Ach was - Loriot in der Oberhausener Ludwiggalerie

Sehenswerte Ausstellung mit besonderen Exponaten

0 30.01.2025

Oberhausen (bei Borbeck). Letzten Sonntag (26. Januar 2025) eröffnete die bereits jetzt vielbeachtete Ausstellung über das Leben und Wirken von Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow, den wohl die meisten unter seinem Namen Loriot kennen.

Vicco von Bülow, alias Loriot, zählt zu den bedeutendsten Humoristen Deutschlands. Seine bekannten Knollennasenmännchen und geflügelte Worte wie „Ach was“ oder „Früher war mehr Lametta“ sind bereits Teil des kulturellen Gedächtnisses.

Die Ausstellung rückt Loriot insbesondere als Künstler in den Fokus und präsentiert mehr als 300 originale Zeichnungen aus seiner Kindheit und Jugend bis zu seinem Spätwerk. Durch seine messerscharfe Beobachtungsgabe zielt Loriots Humor geradewegs auf das Selbstverständnis der kleinbürgerlichen Gesellschaft der 1950er bis 1980er Jahre und hält ihr regelrecht den Spiegel vor. Zahlreiche Werke – in Wort und Bild – entfalten eine ganz eigene Komik und werden so zu Zeugnissen feinster Gesellschaftskritik. Ob als Werbegrafiker oder als Kolumnist für die Zeitschriften Stern und Quick – seine Zeichenkunst hat durch ihren hohen Wiedererkennungswert bis heute einen ikonischen Charakter.

Ein Teil der Ausstellung setzt darüber hinaus den thematischen Schwerpunkt auf ein ganz besonderes Stück Zeitgeschichte: 1985 findet die erste Loriot-Ausstellung in der DDR statt und legt den Grundstein für Loriots fortwährende Verbindung zu seiner Geburtsstadt Brandenburg an der Havel. Mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl gelingt es Gerda Arndt, Leiterin des Brandenburger Dommuseums, und Personen in ihrem Umkreis die politisch brisante Präsentation eines in Westdeutschland wirkenden Künstlers an den staatlichen Stellen vorbei in die Wege zu leiten.

Aber auch das Schaffen als Schriftsteller, Schauspieler und Regisseur wird in der Schau beleuchtet. Zu sehen sein werden Loriots Phasenzeichnungen für seine berühmten Zeichentrick-Cartoons wie Herren im Bad sowie von ihm entworfene Opernbühnenmodelle und Drehbücher. Szenenfotos legendärer Sketche wie Die Nudel und seiner Spielfilme Ödipussi und Pappa ante portas vervollständigen das umfangreiche Werk Loriots und geben Einblick in die Genauigkeit und Akribie, mit der er sich jeder seiner Arbeiten widmet.

„Das Herstellen der Komik ist schwere Arbeit“, hat Loriot in einem Interview gesagt. Die Ausstellung lädt dazu ein, sich davon zu überzeugen.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Caricatura Museum Frankfurt sowie dem Stadtmuseum Brandenburg an der Havel und wird gefördert von der Stadtsparkasse Oberhausen und dem Freundeskreis der LUDWIGGALERIE. Kulturpartner ist WDR 3.

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11:00–18:00 Uhr; Mo geschlossen, feiertags geöffnet; Oster- und Pfingstmontag geöffnet

Eintritt
12,00 €, ermäßigt 6,00 €, Familien (2 Erwachsene + Kinder) 22,00 €

Kombiticket
mit dem Gasometer Oberhausen 19,00 €

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