördlichste, so Pater Otto. Das breitgefächerte Angebot mit der Schule, der offenen Tür, dem Jugendzentrum, Studentenwohnhaus, der Jugendwohngruppe, DJK Eintracht Borbeck und vielem mehr sprächen aber für die Attraktivität dieser Niederlassung: „Sie ist von daher auch für die Provinz auch ein Leuchtturm.“


(r.) Georg Schrepper, Lehrer am Don Bosco-Gymnasium, konzipierte die Ausstellung mit

Don Boscos Lebensfreude spürbar

Verpflichtet sehe man sich bis heute dem Geist, der Spiritualität und Pädagogik des 1934 heiliggesprochenen Gründers Don Giovanni Bosco, von dessen italienischen Lebensfreude durchaus auch in Borbeck einiges spürbar bleibe. Sein Satz „Damit das Leben junger Menschen gelingt“ trage den Orden bis heute. Der nun präsentierte Überblick zur 100-jährigen Geschichte der Salesianer und der Don Bosco Schwestern sei somit nicht nur zeitgeschichtlich interessant, so Pater Nosbisch: „Ich lade alle herzlich ein, in die Ausstellung zu kommen.“

Begleitveranstaltungen geplant

Geöffnet ist die zweiwöchige Ausstellung in der Alten Cuesterey des Kulturhistorischen Vereins Borbeck täglich außer montags bis zum 3. Oktober von 15-18 Uhr und nach Vereinbarung. Sie wird von drei Veranstaltungsterminen begleitet.

  • Am Donnerstag, 23. September, 19 Uhr, spricht P. Johannes Wielgoß unter dem Titel „Holt die Kinder von der Straße“ über das Wirken dreier Salesianer in Essen-Borbeck.
  • Am Mittwoch, 29. September, ist um 19 Uhr ein Vorleseabend geplant: Mit dem Thema „Damit das Leben junger Menschen gelingt“ geht es um Erinnerungen an die Zeit bei „Padders“.
  • Zuletzt wird am Sonntag, 3. Oktober, um 15 Uhr zu einem Begegnungs- und Erzählnachmittag mit der Don-Bosco-Familie eingeladen.

Jubiläumsfest Ende Januar 2022

Am Don-Bosco-Fest 2022 wird das 100-jährige Jubiläum selbst dann mit einem Festgottesdienst und anschließendem Festakt ganz offiziell gefeiert. Ruhrbischof Dr. Franz-Josef Overbeck hat seine Teilnahme bereits zugesagt. Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen, Provinzleiterin Sr. Petra Egeling und Provinzial P. Reinhard Gesing sprechen Grußworte. Den Festvortrag halten Sr. Dr. Maria Maul und P. Johannes Wielgoß gemeinsam. Ein Jugendgottesdienst, das traditionelle Ehemaligentreffen des Don-Bosco-Gymnasiums und viele weitere verbindende Aktionen zwischen Don-Bosco-Kindergarten, Don-Bosco-Gymnasium und Don-Bosco-Club sind bereits in Vorbereitung.

Pater Otto Nosbisch skizzierte im Interview wesentliche Stationen

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Die Mariahilf-Schwestern, besser bekannt als Don Bosco-Schwestern - ebenfalls bei der Jubiläumsausstellung dabei. Sie feiern 2022 das 100-jährige Bestehen ihrer deutschen Provinz. Erste Niederlassung in Deutschland war Borbeck.


P. Toni Doetsch SDB und Wilhelm Hartmann von den Salesianischen Mitarbeitern. Bilder: Dr. Hella Nocke-Schrepper, CB

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Kommentare

Kommentar von Angelika Hartmann |

Liebevoll und informative Ausstellung. Besuch empfehlenswert!!!!!!

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