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Karl-Heinz Stein wurde am 22. Oktober 1925 als Sohn des Ingenieurs Otto Stein und seiner Ehefrau Aline geborene Reichmann in Köln-Kalk geboren. Er besuchte die Oberrealschulen in Köln-Kalk und Köln-Mülheim und machte 1943 am mathematisch-naturwissenschaftlichen Zweig das Kriegsabitur. Er musste direkt von der Schulbank in den Krieg. 1943 war er im Reichsarbeitsdienst, danach Soldat. Nach dem Krieg kam er für zwei Jahre in amerikanische Kriegsgefangenschaft in den USA.
1947 bestand er die Reifeprüfung für Kriegsheimkehrer. Er studierte in Wuppertal (1947), Tübingen (1949) und Bonn (1051) Theologie. Die erste theologische Prüfung legte er am 17. April 1953 und die zweite Prüfung am 07. April 1956 jeweils in Düsseldorf ab. Am 03. Juni 1956 wurde er ordiniert. Die Vikariate absolvierte er in Linnich (1953), im Predigerseminar Wuppertal (1953-1954), Mülheim/Ruhr (1954-1955) und in Hoffnungsthal (1955-1956).
Von 1956 bis 1957 leistete er in Hilfsdienst in Düsseldorf-Unterrath. Danach übernahm er dort bis 1963 seine erste Pfarrstelle. Die Erinnerungen an den Krieg haben vermutlich bei der Entscheidung eine Rolle gespielt, 1963 als Militärseelsorger zur Bundeswehr zu gehen. Seine Begründung damals:
„Mit dem Gang zur Bundeswehr wollte ich deutlich machen, dass der Christ auch gehalten ist, sich für den Bestand der Demokratie einzusetzen.“
Von 1963 bis 1975 war er Standortpfarrer in Essen und an wechselnden Standorten. Nach 12 Jahre Dienst bei der Bundeswehr übernahm er 1975 den Pfarrbezirk an der Matthäuskirche in Essen-Borbeck. Hier kümmerte er sich um die Frauenhilfe, den Kindergarten der Gemeinde und um die evangelische Arbeitnehmerbewegung (EAB). Seine Ehefrau Christa erledigte die organisatorischen Aufgaben bei der Frauenhilfe und richtete zusammen mit Gemeindeschwester Hermine Näh- und Töpferkurse ein. Mit 62Jahren ging Pfarrer Stein in den Ruhestand.
Ende April 1987 verließ er mit seiner Frau das Pfarrhaus hinter der Matthäuskirche und zog eine Mietwohnung in Essen-Burgaltendorf. 1988 wurde er emeritiert. Im Ruhestand blieb Pfarrer Stein weiter tätig. 1989 erschien die von ihm verfasste Festschrift „1864-1989, 125 Jahre Matthäuskirche“. In seiner Freizeit widmete er sich literaturwissenschaftlichen Studien. Adalbert Stifter gehörte zu seinen Lieblingsschriftsteller. Dem Schriftsteller Erich Fried entnahm er sein Lebensmotto: „Wer will, dass die Welt so bleibt, wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“ Pfarrer Steins Überzeugung:
„Wir können nicht konservativ bleiben. Die Welt verändert sich auf das Reich Gottes hin.“
Pfarrer Stein starb am 14. Juli 2017 in Mülheim und wurde auf dem Aubergfriedhof an der Voßbeckstraße beigesetzt. Er hinterließ seine Frau Christa (geborene Sippel) und die Kinder Claudia, Thomas, Dorothea und Volker (Adoptivsohn).
FJG
Quelle: DER WEG 43/1995. Pfarrerbuch aus dem Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland.