2:2 in Aue! RWE meldet sich zweimal zurück

Team von Trainer Uwe Koschinat punktet in der 3. Liga erstmals im Erzgebirge

0 08.10.2025

Rot-Weiss Essen hat im vierten Anlauf erstmals etwas Zählbares in einem Drittliga-Auswärtsspiel beim FC Erzgebirge Aue eingefahren. Das Team von Trainer Uwe Koschinat verabschiedete sich am 10. Spieltag mit einem 2:2 (1:2) in die bevorstehende Länderspielpause in der Meisterschaft. Zuvor hatte RWE alle drei bisherigen Auswärtspartien in der 3. Liga im Erzgebirge 1:2 verloren.

Vor 8.130 Zuschauern im Erzgebirgsstadion brachte Julian Guttau (16./42.) die Gastgeber gleich zweimal in Führung. Die Rot-Weissen meldeten sich aber dank der Treffer von Tobias Kraulich (39.), der bereits früh den angeschlagenen RWE-Kapitän Michael Schultz ersetzen musste, und den ebenfalls eingewechselten Marvin Obuz (65.) jeweils zurück.

„Wir hatten in der ersten Halbzeit zunächst keinen so guten Zugriff. Dann ist es schwer, die richtigen Antworten zu finden“, meinte RWE-Trainer Uwe Koschinat im Interview bei MagentaSport. „In der Halbzeitpause konnten wir noch einmal nachjustieren – mit der ganz klaren Richtlinie, deutlich früher und weiter vorne zu attackieren. Die zweite Halbzeit ging sehr klar an uns. Auch die Summe der klaren Torchancen ging an uns. Dennoch müssen wir mit dem Punkt bei Erzgebirge Aue natürlich leben.“

Torschütze Marvin Obuz meinte: „Auswärts kann man mit einem Punkt in Aue nach zwei Rückständen leben, obwohl für uns am Ende mehr drin war. Der Trainer hat bei meiner Einwechslung einfach „gib Gas“ gesagt. Ich habe versucht, das Spiel noch irgendwie zu kippen. Das war ein super Ball von Kaito, den ich nur noch in Richtung Tor bringen musste. Der Treffer freut mich extrem. Natürlich wollen wir immer gewinnen. Wir ziehen die perfekten Schlüsse daraus und versuchen, unser Bestes zu geben. In der nächsten Woche wollen wir im Pokal bei Rot-Weiß Oberhausen weiterkommen.“

Tom Moustier kehrt nach Rotsperre zurück

RWE-Trainer Uwe Koschinat nahm im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim II zwei Veränderungen in seiner Anfangsformation vor. Nach abgesessener Rotsperre lief Tom Moustier im zentralen Mittelfeld auf, erhielt wieder den Vorzug gegenüber Torben Müsel. Außerdem ersetzte Jannik Hofmann auf der rechten Abwehrseite Michael Kostka, dem muskuläre Probleme im Oberschenkel zu schaffen machen.

Vor Torhüter Jakob Golz verteidigte damit in der Abwehr wieder eine Viererkette mit – von rechts nach links – Jannik Hofmann, Kapitän Michael Schultz, José-Enrique Rios Alonso und Lucas Brumme. Im zentralen Mittelfeld zogen Luca Bazzoli und Tom Moustier die Fäden. In der offensiven Dreierreihe starteten Ramien Safi, Ahmet Arslan und Kaito Mizuta. Sie unterstützten den erneut als Sturmspitze aufgebotenen Jannik Mause.

Wegen seiner Rotsperre erneut passen musste Klaus Gjasula. Verletzungsbedingt fehlte neben Michael Kostka auch Angreifer Jaka Cuber Potocnik (Muskelverletzung im Oberschenkel) im Aufgebot. Wann er wieder eingesetzt werden kann, ist noch unklar. Als zweiter Torhüter stand wieder Malte Brüning (für Felix Wienand) im Kader, weil wegen der Ausfälle von Kostka und Cuber Potocnik sowie wegen des Aufbautrainings von Nico Schulte-Kellinghaus (nach Kreuz- und Innenbandzerrung) nur noch drei weitere U 23-Spieler (Franci Bouebari, Kelsey Owusu und Gianluca Swajkowski) zur Verfügung standen.

Erneut Gegentor durch abgefälschten Schuss

Erzgebirge Aue startete mit mehr Spielanteilen in die Partie. Die RWE-Defensive verhinderte aber in der Anfangsphase, dass die Gastgeber aus dem Ballbesitz einen Vorteil ziehen konnten. Erstmals gefährlich für das Tor von Jakob Golz wurde es nach einer Ecke. Tristan Zobel traf mit seinem Drehschuss aber nur das Außennetz.

Wenige Augenblicke später kamen auch die Rot-Weissen zu ihrer ersten Möglichkeit. Nach einem riskanten Rückpass klärte Aues Torhüter Martin Männel außerhalb seines Strafraums, der Ball landete aber in den Füßen der Essener. Ahmet Arslan versuchte es aus der zweiten Reihe, Martin Männel war aber bei dem zentralen Schuss rechtzeitig wieder zwischen den Pfosten.

Stattdessen wurden wenige Minuten später kurzzeitig Erinnerungen an das vorherige Auswärtsspiel beim SV Waldhof Mannheim wach. Den Schuss von Julian Guttau (16.) fälschte Luca Bazzoli unhaltbar für RWE-Torhüter Jakob Golz zum Rückstand ins Tor ab. Dem Koschinat-Team wäre jedoch fast die schnelle Antwort gelungen. Lucas Brumme setzte sich auf der linken Seite gegen mehrere Gegenspieler durch, zog in die Mitte und zwang FCE-Torhüter Martin Männel mit seinem schwächeren rechten Fuß zu einer guten Parade. Auf der Gegenseite verpasste Maximilian Schmid das 2:0 für den FC Erzgebirge, weil er bei seinem Schuss im Zentrum den Ball nicht richtig traf.

