Berlinski-Tor reicht nicht

RWE unterliegt Dresden mit 1:2

0 11.04.2023

Rot-Weiss Essen hat am 31. Spieltag in der 3. Liga eine mögliche Überraschung verpasst. Das Team von RWE-Trainer Christoph Dabrowski unterlag beim Aufstiegsaspiranten Dynamo Dresden vor einer riesigen Kulisse 1:2 (1:1). Die rund 2.500 mitgereisten RWE-Fans bewiesen ein feines Gespür und verabschiedeten ihre Mannschaft nach einer äußerst intensiven Begegnung trotz der Niederlage mit Applaus. Vor 30.699 Zuschauern im Rudolf-Harbig-Stadion brachte Dynamo-Torjäger Ahmet Arslan (13.) die Hausherren mit einem sehenswerten Fallrückzieher in Führung. Kurz vor der Pause gelang RWE-Angreifer Ron Berlinski (40.) nach einem Patzer von Dresdens Torhüter Stefan Drljaca der etwas glückliche Ausgleich. In der zweiten Halbzeit sorgte Dennis Borkowski (66.) per Kopfball für den Endstand und bescherte seiner Mannschaft den Dreier. RWE verlor neben dem Spiel auch noch Mittelfeldspieler Björn Rother, der nach einem „Scharmützel“ mit Ahmet Arslan wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte sah (83.). „Wir sind auf einen Gegner mit hoher Qualität getroffen, der unter dem Strich verdient gewonnen hat“, sagte RWE-Trainer Dabrowski: „Ich kann der Mannschaft kämpferisch und von der Einstellung her keinen Vorwurf machen. Mit dem nötigen Quäntchen Glück auf unserer Seite hätten wir etwas reißen können. Am Ende des Tages war der Druck von Dynamo aber zu stark. Wir werden daraus lernen und weitermachen. Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Am nächsten Sonntag geht es gegen Mannheim weiter.“ In dieselbe Kerbe schlug auch Angreifer Ron Berlinski: „Dynamo Dresden spielt einen sehr guten Fußball. Da ist es keine Schande, als Verlierer vom Platz zu gehen. Wir haben schon ganz andere Rückschläge verkraftet.“

Im Vergleich zum wichtigen 2:0-Heimsieg gegen die U 23 des SC Freiburg nahm Christoph Dabrowski nur eine Veränderung in seiner Anfangsformation vor. Für Oguzhan Kefkir, der zunächst auf der Bank Platz nahm, kehrte Andreas Wiegel nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf und begann wie üblich auf der rechten Außenbahn. Meiko Sponsel, der ihn dort gegen Freiburg vertreten hatte, rückte dafür etwas weiter nach innen und bildete gemeinsam mit José-Enrique Rios Alonso und Felix Herzenbruch die Dreierkette in der Abwehr. Auf der linken Seite verteidigte wieder Moritz Römling, weil Kapitän Felix Bastians erneut passen passte. Der 34-jährige Routinier hatte nach seinen Adduktorenproblemen zwar wieder am Training teilgenommen, dabei aber noch Beschwerden verspürt. Deshalb gehörte der Ex-Bochumer in Dresden nicht zum Aufgebot. Im RWE-Mittelfeld zogen Björn Rother, Clemens Fandrich und Thomas Eisfeld die Fäden. Im Angriff liefen Simon Engelmann und Ron Berlinski, die gegen Freiburg jeweils ihre monatelange Torflaute beendet hatten, als Duo auf.

Rückstand durch Fallrückzieher – Berlinski gleicht aus

Von Beginn an entwickelte sich eine rasante und intensive Partie, in der die Gastgeber zunächst recht deutliche Vorteile hatten. „In dieser Phase waren wir ein wenig zu passiv“, bemängelte denn auch Co-Trainer Lars Fleischer zur Pause. Allerdings führte dann gleich die erste klare Torchance zur Dresdner Führung. Nach einer Rechtsflanke von Claudio Kammerknecht verschätzte sich José-Enrique Rios Alonso beim Kopfball und verfehlte die Kugel. Das nutzte Dynamo-Torjäger Ahmet Arslan sehenswert aus, erzielte mit einem spektakulären Fallrückzieher seinen 19. Saisontreffer – 1:0 (13.).

