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0 03.04.2020
BORBECK. Wie kann man Ostern feiern in diesen Tagen? Am Sonntag beginnt für Christenmenschen die so genannte „Heilige Woche“ – in den Tagen zwischen Palmsonntag und Ostern ist die christliche Botschaft in ihrer konzentriertesten Form ausgedrückt. Nicht nur in Texten und Liedern, auch in manchen äußeren Formen: In den aufwändigen und langen Liturgien, in denen die ganze Heilsgeschichte Gestalt annimmt, aber auch in vielen Bräuchen und Zeichen, die das Ostergeschehen mit allen Sinnen erfahrbar machen sollen. Das fällt in diesem Jahr flach – jedenfalls in ihren üblichen Formen und im öffentlichen Mitfeiern.
Auch wenn am Palmsonntag damit keine Prozessionen stattfinden werden – gesegnete Palmzweige in Borbeck gibt es doch. Darauf macht die Pfarrei St. Dionysius jetzt aufmerksam. Sie liegen am Palmsonntag in den Kirchen zu den Öffnungszeiten zum Mitnehmen aus. Sie sind verteilt auf den Kirchenbänken und die Pfarrei bittet: „Bitte fassen Sie nur die Zweige an, die Sie auch mitnehmen möchten.“
Wie immer werden am Sonntag um 11 Uhr die Kirchenglocken läuten und so zum persönlichen Gebet zu Hause einladen. Das Sonntagsevangelium und einen Impuls dazu gibt es dazu auf der Homepage von St. Dionysius, dazu die Sonntagsfürbitten , ein Gebet in der Corona-Krise und ein Video der gelesenen Passionsgeschichte. Ab Dienstag, 7. April, sind in den Kirchen und auf der Homepage kleine Faltblätter mit Gottesdienstvorschlägen für Gründonnerstag, Karfreitag und die Osternacht zu finden. Die besonderen Beichtzeiten vor Ostern bleiben bestehen, finden allerdings nicht in der Kirche St. Dionysius statt, sondern im Dionysiushaus (Dionysiuskirchplatz 3). Es wird gebeten, nur bei geöffneter Tür ins Dionysiushaus einzutreten. Beichtzeiten: Montag, 6. April, 10-11 Uhr Pfarrer Ogrodowczyk; Dienstag, 7. April, 18-19 Uhr Pastor Uellenberg; Mittwoch, 8. April, 10-11 Uhr Vikar Lammers.
Die Priester der Pfarrei und der Salesianer Don Boscos feiern täglich stellvertretend für die Gläubigen der Pfarrei die Eucharistie. Mit einem „Gottesdienst in Tüten“ bietet die Katholische Frauengemeinschaft (kfd) außerdem einen kleinen Gottesdienst zum Mitnehmen für zu Hause an. In einer Tüte, die aus alten Kirchenbüchern gefertigt ist, findet man in der täglich von 10 bis 18 Uhr geöffneten Anbetungskapelle der Kirche ein Gebetsblatt (Schrifttexte, Gedanken, Fürbittgebet), ein Teelicht, einen Nagel und eine Feder.
Ein spezielles Angebot für junge Christinnen und Christen gibt es beim Bistum Essen: Mit der Aktion #ChristAtHome kann man von zuhause und von überall die Kar- und Ostertage mitfeiern. Auf den Webseiten #ChristAtHome bzw. Jugend im Bistum Essen finden Interessierte ab Palmsonntag in einem Blog dazu Vorschläge. Darüber hinaus gibt es Mitmachaktionen und die Möglichkeit, sich über die Facebookseite oder den Instagram-Account miteinander zu verbinden – ein Angebot, das in Kooperation von TABGHA, GleisX, CampusSegen, St. Altfrid, Crossroads, den Freiwilligendiensten und der Arbeitsstelle Jugendpastoral im Bistum Essen entstanden ist. Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die an den Kar- und Ostertagen jemanden zum Reden brauchen, stehen Jugend-Seelsorgerinnen und -Seelsorger zur Verfügung.
Auch wenn in diesen Wochen und Tagen in den Kirchen keine Gottesdienste mehr stattfinden: „Ostern fällt nicht aus“, so wird derzeit an vielen Stellen betont. Und man versucht gemeinsam einem solchen Eindruck entgegen zu wirken – über die Konfessionen hinweg: Die beiden großen Kirchen in Nordrhein-Westfalen und im ganzen Bundesgebiet lassen am Abend des Palmsonntags, 5. April, gemeinsam von allen Kirchen die Glocken erklingen – dazu sind alle Gemeinden eingeladen. Um 19.30 Uhr wird der Beginn der Karwoche in ganz Deutschland eingeläutet, darauf hatten sich in den vergangenen Tagen die Deutsche Bischofskonferenz, die 27 katholischen Bistümer, das Kirchenamt der EKD und die 20 Landeskirchen geeinigt, zu denen insgesamt 12 Millionen Mitglieder gehören.
Weil nach Anordnung des Vatikan sollen Priester und Bischöfe in Ländern mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, also auch in Deutschland, die Gottesdienste der Kar- und Ostertage „ohne Teilnahme des Volkes“ begehen sollen, fallen auch viele weitere bekannte Bräuche aus den Kar- und Ostergottesdiensten in diesem Jahr aus. Die Fußwaschung am Gründonnerstag (9. April) ist laut Vatikan gestrichen. Am Karfreitag (10. April) soll es eine zusätzliche Fürbitte für Menschen geben, die Verlust, Krankheit und Tod erlitten haben.
Zum höchsten Fest aller Christen wird am Ostersonntag, 12. April, wieder gemeinsam ökumenisch geläutet: In den evangelischen und katholischen Gemeinden erklingt von 9.30 bis 9.45 Uhr ein großes Festgeläut, das ein Zeichen der Freude über die Osterbotschaft setzen und Zuversicht in Zeiten der Corona-Pandemie setzen will.
Wie die Pfarrei St. Dionysius betont, sind auch weiter alle Seelsorgerinnen und Seelsorger über Telefon oder E-Mail erreichbar: „Auch ist die Vereinbarung von persönlichen Seelsorgegesprächen möglich, wenn Sie nicht zur Risikogruppe gehören oder notwendige Schutzmaßnahmen getroffen werden können.“ Für Personen der sogenannten Risikogruppe ist eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger verbindlich von Montag bis Freitag in der Zeit von 15-17 Uhr über die Nummer 0201 / 3 65 77 29 -14 zu erreichen.
Zum persönlichen Gebet sind die Kirchen der Pfarrei St. Dionysius wie folgt geöffnet:
St. Dionysius: täglich 10:00-18:00 Uhr
St. Fronleichnam: täglich 10:00-16:00 Uhr
St. Johannes Bosco: DI-FR 10:00-13:00 Uhr, SO 10:00-12:00 Uhr
St. M. Rosenkranz: DI 9:00-10:00 Uhr, SO 10:00-12:00 Uhr
St. Michael: MI+FR 9:00-10:00 Uhr, FR 15:00-17:00 Uhr, SO 10:00-12:00 Uhr
Kroat. Kapelle Vogelheim: SO 10:00-12:00 Uhr
Markushaus: Ostersonntag 10:00-12:00 Uhr
Am Ostermontag sind die Öffnungszeiten der Kirchen wie sonntags. Es wird gebeten, in den Kirchen genügend Abstand zueinander zu halten: „Es darf zu keiner Art von Versammlungen kommen!", heißt es in den Pfarrmitteilungen.
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