Bergbau-Ausstellung ging zu Ende

Ein letztes „Glückauf“ in der Alten Cuesterey

0 06.01.2020

BORBECK. Am Sonntag, 5. Januar, erklang in der Alten Cuesterey ein letztes „Glückauf!“: Die seit November 2019 laufende Jahresabschlussausstellung „Bergbau in Borbeck" ging standesgemäß mit dem Steigerlied zu Ende. Viele hatten sich an ihrem Schlusstag gerne noch einmal auf den Weg gemacht, so Andreas Koerner vom Kultur-Historischen Verein Borbeck: „Es erschien mir so, dass sich jetzt noch viele mit dem richtigen Gedanken „Jetzt oder nie!“ auf den Weg machten.“ Das Fazit: Die mit viel Liebe vorbereitete Ausstellung zum längst historischen Bergbau in Groß-Borbeck war besonders gut besucht.

Viele der Besucher, so wurde deutlich, kamen durchaus mit bergbaulichen Vorerfahrungen und Vorkenntnissen. Sie brachten gerne ihre Kommentare ein und sorgten, wenn nötig, sogar für kleine Korrekturen in den Objektbeschreibungen. Und sie freuten sich über das mit vielen Klassikern bestrittene Abschlusskonzert: Maria Küpperbusch, Nanni Beforth, Maria Junk, Lisa Knitter, Ulrike Gnida und Bettina Miera intonierten Kammermusik mit Klavier, Horn, Querflöte und Bratsche. Zuletzt begleiteten sie das gemeinsam gesungene „Glückauf“ – ein selten gewordener Gruß an dem Ort, an dem einst der Tiefbergbau für das gesamte spätere Ruhrgebiet seinen Anfang genommen hatte.

Sälzer-Neuack, Schölerpad, Schacht Franz, Kronprinz von Preußen, Prosper und Wolfsbank, Carolus Magnus, Neu-Wesel, Neu-Cöln, Christian Levin und Emscher – die klingenden Namen der 1966 endgültig geschlossenen Borbecker Zechen sind fast längst verhallt. Und zwar offensichtlich so nachhaltig, dass von diesen Anfängen bei der Schließung der letzten Zeche Prosper-Haniel 2018 und dem prominent gefeierten Ende des Ruhrbergbaus mit keinem Wort mehr die Rede war: „Uns fiel auf: Borbeck kam dabei nicht vor“, kritisierte Andreas Koerner: „Deshalb hatten wir diese Ausstellung gezeigt: Bergbau in Borbeck!“

Für Besucher boten die gezeigten Objekte und Bilder nun manche Erinnerung, aus der nicht allein der heute kaum noch vorstellbare harte Arbeitsalltag im Gedächtnis blieb: Für einen Besucher, der selbst auf Levin unter Tage war, hatte etwa die Freizeit als „Duvenvatter“ mit seinen Reisetauben einen wichtigen Stellenwert. Auch dies dokumentierte ein großartiges Foto von Kurt Wohlgemuth, das in der Ausstellung zu sehen war.

Mit den besten Wünschen an alle Freunde, Förderer und Besucher für das neue Jahr lädt der Kulturhistorische Verein auch 2020 zu allen seinen Veranstaltungen ein.

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 7 plus 5.