Mit der Führung im Rücken bestimmten die Sachsen zunächst weiterhin das Geschehen. Nach einer knappen halben Stunde lag der Ball nach einem Schuss von Dennis Borkowski auch erneut im Essener Tor, nachdem Meiko Sponsel nicht entscheidend geklärt und Torhüter Jakob Golz die Kugel verpasst hatte. Der RWE-Schlussmann war dabei allerdings von Dynamo-Angreifer Stefan Kutschke nicht regelgerecht geblockt worden, so dass Schiedsrichter Martin Speckner (Schloßbach) den Treffer nicht anerkannte. Zweimal forderten die Dresdner Anhänger außerdem Elfmeter, als Christian Conteh (im Zweikampf mit Andreas Wiegel) und Dennis Borkowski (gegen Felix Herzenbruch) im Strafraum zu Fall kamen. Der Unparteiische ließ sich von den heftigen Protesten aber nicht beeindrucken und ließ weiterspielen.

In der Schlussphase der ersten Halbzeit schafften die Rot-Weissen dann sogar den (recht glücklichen) Ausgleich, profitierten allerdings von einem haarsträubenden Fehler von Dynamo-Torhüter Stefan Drljaca, der Ron Berlinski den Ball maßgerecht servierte. Der RWE-Angreifer ließ sich nicht lange bitten und traf wuchtig ins verlassene Tor – 1:1 (40.). Nach seinem siebten Saisontreffer ist Berlinski jetzt der erfolgreichste RWE-Schütze.

Eisfeld vergibt Führung – Borkowski trifft per Kopf

Nach der Pause ging es zunächst ohne Wechsel weiter. Diesmal kam RWE besser aus der Kabine als zu Spielbeginn. Zwar musste Jakob Golz bei der ersten Dresdner Chance von Stefan Kutschke einen Schuss auf das kurze Eck abwehren. Auf der Gegenseite hatte jedoch nur wenig später Thomas Eisfeld die Chance zum Essener Führungstor, scheiterte aber am diesmal gut reagierenden Stefan Drljaca. Der Nachschuss von Simon Engelmann ging über das Tor. Die Gastgeber übernahmen danach jedoch wieder das Kommando und drängten die Rot-Weissen in die eigene Hälfte zurück. Am 2:1-Siegtreffer war erneut Ahmet Arslan beteiligt, dessen Maßflanke Dennis Borkowski (66.) aus kurzer Entfernung per Kopf verwandelte.

In der Schlussphase nutzte Christoph Dabrowski sämtliche Wechseloptionen, brachte zunächst mit Isaiah Young, Torben Müsel und Lawrence Ennali (für Andreas Wiegel, Ron Berlinski und Thomas Eisfeld) drei frische Offensivspieler. Später kamen auch noch Oguzhan Kefkir (für Moritz Römling) und Niklas Tarnat (für Clemens Fandrich) neu in die Partie. Zu diesem Zeitpunkt waren die Rot-Weissen bereits in Unterzahl, weil Björn Rother die Rote Karte gesehen hatte (83.). Auslöser der Aktion war jedoch Dresdens Ahmet Arslan, der Rother absichtlich auf den Fuß trat. Schiedsrichter Speckner sah allerdings nur Rothers umgehende Reaktion und stellte den RWE-Mittelfeldspieler vom Platz.

Wiedersehen mit Ex-Trainer Neidhart gegen Mannheim

Für das Dabrowski-Team geht es mit einem weiteren Traditionsduell weiter. Am nächsten Sonntag, 14.00 Uhr, haben die Rot-Weissen im Stadion an der Hafenstraße Heimrecht. In der Partie gegen den SV Waldhof Mannheim, die neben Björn Rother auch Felix Herzenbruch wegen der fünften Gelben Karte verpassen wird, gibt es ein Wiedersehen mit dem früheren RWE-Cheftrainer Christian Neidhart. Das Hinspiel gewannen die Essener 2:1.

Es ist gleichzeitig auch der Abschluss der „Spitzenspiel-Wochen“ für RWE. Die folgenden drei Gegner FSV Zwickau (Sonntag, 23. April, 14 Uhr), VfB Oldenburg (Sonntag, 30. April, 15 Uhr) und SV Meppen (Samstag, 6. Mai, 14 Uhr) sind allesamt im unteren Tabellendrittel platziert und kämpfen um den Klassenverbleib.

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