Das Potenzial für Solaranlagen auf Essener Dächern ist riesig

Stadt startet zum Jahresbeginn das Solar-Förderprogramm

0 04.01.2022

ESSEN/BORBECK. Der beschleunigte Ausbau der Solarenergienutzung ist wesentlich für das Erreichen der Klimaschutzziele. Aus diesem Grund hatte der Rat der Stadt Essen bereits im August 2021 ein Förderprogramm für Solaranlagen beschlossen. Das Programm startet nun pünktlich zum neuen Jahr. Gefördert werden private Solaranlagen auf Dächern von Gebäuden in Essen. Die Fördersumme richtet sich dabei nach der Größe der Anlage: Sie beginnt bei 500 Euro für Anlagen von 1 bis 2 kWp (kWp = kWpeak = Spitzenleistung der Photovoltaikanlage in Kilowatt) und endet bei 4.000 Euro für eine maximale Anlagengröße von 40 kWp. Ebenfalls gefördert werden Solarthermische Anlagen zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung.

Derzeit gibt es auf Essener Dächern rund 2.500 Photovoltaikanlagen, die über 24.000 Megawattstunden Strom erzeugen. Das ist rechnerisch genug Strom um etwa 6.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Doch dabei soll es nicht bleiben. "Mit der Essener Nachhaltigkeitsstrategie hat der Rat der Stadt Essen das Ziel ausgerufen, dass in Essen jährlich mindestens 800 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mindestens 8.000 kWp neu installiert werden. Das bedeutet eine Verdoppelung der Kapazität innerhalb von vier Jahren", erklärt Simone Raskob, Umweltdezernentin der Stadt Essen. "Insbesondere auf Flachdächern lassen sich Solaranlagen auch mit Gründächern kombinieren. So kann idealerweise sogar noch ein Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel geleistet werden." Entsprechend ist ein Bonus von 100 Euro je angefangener Kilowattpeak für die Installation einer Photovoltaikanlage auf einem Gründach im Förderprogramm vorgesehen. Bereits seit vergangenem Jahr gibt es darüber hinaus eine Förderung für neue Gründächer.

"Das Potenzial für Solaranlagen auf Essener Dächern ist riesig", so Kai Lipsius, Leiter der Grünen Hauptstadt Agentur der Stadt Essen, die das Förderprogramm verantwortet. "Allerdings ist es immer noch unverhältnismäßig aufwendig, den auf dem Dach von Mehrfamilienhäusern erzeugten Strom auch den dort lebenden Menschen zur Verfügung zu stellen. Die meisten Gebäude in Essen sind aber Mehrfamilienhäuser. Daher wurde ein zusätzlicher Bonus für die Umsetzung von Mieterstrommodellen ins Leben gerufen."

Sonderkreditprogramm für Privatpersonen der Sparkasse Essen

Um die Solar-Offensive der Stadt Essen auch kreditwirtschaftlich zu begleiten, hat die Sparkasse Essen ein Sonderkreditprogramm für Privatpersonen aufgelegt. Bei einem attraktiven Zinssatz von 0,99 Prozent (nom.) können je Anlage bis zu 20.000 Euro Kredit bewilligt werden. Das Volumen des Sonderkreditprogramms liegt allein für 2022 bei 3 Millionen Euro. Dazu Helmut Schiffer, der Vorstandsvorsitzende des Instituts: "Wir haben uns der Mission verschrieben, ein gutes Leben aller Menschen in Essen zu fördern. Deswegen unterstützen wir diese nachhaltige Initiative sehr gerne – schließlich profitieren alle von dieser ökologisch und noch dazu wirtschaftlich sinnvollen Investition" Informationen zum Förderprogramm erhalten Interessierte in allen Filialen der Sparkasse Essen.

Unterlagen sowie weitere Infos zum Förderprogramm ab sofort online

Die Förderanträge können ab sofort online im Serviceportal der Stadt Essen unter www.essen.de/solaranlage gestellt werden. Auf der Seite finden sich auch weitere hilfreiche Links. Beispielsweise zum Solarkataster bei dem jedes Dach auf seine grundsätzliche Eignung für Solarenergie-Anlagen geprüft werden kann. Ansprechpartnerin bei Fragen ist Manuela Molitor von der Grüne Hauptstadt Agentur (Telefon: 0201 88-82343, E-Mail: manuela.molitor@gha.essen.de)

Zum Foto: Gerade in Siedlungen, deren Häuser gerade privatisiert werden, oder in denen ein Generationswechsel bevorsteht und damit verbunden Sanierungsarbeiten ins Auge gefasst werden, sollte man auch den Hausbesitzern mit kleiner Dachfläche ein tatsächlich lukratives Angebot unterbreiten, damit sich die Solaranlage zu Lebzeiten noch rechnen kann.

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