Damit die Emscherstädte dem Klimawandel trotzen können

Emschergenossenschaft ist Koordinierungsstelle für die Region

0 15.11.2019

RUHRGEBIET/ESSEN/BORBECK. Vor 120 Jahren, 1899, wurde die Emschergenossenschaft gegründet: Als Zwangsvereinigung entstand sie – auf Weisung des preußischen Staates, um die Abwassermisere im zentralen Ruhrgebiet entgegen des damaligen Kirchturmdenkens in den Griff zu bekommen.

Heute ist (zumindest in dieser Hinsicht) von Zwang und Kirchturmdenken keine Rede mehr. Längst hat die Region begriffen, dass der immensen Herausforderung Klimawandel nur gemeinsam Einhalt geboten werden kann. 120 Jahre nach der Gründung der Emschergenossenschaft unterzeichneten am Freitag (15. November) alle 16 Kommunen der Emscher-Region – auch die Stadt Essen – eine Verpflichtungserklärung mit dem Ziel, gemeinsam mit der Emschergenossenschaft als koordinierende Service-Stelle das Projekt "Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft" bereits ab Anfang 2020 voran zu bringen.

Folgende Ziele werden bos 2040 angestrebt:

Die Reduzierung des Abflusses von Regenwasser in Mischsystemen um 25 Prozent.

Die Erhöhung der Verdunstungsrate um 10 Prozent.

Die Reaktivierung bzw. Entflechtung verrohrter Gewässer.

Die Reduzierung und Vermeidung von Hitzeinseln.

Die Stärkung des Vorbildcharakters der Kommunen durch die Umsetzung eigener Projekte.

Die Maßnahmen

Zur Erreichung dieser Ziele benötigt die Region eine integrale, wassersensible Stadtentwicklung mit den folgenden Maßnahmen:

Abkopplung von versiegelten Flächen,

Dach- und Fassadenbegrünung,

Schaffung von Verdunstungsflächen (z. B. durch Gestaltung mit Wasser und Grün) und Flächenentsiegelung,

Anlage und attraktive Gestaltung von Regenwasserversickerungsanlagen,

Notwasserwege und Retentionsflächen (Rückhalteflächen) zur Vermeidung und Reduzierung von Schäden,

multifunktionale Freiflächengestaltung als Element urbaner Freiräume z. B. für Starkregenereignisse.

Auf dem Bild bei der Unterzeichnung der Verpflichtungserklärung: Oberbürgermeister Thomas Kufen und Prof. Dr. Uli Paetzel  (Foto: Rupert Oberhäuser/EGLV).

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