Borbeck ist eine Reise wert

Heimat- und Burgverein Burgaltendorf e.V. (HBV) zu Besuch

0 18.10.2020

BORBECK. Borbeck hat doch mehr zu bieten als mancher glauben mag. Am Samstag, 17. Oktober, machte sich eine hochinteressierte Wandergruppe aus dem äußersten Südosten der Stadt zu Fuß auf den Weg durch Borbeck-Mitte – ein bislang eher ungewohntes Bild in der Fußgängerzone: Der Heimat- und Burgverein Burgaltendorf e.V. (HBV) unter Leitung von Rolf Siepmann und Brigitte Leising hatte eingeladen, den unbekannten Nordwesten Essens zu entdecken, ein Angebot, dem sich gerne selbst Teilnehmer aus anderen Stadtteilen im Süden und auch eine Neu-Borbeckerin anschlossen.

Zeitreise durch die Geschichte

„Wir wollen weiter Brücken schlagen, Menschen verbinden und zusammenbringen, den Gemeinsinn in unserer Stadt stärken. Gerade in diesen Zeiten“, erklärte der HBV-Vorsitzende Rolf Siepmann beim Start der Exkursion am Borbecker Bahnhof, wo der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV) die rund 20 Gäste von der Ruhrhalbinsel erwartete. Hier übernahmen Susanne Asche und Dr. Christof Beckmann vom BBVV-Vorstand die Führung der knapp dreistündigen Tour.

Im Borbecker Zentrum nahmen sie die streng auf die Corona-Auflagen achtenden Besucher mit auf eine Zeitreise: Mit Blick auf Gebäude, Straßenzüge und Plätze führte sie von der frühesten Siedlungsgeschichte über das Mittelalter bis in die schwerindustrielle Zeit, von der 1915 nach Essen eingemeindeten großen ehemaligen Bürgermeisterei bis in die Zeiten der Stadtsanierung des Stadtbezirks IV und in die aktuelle Situation für das Mittelzentrum Borbeck. Besondere Aufmerksamkeit fanden die Hinweise auf die vielen sozialen Einrichtungen und Vereinigungen, vor allem auch das vielgestaltige und große bürgerschaftliche Engagement, dem die Erhaltung zahlreicher Gebäude und die Kunst im Straßenbild zu verdanken ist. „Das wünschte sich sicher jeder Stadtteil“, so mancher der Kommentare aus der Gruppe der Burgaltendorfer Stadtwanderer.

Zu Besuch in der Residenz

Von der St. Dionysius-Kirche mit dem 1598 gestifteten Epitaph für Elisabeth von Manderscheidt-Blankenheim ging es in einem zweiten Teil durch die herbstlich leuchtende Residenzaue zur ehemaligen Residenz der Essener Fürstäbtissinnen: Im Schloss übernahm „Hausherrin“ Birthe Marfording das Wort und führte durch die Dauerausstellung. Ihr leidenschaftlicher und spannender Vortrag zum Leben im reichsunmittelbaren Stift und zur heutigen Nutzung der ehemaligen fürstlichen Sommerfrische mit ihrem historischen Park ließ die Geschichte von 1000 Jahren lebendig werden, zahlreiche Nachfragen zeigten das große Interesse.

Beim abschließenden fürstlichen Empfang im Residenzsaal dankte der Heimat- und Burgverein Burgaltendorf e.V. (HBV) mit außergewöhnlichen Geschenken: Die „Fürstin“ freute sich über einen nachgebildeten Trichterbecher aus Siegburger Steinzeug mit dem Wappen der Herren von Aldendorp. „Nur damit nicht in Vergessenheit gerät, dass schon vor den Äbtissinnen die Burgherren von Aldendorp auf Schloss Borbeck ansässig waren“, schmunzelte Rolf Siepmann. Für den Borbecker Bürger- und Verkehrsverein nahm Susanne Asche eine Originalflasche der Rheinisch-Westfälischen Actien-Brauerei Borbeck entgegen, die von Feuerwehrleuten kürzlich aus der Ruhr gefischt worden war – und die jetzt nach Borbeck zurückkehrte.

Für den BBVV ist klar: „Im Frühjahr ist einen Gegenbesuch rund um die bemerkenswerte Burg in Burgaltendorf geplant“, so Susanne Asche, die bereits jetzt dazu einlädt. Ganz im Sinne dieses Treffens in Borbeck, mit dem die Heimat- und Bürgervereine auch in Corona-Zeiten zu einem stärkeren Zusammenhalt in der Stadt beitragen wollten, unterstrich die BBVV-Vorsitzende.

Kontakt: Heimat- und Burgverein Burgaltendorf e.V.: www.hbv-burgaltendorf.de, Borbecker Bürger- und Verkehrsverein (BBVV): www.bbvv.de

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