„Die Stimmung war nie getrübt“

SGS-Kapitänin Irini Ioannidou im Interview vor ihrem möglichen 150. Einsatz

0 04.02.2021

Die aktuelle Spielzeit hätte für sie nicht schlechter beginnen können: Beim Aufwärmen im ersten Saisonspiel gegen Wolfsburg musste Irini Ioannidou passen. Muskuläre Probleme zwangen sie in die Knie und zu einer zweimonatigen Pause. Im Interview spricht sie über
ihre Rolle als Kapitänin, Saisonziele und ihr bevorstehendes Jubiläum.

Wie hat Ihre Winterpause ausgesehen – konnten Sie überhaupt richtig vom Sport abschalten?

Wir hatten erst kurz vor Weihnachten unser letztes Ligaspiel. Da habe ich schon eine kurze Pause gebraucht. Ein paar Tage lang habe ich gar nichts gemacht. Ab dem 28. Dezember haben wir mit unseren Läufen angefangen, bis wir Anfang Januar wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind. Ansonsten war alles ganz normal, so wie wir es kennen.

Die Saison hat für Sie sehr unglücklich begonnen: Sie waren lange Zeit verletzt und haben erst im November Ihr erstes Saisonspiel bestritten. Wie haben Sie während der Verletzung die Rolle als Kapitänin neben dem Platz wahrgenommen?

Genauso, wie ich es auch auf dem Platz tue. Während der Verletzung habe ich mit unserer Athletiktrainerin Carolin Nesse trainiert, während die Mädels ihr normales Programm absolviert haben. Dementsprechend war ich quasi mitten im Geschehen und habe trotzdem viel mitbekommen. Es tat mir auch ganz gut, dass ich nicht wochenlang gar nichts gemacht habe.

Wenn man verletzt ist und nicht oft bei der Mannschaft auf dem Platz steht, verliert man ein wenig den Anschluss. Ich möchte trotzdem wissen, wie die Stimmung im Team ist, ob es irgendwelche Probleme gibt oder jemand was auf dem Herzen hat

Wie ist denn aktuell die Stimmung im Team?
Soweit ganz gut. Das ist sie auch schon seit Saisonbeginn. Dass diese Spielzeit für uns schwierig werden würde, das wussten wir alle. Aber die Stimmung war deswegen nie getrübt. Im Gegenteil: Es war von Anfang an sehr harmonisch und das ist es auch immer noch.

Im nächsten Ligaspiel trifft das Team auf den SC Sand. Wenn sie auf dem Platz stehen, wird es Ihr 150. Bundesliga-Einsatz für die SGS sein. Bedeutet Ihnen diese Marke etwas?

So viele Spiele für einen Verein zu bestreiten ist schön und macht mich auch stolz. Das ist ja heutzutage auch nicht mehr selbstverständlich, dass eine Spielerin so lange das Trikot eines Vereins trägt. Ich freue mich darüber, mich in eine Art „ewige Liste“ eintragen zu können, als eine der wenigen Spielerinnen, die so viele Spiele für ihren Verein aufweisen kann.

In der Hinrunde hat die SGS gezeigt, dass sie auch gegen vermeintlich große Mannschaften mithalten kann. Was ist diese Saison noch drin?

Die Punkte, die wir holen mussten, haben wir soweit eingefahren. Gegen die Großen haben wir nicht nur in dieser Saison, sondern generell in all den Jahren immer gezeigt, dass wir Paroli bieten können. Das zeigen wir in dieser Saison vielleicht nicht so oft wie die Jahre zuvor, aber wir müssen uns noch Zeit geben. Wir müssen versuchen, in eine spielerische Klasse reinzufinden, Mechanismen zu entwickeln und uns auf einander abzustimmen. Alles andere ergibt sich dann nach und nach. Da lassen wir uns auch nicht unter Druck setzen, damit der Prozess Schritt für Schritt wachsen kann. Ich glaube wir sind auf einem guten Weg.

Und auf die Tabelle bezogen?

Natürlich möchten wir ungerne schlechter abschneiden als letztes Jahr. Aber das waren auch andere Umstände. Jetzt haben wir einen großen Umbruch vollzogen. Wir wollen so viele Punkte wie möglich holen und uns so schnell wie möglich im Tabellenmittelfeld festigen.

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