Strunk, Heinrich

Politiker, Mitglied des Landtags NRW

Heinrich Strunk wurde am 12. April 1883 in Essen als Sohn eines Arbeiters geboren. Nach der Volksschule absolvierte er bei der Firma Friedrich Krupp AG eine Lehre als Feinmechaniker und wurde danach von der Firma übernommen.

Bereits 1902 trat Heinrich Strunk dem Christlichen Metallarbeiterverband bei, dessen Leitung er 1908 übernahm. Im gleichen Jahr wurde er Leiter des Kartells der Christlichen Gewerkschaften und behielt dieses Amt bis zum Jahre 1923. Nach mehreren Weiterbildungsmaßnahmen setzte er seine gewerkschaftliche Tätigkeit in führenden Positionen fort: Von 1923 bis 1926 als Vorstandsmitglied des Konsumvereins „Wohlfahrt“ und von 1926 bis zur Amtsenthebung durch die Nationalsozialisten 1933 als Direktor der Deutschen Volksbank AG Essen. Innerkirchlich blieb er ab 1939 als Verwaltungsdirektor des Gemeindeverbandes der katholischen Kirchengemeinden und als Leiter des Kirchensteueramtes Essen weiterhin tätig.   

Auch auf politscher Ebene engagierte sich Heinrich Strunk: Ab 1919 als Stadtverordneter der Zentrumspartei, als Mitglied des Preußischen Staatsrates ab 1920 und als Mitglied des Provinziallandtags der Rheinprovinz ab 1925. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 endete seine politische Tätigkeit vorerst.

Als Verfechter eines christlichen Sozialismus gehörte Heinrich Strunk dem überkonfessionellen Essener Kreis um Gustav Heinemann an. Er war Mitbegründer und erster Vorsitzender der im Januar 1946 gegründeten CDU in Essen. Außerdem gehörte er ab 1946 dem Rat der Stadt Essen und dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an. Gleichzeitig übernahm er führende Positionen in verschiedenen Unternehmen. Er saß u.a. in den Aufsichtsräten der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Essen-Nord, der Bank für Gemeinwirtschaft NW und der Süddeutschen Eisenbahngesellschaft.

Heinrich Strunk starb am 5. März 1952 in Essen und wurde auf dem Terrassenfriedhof in Borbeck begraben. Ihm zu Ehren wurde 1956 in Essen-Altendorf eine Straße nach ihm benannt. Außerdem stellte man 1964 auf dem Hedwig-Dransfeld-Platz in Essen-Altendorf zu Ehren der drei Zentrumspolitiker und Gewerkschaftler Heinrich Hirtsiefer, Christian Kloft und Heinrich Strunk einen Gedenkstein auf. (FJG)

Quellen: Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015. – http://de.wikipdia.org/wiki/Heinrich_Strunk (aufgerufen am 24.03.2020).

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