Cuesterey, Bahnhof, Steenkamp Hof: Ohne Jürgen Becker sähe Borbeck anders aus

Franz Josef Gründges würdigt den langjährigen Vorsitzenden des Kultur-Historischen Vereins Borbeck

0 25.05.2023

BORBECK. Auf Betreiben von Jürgen Becker, damals Mitglied im Beirat des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins, kam es am 12. Dezember 1984 in der „Münze“ auf Schloss Borbeck zur Gründung des Kultur-Historischen Vereins Borbeck. Die 34 Gründungsmitglieder wählten einstimmig Jürgen Becker zum 1. Vorsitzenden. Seitdem sind fast vierzig Jahre vergangen. Nun hat Jürgen Becker auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 16. Mai 2023 den Vorsitz aus gesundheitlichen Gründen abgegeben.

Zu seiner Nachfolgerin wählte die Versammlung Susanne Hölter, ehemalige Redaktionsleiterin der Borbecker Nachrichten, Jürgen Beckers Tochter Alexandra übernahm das Amt der 2. Vorsitzenden. Zusammen mit den bewährten Vorstandsmitgliedern Eleonore Drese, Rainer Helfers und Bernhard Tonner ist der Verein für seine künftigen Aufgaben gut aufgestellt. Für Jürgen Becker bleiben der Verein, die Alte Cuesterey und der Steenkamp Hof weiterhin eine Herzensangelegenheit.

Engagiert und hartnäckig für Borbeck gestritten

Man müsste einen Roman schreiben, um all das zu erfassen, was Jürgen Becker während seiner Amtszeit für den Verein, für die Alte Cuesterey und für Borbeck getan hat. Abgesehen davon wäre es ihm nicht recht, dass zu viel Aufhebens von ihm gemacht würde. Es ist ihm nie wichtig gewesen, im Vordergrund zu stehen. Er ist kein Mann der großen Worte. Stets trat er hinter die Sache, die er nach außen vertrat, zurück und überließ anderen das laute öffentliche Wort. Gegen Parolen und verbale Kraftmeiereien jedweder Art ist er allergisch. Er ist nach wie vor ein zupackender Mann, der seinen Worten Taten folgen lässt und der sich nicht zu schade ist, selbst Hand anzulegen.

Ohne Jürgen Becker sähe Borbeck heute anders aus. Seiner Hartnäckigkeit und seinem Engagement ist es zu verdanken, dass der alte Steenkamp-Kotten 1984 nicht abgerissen wurde und nach behutsamer Restaurierung zu einem bedeutenden denkmalgeschützten Areal geworden und heute ein beliebtes Veranstaltungsgelände ist.

1996 kaufte er als Privatmann die Alte Cuesterey und ließ das in einem maroden Zustand befindliche historische Gebäude von Grund auf renovieren. Heute ist die Alte Cuesterey als kulturelles und heimatgeschichtliches Zentrum aus Borbeck nicht mehr wegzudenken.

Im Jahr 2000 kaufte und sanierte er das verwahrloste Empfangsgebäude im Bahnhof Borbeck. Jürgen Becker hat eine Menge in Borbeck investiert, und es war nicht nur Geld, das er investierte. Es war eine Menge Herzblut dabei. Er war hartnäckig, man denke an seinen juristischen Kampf um den Erhalt des Standesamts in Borbeck, und ging mit seinen Eingaben, Protestschreiben und Leserbriefen, die immer von einem gesunden Menschenverstand geprägt waren, Generationen von Politikern und Bürokaten auf die Nerven.

Der Wahlspruch des Vereins lautet: „Wir Borbecker bewahren unsere Vergangenheit für die Zukunft!“ Das war und bleibt auch das Motto von Jürgen Becker. Für seine Verdienste um den Verein und um Borbeck sei ihm von Herzen gedankt. FJG

Zu den Bildern: Das Foto oben stammt aus der Anfangszeit am Steenkamp Hof. Jürgen Becker (r.) spricht zu den Gästen und Vereinsmitgliedern der ersten Stunde.

Zeitungsausschnitt: Alle packten mit an, den Hof zu entrümpeln.

Portrait Jürgen Becker

 

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