Weidkamp-Kreuz

1854 wurde für die Große Borbecker Gottestracht am Weidkamp (heute Kreuzungsbereich von Hülsmannstraße, Am Ellenbogen und Weidkamp) ein großes Holzkreuz errichtet, das von Pastor Legrand von St. Dionysius geweiht wurde. Das Kreuz sollte als feste Segensstation für die jährlich stattfindende Borbecker Prozession dienen. Vier Jahre darauf gründete sich der „Katholische Fahnen-Verein Weidkamp“. Seine Aufgabe bestand darin, die anliegenden Straßen zu schmücken und den Altar herzurichten. Nach Kreul hat der Verein diese Aufgabe noch bis in die Mitte der 1960er-Jahre wahrgenommen.

Auf Antrag überließ die Bürgermeisterei Borbeck die Parzelle, auf der das „Weidkämper-Kreuz“ stand, am 30. August 1891 der Kirchengemeinde St. Dionysius als Eigentum. 1921 kamen Überlegungen auf, das alte und inzwischen morsche Holzkreuz durch ein Steinkreuz zu ersetzen. Die Weltwirtschaftskrise stoppte das Projekt vorübergehend. Es fehlten schlichtweg die für das neue Kreuz erforderlichen Mittel.

Der Zufall wollte es, dass über den aus Borbeck stammenden Pater Jakob Tekath bei einer Genossenschaft in den USA eine großzügige Spende akquiriert wurde, mit deren Hilfe das Projekt wieder Fahrt aufnahm. Irgendwann um 1922/1923 (ein genaues Datum ist nicht überliefert) konnte das Steinkreuz, angefertigt von einem Steinmetz Wessling, aufgestellt werden. Im Jahre 2009 veranlasste der Germania-Verein eine umfassende Renovierung und Sanierung des Kreuzes, das durch schädliche Umwelteinflüsse Schaden genommen hatte. Der Korpus konnte allerdings nicht gerettet werden.

Nach einigen Jahren wurde dann ein neuer Steinkorpus angebracht. Die Einweihung des nun wieder vollständigen Kreuzes am Weidkamp vollzog am 2. Juni 2013 Pfarrer Dr. Jürgen Cleve von St. Dionysius. Die Segensstation hat nicht immer Segen gebracht. Heinz-Werner Kreul erwähnt in seinem Artikel einen tragischen Unglücksfall aus dem Jahre 1948, bei dem ein Mann in unmittelbarer Nähe des Wegekreuzes von herabstürzenden Mauerresten einer Hausruine erschlagen worden ist. (FJG)

Quellen: Paul Freres: Kreuze am Wege. Geschichte der Wegekreuze, Heiligenhäuschen und Gedenksteine im Dekanat Borbeck. Essen 1983. – Heinz-Werner Kreul: Die Geschichte vom Wegekreuz am Weidkamp. In: Borbecker Beiträge 1/2014, S. 7-10.  

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