An der Unfallkreuzung Weidkamp heißt es jetzt: Runter vom Rad - oder eine Umleitung benutzen

1 01.08.2022

ESSEN/BORBECK-MITTE. Die Unfallkommission für das Stadtgebiet Essen hat jetzt ein Durchfahrtsverbot für Fahrradfahrer für die Straße "Weidkamp" in Fahrtrichtung Leimgardtsfeld beschlossen. Das Verbot gilt ab der Kreuzung Weidkamp / Am Ellenbogen / Hülsmannstraße.

Die beschriebene Kreuzung in Borbeck-Mitte gilt seit 2017 als Unfallhäufungsstelle, da es hier vermehrt zu Verkehrsunfällen von Fahrradfahrer gekommen ist. Oft gerieten die Radler mit den schmalen Reifen in die Straßenbahnschienen der Hülsmannstraße und im Weidkamp. Von 2015 bis heute verunfallten so 25 Radfahrer. Zunächst hatte die Unfallkommission 2019 die Einrichtung einer ausgeschilderten Alternativroute erwirkt. Ergänzend wurden die Radler mit Schildern auf die Unfallgefahr an der Kreuzung hingewiesen. Das hat nicht gewirkt. Bereits im laufenden Jahr 2022 ereigneten sich drei weitere Unfälle mit Fahrradfahrer.

Sofortmaßnahme Durchfahrtsverbot

In einer Mitteilung der Stadt heißt es: Angesichts der Gefahrenlage sieht die Unfallkommission unverzüglichen Handlungsbedarf über die bisher erfolgten Maßnahmen hinaus und veranlasst die Einrichtung eines Durchfahrtsverbots für den Radverkehr. Fahrradfahrer*innen ist es damit untersagt, im Kreuzungsbereich Weidkamp / Am Ellenbogen / Hülsmannstraße in die Straße "Weidkamp“ in Fahrtrichtung Norden zu fahren."

Die ersten Schilder werden heute (1. August) aufgestellt. Das dann gültige Durchfahrtsverbot beschränkt sich auf rund 50 Meter hinter der Kreuzungs. Die Alternativroute erfolgt weiterhin über die von der Straße „Weidkamp“ abzweigende Armstraße. Radfahrer, die

  • aus südlicher Richtung über die Flurstraße oder aus Borbeck-Mitte kommen, werden über die Wachtstraße auf die Armstraße geleitet, und
  • von Osten sowie Westen über die Hülsmannstraße kommen, können über diese in die Armstraße abbiegen.

Die entsprechende Aufstellung der Hinweisbeschilderung, um alle Verkehrsteilnehmer frühzeitig auf die Alternativroute aufmerksam zu machen, erfolgt an allen auf die betroffene Kreuzung zuführenden Straßen- und Wegepunkten.

Weiteres Vorgehen

Das Durchfahrtsverbot dient als Sofortmaßnahme zum Schutz der Radfahrenden und zur Vermeidung weiterer – möglicherweise schwerer – Unfälle. Die Sicherheit der Radfahrer hat dabei absolute Priorität. Zugleich erhielt die Ruhrbahn den Prüfauftrag, inwiefern technische Möglichkeiten bestehen, die Schienen in Kurvenlage für den kreuzenden Radverkehr sicherer zu gestalten.

Zusammensetzung und Aufgaben der Unfallkommission

Mitglieder der mehrmals im Jahr tagenden Unfallkommission sind nach einem Landeserlass zumindest die Straßenverkehrsbehörde, der Straßenbaulastträger und die Polizei. Darüber hinaus nehmen bei Bedarf weitere Akteure teil, beispielsweise ein Vertreter der Bezirksregierung Düsseldorf als Aufsichtsbehörde.

Bei der Sitzung der Unfallkommission im Juli waren die Bezirksvertretung IV, der ADFC e.V. sowie FUSS e.V. ebenfalls beteiligt.

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Kommentare

Kommentar von Borbecker |

Ich bin am Weidkamp in den 70ern aufgewachsen. Da gab es auch schon diese Schienen und natürlich hatte ich als Kind schon früh diesen besagten Kontakt mit meinem Fahrrad. Später in den 80ern erneut mit meinem Auto, insbesondere bei Nässe. Klar war früher nichts besser. Aber ich durfte selbst entscheiden, ob ich die Hülsmannstraße oder besser einen andere Straße nehmen wollte. Und dann bin ich auch gerne mal den Leimgardtsfeld runter gefahren mit meinem Rad. Hatte ähnliches Gefälle. Nur Angst hatte niemand. Auch nicht meine Eltern. Wir lernten schnell was gut oder schlecht für uns ist. Das nannten wir Eigenverantwortung und darauf waren wir stolz.
Beste Grüsse an alle Borbecker.

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