Tom Moustier legt für Tobias Kraulich auf

Nach nicht einmal einer halben Stunde waren die Rot-Weissen zum ersten Wechsel gezwungen. Kapitän Michael Schultz konnte die Partie wegen Problemen an der Bauchmuskulatur nicht fortsetzen. Für ihn kam Tobias Kraulich in die Begegnung. Die Kapitänsbinde übernahm Ahmet Arslan. Nach einigen Minuten der Eingewöhnung kam das Koschinat-Team besser ins Spiel und zu einigen Standardsituationen. Eine solche führte auch zum Ausgleich. Die Ecke von Kaito Mizuta konnte zunächst abgewehrt werden. Lucas Brumme und Ramien Safi brachten den Ball wieder nach außen. Nach einer Flanke von Tom Moustier war Tobias Kraulich (39.) mit dem Kopf zur Stelle.

Das 1:1 hielt allerdings nicht lange. Ramien Safi konnte Julian Guttau (42.) im Strafraum nicht entscheidend stören und der Offensivspieler der Gastgeber schoss sehenswert ins lange Eck ein. Die letzten Minuten vor der Pause gehörten Rot-Weiss Essen. Die beste Gelegenheit in der Druckphase hatte Rechtsverteidiger Jonas Hofmann, der Martin Männel zu einer Glanzparade zwang. Es ging mit dem Rückstand in die Pause.

Marvin Obuz trifft kurz nach Einwechslung

Ohne personelle Wechsel, aber mit einer Systemanpassung startete RWE in den zweiten Durchgang. Luca Bazzoli gab nun den einzigen Sechser. Die (Halb-)Flügel besetzten nun Tom Moustier und Kaito Mizuta. Und Ramien Safi und Jannik Mause bildeten vor „Zehner“ Ahmet Arslan eine Doppelspitze. Die Rot-Weissen kamen auch zu den ersten vielversprechenden Aktionen in der zweiten Halbzeit. Die Flanke von Lucas Brumme verpasste Jannik Mause nur um wenige Zentimeter. Einen Arslan-Freistoß bekam Aue-Torhüter Martin Männel erst im zweiten Versuch zu fassen.

Nach etwas mehr als einer Stunde nahm Uwe Koschinat einen Doppelwechsel vor. Ramien Safi und Tom Moustier wurden von Marvin Obuz und Torben Müsel ersetzt. Ahmet Arslan rückte dadurch in die Doppelspitze vor Torben Müsel, Marvin Obuz spielte über die rechte Seite. Und die Veränderungen sollten sich schnell auszahlen. Ahmet Arslan legte im Strafraum für Kaito Mizuta ab. Der Japaner behielt die Übersicht und verlagerte den Ball mit einer mustergültigen Flanke an den langen Pfosten, wo Marvin Obuz (65.) volley zum 2:2 abschloss.

Rot-Weisse Druckphase bleibt unbelohnt

Mit zwei Doppelwechseln innerhalb von einigen Minuten versuchte Erzgebirge Aue auf den Ausgleich zu reagieren. Das optische Übergewicht gehörte aber weiterhin Rot-Weiss Essen. Nur die klaren Möglichkeiten blieben zunächst aus. Die nach dem 2:2 beste Annäherung leitete Lucas Brumme mit einem frühen Ballgewinn ein. Seine Flanke nahm in der Mitte Kaito Mizuta volley. Ein Defensivspieler der Gastgeber konnte den Schuss aber blocken.

Der FC Erzgebirge Aue wurde erst nach einem Eckball wieder gefährlich. Dem eingewechselten Erik Weinhauer rutschte der Ball aber über den Fuß. Dadurch ging der Versuch einige Meter am Tor vorbei. Für die Schlussminuten kamen bei den Rot-Weissen noch zwei frische Kräfte. Marek Janssen und Kelsey Owusu ersetzten Jannik Mause und Ahmet Arslan. RWE drückte weiter auf den Siegtreffer. Beim Distanzschuss von Jose-Enrique Rios Alonso packte Martin Männel aber sicher zu. Damit klappte es nicht mit dem ersten Auswärtserfolg in Aue für RWE. Insgesamt stehen seit der Saison 2000/2001 damit vier Unentschieden und fünf Niederlagen zu Buche.

Pokalderby bei Rot-Weiß Oberhausen steht an

Nach der zweiten Englischen Woche der Saison verabschiedet sich die 3. Liga in die zweite Länderspielpause der Saison. Aber auch während der punktspielfreien Zeit bleibt RWE im Rhythmus. Am kommenden Samstag, 11. Oktober, ab 14 Uhr steht schließlich die Zweitrundenpartie im Niederrheinpokal auf dem Programm. Dann geht es für den Titelverteidiger in einer Neuauflage des zurückliegenden Halbfinales erneut zum West-Regionalligisten Rot-Weiß Oberhausen. Auf den Sieger des Derbys wartet im Achtelfinale der VfB Homberg aus der Oberliga Niederrhein.

Auch in der Meisterschaft geht es danach gegen Konkurrenten aus NRW. Am Samstag, 18. Oktober, ab 16.30 Uhr stellt sich der FC Viktoria Köln im Stadion an der Hafenstraße vor. Am Sonntag, 26. Oktober, schließt dann ab 19.30 Uhr das Derby beim Aufsteiger und Spitzenreiter MSV Duisburg den 12. Spieltag ab.

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