Aufholjagd nicht belohnt

RWE verliert 1:2 gegen SV Sandhausen

0 04.12.2023

Rot-Weiss Essen musste am 17. Spieltag in der 3. Liga eine Heimniederlage hinnehmen. Das Team von Trainer Christoph Dabrowski unterlag dem Aufstiegsaspiranten SV Sandhausen nach intensiven 95 Minuten 1:2 (0:1). Dabei war die Schlussoffensive der Gastgeber nicht von Erfolg gekrönt. Vor 15.307 Zuschauern im Stadion an der Hafenstraße erzielte der gebürtige Essener Abu-Bekir El-Zein (38./65.), der früher im Nachwuchsbereich für den RWE-Kooperationspartner ETB Schwarz-Weiß und später für Borussia Dortmund am Ball war, beide Treffer für den effektiven Zweitliga-Absteiger, der seit einigen Wochen vom Ex-Schalker Jens Keller trainiert wird. Nach dem Anschlusstreffer durch den eingewechselten Ron Berlinski (74.) warfen die Rot-Weissen alles nach vorne, wurden aber nicht mehr mit dem Ausgleich belohnt.

Erstmals seit fünf Spieltagen musste Christoph Dabrowski seine Anfangsformation wieder umstellen. Für den gesperrten Felix Götze (Gelb-Rote Karte beim 1:2 in Ingolstadt) begann Eigengewächs Mustafa Kourouma in der Innenverteidigung.

Dazu wurde das Spielsystem ein wenig angepasst. Kapitän Vinko Sapina rückte vom defensiven Mittelfeld zwischen die beiden Innenverteidiger Mustafa Kourouma und José-Enrique Rios Alonso. Dadurch formierte sich in der Abwehr eine Dreierkette, die in der Defensive durch die beiden Außenverteidiger Eric Voufack (rechts) und Lucas Brumme (links) bei Bedarf zu einer Fünferkette wurde. Im zentralen Mittelfeld zogen Cedric Harenbrock und Torben Müsel die Fäden. Im Angriff unterstützten Marvin Obuz (rechts) und Isaiah Young (links) Mittelstürmer Leonardo Vonic.

Rechtsverteidiger Andreas Wiegel, der in Ingolstadt aus privaten Gründen gefehlt hatte, gehörte wieder zum Aufgebot. Mittelfeldspieler Thomas Eisfeld, der nach überstandenem Teilriss des Syndesmosebandes wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen ist, war dagegen noch nicht dabei. Weiterhin nicht zur Verfügung standen neben Felix Götze nur noch Ekin Celebi (Aufbautraining nach Leisten-Operation) und Fabian Rüth (Reha nach Kreuzbandriss). Zumindest Celebi konnte zuletzt aber auch schon Teile des Mannschaftstrainings mitmachen.

Leonardo Vonic vergibt beste Chance zur Führung

Nach einer würdevollen Gedenkminute für den im Alter von nur 25 Jahren verstorbenen Regensburger Stürmer Agyemang Diawusie und einem Mitglied der aktiven RWE-Fanszene erwischten zunächst die Gäste den besseren Start. Einmal musste Vinko Sapina gegen Sebastian Stolze zur Ecke klären, dann bekam Lucas Brumme bei einer großen Chance von David Otto gerade noch den Fuß an den Ball.

Nach und nach bekamen die Rot-Weissen das Spiel jedoch besser in den Griff und erarbeiteten sich dann auch die beiden bis dahin besten Tormöglichkeiten. Zunächst tauchte Leonardo Vonic nach einem feinen Zuspiel von Torben Müsel alleine vor Sandhausens Torhüter Nikolai Rehnen auf, setzte seinen Abschluss aber zu hoch an. Nur wenig später kam Torben Müsel nach einer Flanke von Isaiah Young in aussichtsreicher Position zum Kopfball, scheiterte aber am gut reagierenden Nikolai Rehnen. Auch „Isi“ Young hatte nach Vorarbeit von Marvin Obuz das 1:0 auf dem Fuß, schoss aber mit links über den Kasten.

Auf der Gegenseite musste Jakob Golz zweimal gegen Livan Burcu parieren. In der 38. Minute war Rot-Weiss Essens Nummer eins jedoch erstmals geschlagen, als der aus Essen stammende Abu-Bekir El-Zein nach einem Querpass von Livan Burcu in aller Ruhe von der Strafraumgrenze abziehen und die Kugel zum 0:1 in die Maschen befördern konnte. Dabei blieb es bis zur Pause.

Ron Berlinski verkürzt nach Flanke von Marvin Obuz

Ohne Wechsel ging es in die zweite Halbzeit. Die Rot-Weissen waren sofort bemüht, den Gegner unter Druck zu setzen. Hochkarätige Torchancen sprangen dabei allerdings zunächst nicht heraus. Nach einer Flanke von Eric Voufack bekam Mustafa Kourouma per Kopf nicht genügend Druck auf den Ball. Marvin Obuz verzog vom Strafraumeck deutlich.

Wesentlich effektiver präsentierten sich die Gäste aus Sandhausen, die gleich ihren ersten Konter zum zweiten Treffer nutzten. Erneut war es Abu-Bekir El-Zein, der den Ball nach einer Maßflanke von David Otto zum 0:2 (65.) im Netz unterbrachte. Nur wenige Minuten später musste Jakob Golz schon sein ganzes Können aufbieten, um einen dritten Treffer von Abu-Bekir El-Zein zu verhindern.

Kurz nach dem 0:2 reagierte Christoph Dabrowski und wechselte mit Ron Berlinski (für Leonardo Vonic) sowie Moussa Doumbouya (für Isaiah Young) zwei frische Angreifer. Das machte sich schnell bezahlt. Nach einer Rechtsflanke von Marvin Obuz war Ron Berlinski zur Stelle und traf aus kurzer Entfernung zum 1:2 (74.).

In der Schlussphase – mit Sascha Voelcke (für Lucas Brumme) und Nils Kaiser (für Cedric Harenbrock) waren noch zwei neue Spieler eingewechselt worden – entwickelte sich fast ein Spiel auf ein Tor. Der SV Sandhausen igelte sich am eigenen Strafraum ein, um den knappen Vorsprung zu verteidigen. In der Nachspielzeit hatten Moussa Doumbouya und Vinko Sapina jeweils noch die Chance zum 2:2, scheiterten aber knapp.

Gastspiel bei „Löwen“ und Heimspiel-Doppelpack

Das erste Duell in der Vereinsgeschichte mit dem SV Sandhausen läutete endgültig den Endspurt des Fußballjahres 2023 für RWE ein. Bis zur Winterpause warten jetzt noch drei weitere Ligaspiele auf die Rot-Weissen, davon zwei im heimischen Stadion an der Hafenstraße.

Die letzte Auswärtspartie führt die Rot-Weissen zum TSV 1860 München (Samstag, 9. Dezember, 14 Uhr). Danach steht noch ein Heimspiel-Doppelpack – jeweils unter Flutlicht – gegen den Aufsteiger VfB Lübeck (Freitag, 15. Dezember, 19 Uhr) und zum Rückrundenstart gegen den Halleschen FC (Dienstag, 19. Dezember, 19 Uhr) auf dem Programm. Das Niederrheinpokal-Viertelfinale beim Oberligisten KFC Uerdingen 05 wird erst im neuen Jahr ausgetragen.

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