Bürgerinitiativen mahnen Klimaanalysen bei Bauvorhaben an

Nächste Veranstaltung durch "Rettet Rüttenscheid" Anfang September in der Gruga

0 21.08.2020

BOCHOLD/BEDINGRADE. Zum Politischen Frühschoppen hatten die Borbecker Bürgerinitiativen "Rettet den Klostergarten" und "BürgerAktion Bochold" eingeladen. Sieben Vertreter verschiedener Parteien waren in den Biergarten des Dampfe gekommen, um sich mit den Bedingradern und Bocholdern auseinander zu setzen.

Borbeck.de bringt leicht gekürzt  eine Pressemitteilung der Initiativen zur Veranstaltung am vergangenen Sonntag.

"Themen, die die beiden veranstaltenden Bürgerinitiativen bewegen, sind Umwelt-, Natur- und Klimaschutz in Zeiten des Klimawandels. Ihr besonderes Engagement gilt dem Erhalt von Landschaftsschutzgebieten, Grün- und Freiflächen auch innerorts und Anpassung der aktuellen und zukünftigen Bebauungspläne an die Klimaziele für eine gesunde Stadtentwicklung.
Aktuell geht es den Borbecker Bürgerinitiativen um Kritik und Änderungswünsche an den Bebauungsplänen „Kesselstraße / Bocholder Straße“ und „Moosstraße / Laarmannstraße“, hier sollte mehr Grünfläche erhalten bleiben.

Aufgrund der Hitze und der Trockenheit in den letzten Jahren wurde in Fragen und Stellungnahmen der Einwohner die Bedeutung von Grünflächen für das Klima in der näheren Umgebung hervorgehoben, die sie durch die Bebauung gefährdet sehen.
Die Politiker antworteten, dass bei den geplanten Baugebieten nicht geprüft wird, welche Auswirkungen diese auf das Klima der Umgebung haben werden, weil eine Klimaanalyse bei Bauvorhaben ohne Umweltverträglichkeitsprüfung nicht vorgesehen ist, obwohl der Rat der Stadt Essen im Juni dieses Jahres beschlossen hat, die Klimaampel als Orientierungshilfe bei Bauvorhaben anzuwenden.

Denn der Klimawandel ist längst angekommen, was nicht nur wissenschaftlich erwiesen ist, sondern jeder in den letzten Jahren deutlich spürt.
Große Sorgen wurden auch darüber geäußert, dass im ganzen Stadtgebiet zu viel auf Grünflächen gebaut wird, obwohl gerade die Erhaltung und Schaffung von Grünflächen zu den geeigneten Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels gehören. Eine Möglichkeit, mit Landeszuschüssen Grünflächen aufzuwerten, zu erweitern oder neue zu schaffen, wurde ebenso angesprochen wie der unvollständige Landschaftsplan der Stadt Essen, in dem viele Landschaftsschutzgebiete im Essener Norden unerwähnt bleiben.

Das fehlende Baulückenkataster für das Stadtgebiet wurde auch angemahnt.. Thema war ebenso das erhöhte Verkehrsaufkommen und die damit verbundene Lärm- und Luftbelastung, wenn vor allem auf Zuzug in die betroffenen Stadtteile gebaut wird, denn die städtische Bevölkerungsprognose sieht eher schwindende Einwohnerzahlen für Borbeck bis 2030 voraus.
Zum Schluss einigten sich Politiker und Bürgerinitiativen darauf, einen konstruktiven Dialog fortzusetzen, die für die beiden Bauvorhaben vorgesehenen Grünzonen persönlich in Augenschein zu nehmen und die vorliegenden Baupläne in einem Workshop zu diskutieren. Alle anwesenden Politiker versprachen, die Landschaftsschutzgebiete zu achten.

Das Bündnis „Grüne Lungen für Essen“, zu dem die beiden Borbecker Bürgerinitiativen gehören, lädt am 03.09.2020 zu einer vierten Diskussionsrunde “Politik trifft Bürgerschaft“ in den Wassergarten der Gruga ein. Die Veranstaltung wird von der
Bürgerinitiative „Rettet Rüttenscheid“ organisiert und beginnt um 19.00 Uhr.

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