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0 16.02.2024
BORBECK. „Wir sagen von Herzen: Vielen Dank! An alle unsere Gäste, Freunde und Mitarbeiter, welche uns die letzten 12 Jahre die Treue gehalten haben und mit uns unser Feldschlößchen zu dem gemacht haben, was es war: `Mehr als einfach nur Essen & Trinken´“. So heißt es seit Donnerstag auf der Facebookseite des „Feldschlösschens“ an der Flurstraße. „Nun heißt es Abschied nehmen“, schreiben Ivonne & Klaus Jobs und Team: „Aus alters- und gesundheitlichen Gründen haben wir uns schweren Herzens dafür entschieden, unser Feldschlößchen zu schließen. Wir werden unsere Zeit in Essen-Borbeck immer in Erinnerung halten und wünschen alles Gute.“
Für viele Gäste ging am vergangenen Wochenende offensichtlich eine Ära zu Ende – in weiten Kreisen hatte sich der bevorstehende Abschied bereits herumgesprochen: Ihn kommentierten nun zahlreiche Besucher, drückten ihr Bedauern und ihren Dank für eine lange Zeit aus, wünschten einen wohlverdienten Ruhestand und alles Beste für den neuen Lebensabschnitt. Auch für die leidenschaftlichen Wirtsleute sei es eine prägende Zeit gewesen, betonten sie selbst. Tatsächlich war der Ruhestand bereits vor zwei Jahren geplant, doch entschlossen sie sich nach einer schwierigen, doch glücklich überstandener Corona-Zeit für eine Verlängerung. So wurden es schließlich zwölf Jahre im Traditionshaus an der Flurstraße. „Ganz wahrscheinlich mit die besten Zeiten seit seiner Eröffnung vor 123 Jahren überhaupt“, klang es gar aus Besucherkreisen.
Seit März 2012 verwirklichten die Ivonne & Klaus Jobs nicht weit von Schloss und Park in Borbeck „mit Herz und Leidenschaft ihren Traum von Gastronomie“, so ihre erklärte Absicht. Sie kamen damals mit großer Restaurant-Erfahrung aus der Elfringhauser Schweiz, so der begeisterte Koch Klaus Jobs, damals bereits 62. Doch sie hätten es einfach noch einmal wissen wollen - getreu ihrer gemeinsamen Devise: „Es gibt nur wenige Dinge im Leben, die alle Sinne so ansprechen und das Gemüt so erhellen wie ein gutes Essen.“ Sie versprachen an der Flurstraße „eine kompromisslose Qualität, frische Produkte und aufmerksamen Service“. Ihre Arbeit sorgte bald für eine treue Stammkundschaft, zahlreiche Feste und Familienfeiern wurden hier ausgerichtet, es entstand ein fester Treffpunkt in der Nachbarschaft mit überregionaler Wirkung.
Das traf sich auch mit der Absicht des katholischen Studentenvereins Unitas Ruhrania, der seit 2004 das Haus betreibt und vollständig renovierte. Neben dem neu eingerichteten Studentenheim wollte er von Beginn an ausdrücklich die Gastronomie als Treffpunkt in Borbeck erhalten - auch als gute Visitenkarte des Vereins: „Ehepaar Jobs-Stange war ein riesiger Glücksfall - für uns, das Haus und den Stadtteil“, erklärte der Vorstand bei einem kleinen Abschiedsessen am vergangenen Samstag, zu dem Mitglieder aus mehreren Städten anreisten: „Es wird allerdings schwer werden, den hervorragenden Ruf des Restaurants zu erhalten und fortzuführen.“ Die Auswahl der Interessenten an der Übernahme sei nicht einfach, die Verhandlungen seien „sehr anspruchsvoll“. Man werde aber alles daransetzen, heißt es: Das „Feldschlößchen“ soll weiterleben.
Bilder: privat
Plan von 1905: Zum Zwecke der Nachsuchung der Wirtschaftsconcession, Borbeck, den 5. Februar 1905. Der Landmesser Hülsmann (Stadtarchiv Essen)
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