Seng, Amand OMI

Pater Seng wurde als Sohn eines Bauern, der 35 Jahre lang Ortsvorsteher der Gemeinde war, am 14. November 1894 in Nüst bei Hünfeld geboren. Nach einigen Jahren Volksschule besuchte er von 1906 bis 1911 die bischöfliche Lateinschule in Hünfeld. Die mittlere Reife erlangte er 1912 am königlichen Gymnasium in Fulda. Mit 16 Jahren entschloss sich Peter Seng, bei den Oblaten Priester und Missionar zu werden.

Dazu wechselte er 1912 an das Missionskolleg Karolinum in Valkenburg in der niederländischen Provinz Limburg. Sein erstes Jahr als Novize konnte er dort noch in aller Ruhe verbringen, bis im August 1914 der Krieg ausbrach. Am 15. August wurde er einberufen, legte noch rasch seine ersten Gelübde ab und rückte am gleichen Tag in die Kaserne ein.

Frater Seng stieg bald zum Leutnant der Reserve auf, doch nach einer schweren Verwundung im Mai 1918 war der Kriegseinsatz für ihn beendet. Die Zeit im Fuldaer Lazarett nutzte er, um das staatliche Abitur abzulegen. Im Mai 1919 kehrte er nach Hünfeld zurück und setzte dort die philosophisch-theologischen Studien fort.

1923 legte er die ewigen Gelübde ab und wurde im gleichen Jahr von P. General Augustinus Dontenwill, Erzbischof von Ptolemais, zum Priester geweiht. Ein Jahr darauf wurde P. Seng Lehrer an der Missionsschule der Oblaten in Obermedlingen an der Donau. Insgesamt sechs Jahre, von 1924 bis 1930, blieb er dort tätig.

1930 erfolgte der Wechsel an die im Aufbau begriffene Missionsschule in Burlo bei Borken. Als Leiter der Schule musste P. Seng zusätzliche Qualifikationen erwerben. Zu diesem Zweck studierte er zwei Semester an der Universität Münster und fünf Semester an der Uni Bonn in den Fächern Religion, Latein und Hebräisch.

Nach Abschluss des Studiums schickte man P. Seng zur praktischen Ausbildung an das Gymnasium Essen-Borbeck. Dort gehörte er im Schuljahr 1934/35, seit dem 4. April 1935 als Studienassessor, dem Kollegium an. Am Ende des Schuljahres kehrte P. Seng nach Burlo zurück, wo er vom 15. Oktober 1935 bis zum 1. August 1948 Superior war. 1948 erhielt er eine Anstellung am Gymnasium Remigianum in Borken. 1960 wurde er in den Ruhestand versetzt. Bis 1973 blieb P. Seng als Berater der Studenten im Borkener Konvikt.

Am 15. August 1973 erhielt P. Seng seine Bestimmung für das Kloster in Hünfeld. Hier, nur zwei Kilometer von seinem Geburtsort entfernt, verbrachte er die letzten Jahre seines Lebens. Am 27. September 1980 ist P. Seng in Hünfeld gestorben. Beim Requiem standen 21 Priester am Altar in der überfüllten Klosterkirche. (FJG)

Quelle: https://bonifatiuskloster.de/verstorbene/p_amandus_seng-omi.html. (Abgerufen am 01.07.2020). (= Nekrolog des Bonifatiusklosters in Hünfeld).

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