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0 17.08.2021
ALTENDORF. Pastor Gerd Belker, auch in Groß-Borbeck vielen bekannt, ist am vergangenen Freitag, 13. August, im Alter von 86 Jahren gestorben. „Durch den Tod von Gerd Belker verlieren wir einen leidenschaftlichen und visionären Priester, der sich für eine menschenfreundliche Kirche eingesetzt hat, und dem ich mich als Bischof in besonderer Weise verbunden fühle“, würdigte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck den Verstorbenen. Belker war nicht nur mehr als drei Jahrzehnte lang Pastor in Essen-Altendorf, sondern engagierte sich auch intensiv für die Ökumene in Essen sowie für die spirituelle Arbeit – unter anderem an der Mülheimer Bistumsakademie „Die Wolfsburg“.
Für das besondere Priester- und Kirchenverständnis von Gerd Belker sprechen seine ganz persönlichen Verfügungen, die er vor seinem Tod getroffen hat: Wenn am Samstag, 21. August, in der Essener Kirche St. Mariä Himmelfahrt das Auferstehungsamt für den Verstorbenen gefeiert wird, werden auf seinen Wunsch alle Priester, die der Messe nicht vorstehen, ohne liturgische Gewänder zwischen den Gemeindemitgliedern sitzen. „Dabei ging es Gerd Belker, entsprechend seinem Kirchenverständnis, um ein sichtbares Zeichen der Solidarität der Geweihten mit dem Volk Gottes“, heißt es im Totenbrief für den Verstorbenen.
Nach dem Abitur am Essener Burggymnasium studierte der am 22. Oktober 1934 geborene Belker zunächst Medizin, wechselte zur Theologie und wurde am 23. Juli 1960 in Gelsenkirchen zum Priester geweiht. Anschließend war er Kaplan in der Pfarrei Liebfrauen in Duisburg und ab Mai 1964 in der Pfarrei St. Josef und Medardus in Lüdenscheid. Im Oktober 1973 ernannte Bischof Franz Hengsbach Gerd Belker zum Pfarrer der Pfarrei St. Clemens Maria Hofbauer in Essen-Altendorf. Schon Jahrzehnte vor Pfarreizusammenlegungen und Fusionen im Ruhrbistum förderte Belker im Essener Westen maßgeblich die Zusammenarbeit mit den Nachbarpfarreien, die bald unter dem sprechenden Namen „Konvent Altendorf“ bekannt wurde.
Nach seiner Entpflichtung als Pfarrer engagierte sich Belker 2007 als „Pastor im besonderen Dienst“ in der Seelsorge der Akademie „Die Wolfsburg“. Dort feierte bis 2015 viele Gottesdienste und bereicherte die Akademiearbeit, erinnert Akademiedirektorin Judith Wolf. Belker habe sich „über Jahre stets mit großer Selbstverständlichkeit und Freude um die Gottesdienste in der „Wolfsburg“ verdient gemacht. Seine offene und wertschätzende Art und sein zugewandtes Wort für jeden werden in Erinnerung bleiben“, so Wolf.
Belker war viele Jahre lang Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Essen und feierte in ökumenischer Partnerschaft viele „Gottesdienste für Unbedachte“, für Menschen, die ohne Trauerfeier anonym auf Veranlassung des Ordnungsamtes beerdigt wurden. Zudem war der zuletzt in Essen-Haarzopf lebende Priester in der Propsteipfarrei St. Ludgerus in Essen-Werden sowie im „team exercitia“ des Bistums Essen aktiv. Darüber hinaus hat er als Geistlicher Beirat viele Jahre lang den Diözesanverband des Katholischen Deutschen Frauenbunds im Bistum Essen begleitet.
Inspiriert war Belkers Leben von der Spiritualität des Seligen Charles de Foucauld. Nach dem Vorbild des französischen Wüstenpriesters und Mönchs (1858 – 1916) hat Belker selbst in Einfachheit und Schlichtheit gelebt und maßgeblich zur Gründung und Weiterentwicklung von Priester- und Laiengemeinschaften im Bistum Essen und im deutschsprachigen Raum beigetragen.
Das Auferstehungsamt wird am Samstag, 21. August, um 10.30 Uhr in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt, Helenenstr. 7, in Essen gefeiert. Die Totenvesper feiert die Pfarrei St. Antonius am Freitag, 20. August um 19 Uhr in der Kirche St. Clemens Maria Hofbauer, Hirtsieferstr. 13, in Essen. Aufgrund der Corona-Pandemie ist die Platzkapazität bei beiden Gottesdiensten begrenzt. Eine Anmeldung über die Internetseite der Pfarrei St. Antonius (www.pfarrei-antonius.de) ist erforderlich. Beide Gottesdienste werden auch ins Internet übertragen (youtube.com/c/stmariähimmelfahrt).
(tr/ki/cb)
Foto oben: Pastor Gerd Belker, Pfarrgemeinde St. Antonius
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