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0 07.08.2022
BORBECK-MITTE. Der Namensgeber Friedrich Fröbel, Erfinder des Kindergartens im 19.Jahrhundert, hätte seine wahre Freude gehabt an diesem Termin. Hätte er doch erleben können, dass seine Idee von der Bedeutung des kindlichen Spiels und des Lernens mit allen Sinnen bis heute Früchte getragen hat. Der Hausherr des Fröbel Kindergartens Michael Balster hatte in die Marktstraße eingeladen, um die Einrichtung jetzt nach kompletter Fertigstellung des Außengeländes öffentlich zu übergeben.
Schon mit Betreten der hellen lichten Räume gewannen die Gäste aus der Borbecker Politik und Bürgerschaft einen ersten Eindruck von den Besonderheiten eines Fröbel Kindergartens. Überall im Haus darf nur barfuß gelaufen werden. Eine Regel, die der Entfaltung der Wahrnehmung und natürlichen Bewegung dienen soll und deren Sinn sich in den großzügigen Freiflächen, Spielteppichen und der sparsamen Möblierung sofort erschließt. So mussten sich die Besucher hilfsweise der Stoffüberzieher bedienen, die die Leiterin der Einrichtung Nathalie Schnell an der Tür bereit hielt.
Doch vor der Führung durch das Haus ging es zum Außengelände auf dem ehemaligen Parkplatz der Firma Balster, der in der Gestaltung zu einer Spiel- und Bewegungslandschaft mit verschiedenen Naturmaterialien nicht wiederzuerkennen ist. Petra Balster, die auf Wunsch ihres Mannes die Begrüßung der Gäste übernommen hatte, machte in ihrer Ansprache noch einmal deutlich, dass dieser Moment der Übergabe sicher ein Grund der Freude sei, vor allem ihren Mann aber auch mit Wehmut erfülle. Immerhin gehe damit eine 62-jährige Ära des Fachgeschäfts für Elektrogeräte der Firma Balster endgültig zu Ende. Die rund dreijährige Entwicklungs- und Umbauzeit sei nicht immer ganz konfliktfrei verlaufen. Auch die Fröbel Gruppe habe es ihnen manchmal nicht leicht gemacht, was die anwesende Geschäftsführerin der Region Rhein-Ruhr, Gabriele Klünter lächelnd bestätigte. Aber am Ende sei man von dem gemeinsamen Ergebnis überzeugt und allen Beteiligten dankbar, eine für den Stadtteil positive zukünftige Nutzung geschaffen zu haben.
Dass der Kindergarten genau in die Zeit passe und für Borbeck ein großer Gewinn sei, bestätigte Bürgermeisterin Julia Jacob, die stellvertretend für Oberbürgermeister Thomas Kufen ein Grußwort der Stadt Essen überbrachte. Mit rund 50 Kindern von 0-6 Jahren leiste die Einrichtung einen wichtigen Beitrag zur Versorgung mit Kita-Plätzen vor allem in dem so nachgefragten Bereich der Kinder unter 3 Jahren.
Bezirksbürgermeisterin Margarete Roderig konnte das nur bestätigen und stellte zudem die Öffnung in den Stadtteil heraus, die die Verantwortlichen von Anfang an gezeigt hätten, und versprach, in der Bezirksvertretung stets ein offenes Ohr für das Fröbel-Team zu haben. Die Teilnahme am Stadtteilleben war ein Stichwort, das Gabriele Klünter und Nathalie Schnell besonders wichtig ist. Vor allem in der Kultur wolle man Schwerpunkte legen. Deshalb habe man von Anfang an die Nähe zu Schloß Borbeck gesucht, was auch die Anwesenheit von Birthe Marfording bestätigte, die in ihrer Zuständigkeit für das Kulturzentrum Schloß Borbeck bereits Kontakte geknüpft hatte.
Kreativität und Freude am darstellenden Spiel soll demnächst auch eine offene Bühne wecken, die das Außengelände zukünftig abrunden wird. Entdeckerfreude im Bereich der natürlichen Umwelt zu fördern und selbstbestimmtes Lernen mit allen Sinnen zu ermöglichen, sei das Ziel der nach Themen mit unterschiedlichen Materialien ausgestatteten Räume, so Gabriele Klünter bei der anschließenden Führung durchs Haus. Die Küche, geleitet von einer eigenen Köchin, die auch Einblicke in die Zubereitung von Mahlzeiten zulässt, der Speiseraum, der Waschraum und der Ruheraum, alles sei so gestaltet, dass die Kinder ihre Interessen frei entfalten können und Eigeninitiative und Selbständigkeit entwickeln.
Michael Balster führte zuletzt noch durch die Nebenräume im Kellergeschoss. Diese dienen nicht allein als Zweckräume zum Beispiel zum Unterstellen von Kinderwagen, sondern ermöglichen allerlei kreative Ideen, die das Programm des Kindergartens zukünftig bereichern und die Öffnung zum Stadtteil fördern könnten. So steht am Ende der Blick in eine Zukunft, die spannende Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet.
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