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1865-1871
Am 30. August 1865 kamen zwecks Vergabe des Bauauftrags für ein neues Schullokal Pfarrer Josef Legrand als Präses des Schulvorstands und die Herren Hermann Scheppmann, Franz Overbeck gen. Herskamp und Johann Vieselmann als Repräsentanten der Gemeinde Dellwig zu einer Besprechung zusammen. Man war sich darin einig, dass die rasch ansteigenden Schülerzahlen die Errichtung einer neuen Schule unumgänglich machten. Nachdem Herr Luthe gen. Herskamp dem Schulvorstand ein Baugrundstück verkauft hatte, begann der Bauunternehmer H. Scheppmann aus Frintrop noch im selben Jahr mit dem Bau eines Schullokals mit zwei Klassenräumen, das im Frühjahr 1866 fertiggestellt war.
Mit der Errichtung der Schule Dellwig I (später Reuenbergschule) trennte sich Dellwig schulmäßig von Frintrop. Zum ersten Lehrer und Leiter der katholischen Elementarschule zu Dellwig wurde Johannes Pesch aus Frintrop ernannt und am 8. Mai 1866 in sein Amt eingeführt. Zu Schulvorstehern wurden Hermann Scheppmann und der Landwirt Johann Kauke gewählt. Die insgesamt 160 Schüler wurden in zwei Klassen unterrichtet. Als zweiten Lehrer stellte man den Aspiranten (Hilfslehrer) Friedrich Mennekes aus Frintrop ein, der aber. Schon Ostern 1868 die Schule wieder verließ. Ihn ersetzte der Seminarist Wilhelm Täpper aus Holsterhausen, der später durch seine plattdeutschen „Lachpillen“ bekannt geworden ist. Er wurde nach zwei Jahren an eine Schule in Borbeck versetzt. Sein Nachfolger als zweiter Lehrer wurde Franz Westhoff aus Marxloh. Er nahm zeitweise am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil und konnte erst am 1. Mai 1871 seine unterrichtliche Tätigkeit fortsetzen.
1871-1918
Wegen der weiter steigenden Schülerzahlen, hervorgerufen vor allem durch den vermehrten Zuzug von Arbeitskräften, musste 1874 eine dritte Klasse für die insgesamt 266 Schülerinnen und Schüler eingerichtet werden. Als Lehrkraft für die III. Klasse wurde Ida Dorrenbach aus Born bei Wermelskirchen eingestellt. Wegen der Raumnot stellte der Schulleiter gegen entsprechende Miete einen Teil seiner Dienstwohnung als provisorisches Schullokal zur Verfügung.
Für den Lehrer Westhoff trat am 1. April 1875 der bisherige III. Lehrer der Schule Vogelheim Bernhard Siebert in das Kollegium ein. Im Mai des Jahres wurde mit dem Neubau eines dritten Klassenraums und zweier Lehrerwohnungen begonnen.
1875 und 1876 hatte die Schule unter den schlechten klimatischen und wirtschaftlichen Verhältnissen zu leiden, verursacht durch einen langen und harten Winter mit nachfolgendem Dauerregen und Überschwemmungen sowie durch eine schlechte Ernte und eine Inflation mit sinkenden Löhnen. Die Arbeiterlöhne auf den Zechen fielen zu dieser Zeit um 25 bis 30 Prozent.
Am 27. März 1877 nahm Schulinspektor Bürgermeister Kruft die Prüfung der zu entlassenden Schülerinnen (10) und Schüler (28) vor. Die Schülerzahl war am Beginn des Schuljahres 1877/78 auf 288 gestiegen und lag damit um 48 Schüler über der Maximalfrequenz. Am 2. September 1877 begrüßte die gesamte Schulgemeinde den Kaiser bei seinem Besuch in Essen.
1881 hatte die Schule 338 Schüler und Schülerinnen, vier Klassen, drei Lehrer und eine Lehrerin (Inge Schröder). Nach dem Weggang von Schulleiter J. Pesch wurde Clemens Happekotte (1836-1905) von der Schule in Schönebeck zu seinem Nachfolger ernannt.
1886 besuchten 162 Schüler und 197 Schülerinnen die Schule. Die Klassenfrequenz lag bei knapp 90 Kindern. Wegen der ständig steigenden Schülerzahlen musste ein Teil der Schülerinnen und Schüler an die katholische Schule Dellwig II (die heutige Kraienbruchschule) abgegeben werden, die in der Grünstraße errichtet worden war.
1889 fand eine ärztliche Revision der Schule durch Dr. Hurck statt. 1891 besichtigte der Regierungspräsident Freiherr von Recke die Schule Dellwig I am Reuenberg. Die Schule hatte zu diesem Zeitpunkt fünf Klassen, die in vier Klassenräumen von drei Lehrern und einer Lehrerin unterrichtet wurden. Die fünfte Klasse (1. Schuljahr) mit 34 Jungen und 26 Mädchen erhielten 16 Unterrichtstunden vom Lehrer Franz Fabry, die vierte Klasse (20 Stunden Unterricht) mit Klassenlehrer Franz Fabry zählte 36 Jungen und 36 Mädchen des 2. und 3. Schuljahres, in der dritten Klasse (4. Schuljahr) waren 39 Jungen und 36 Mädchen des 4. Schuljahres, die von der Lehrerin Therese Römer unterrichtet wurden. Klassenlehrer der zweiten Klasse mit 38 Jungen und 40 Mädchen des 5. und 6 Schuljahres war Theodor Thelen. Die erste Klasse, der 28 Jungen und 42 Mädchen angehörten, betreute Hauptlehrer Clemens Happekotte. In seinem Visitationsbericht, der im Stadtarchiv Essen aufbewahrt ist, kritisierte der Schulinspektor die überhöhte Klassenfrequenz von mehr als 70 Kindern. Insgesamt besuchten die Schule 355 Schülerinnen und Schüler.
Nach 43 Jahren trat Hauptlehrer Happekotte, versehen mit dem Adler-Orden, 1901 in den Ruhestand. Zum Nachfolger wurde Hauptlehrer Theodor Thelen bestimmt. Die förmliche Ernennung erfolgte am 22. Juli 1902. Kurz zuvor nahm der neue Schularzt Dr. Schmeck am 12. Juli eine ärztliche Revision der Schulkinder vor. Während der Herbstferien entstand auf dem Schulhof ein zweiklassiger Pavillon.
Zum Kollegium gehörten 1905 neben Hauptlehrer Thelen der Lehrer Lambert Kleinmann, die Lehrerin Maria Römer und die Witwe Joh. Pesch, wohl die Frau des früheren Schulleiters Johannes Werner Pesch.
Nach den Herbstferien des Schuljahres 1906/07 führte der Bau einer vierklassigen Schule in Vondern (Dellwig III), die von Lehrer Schnitzler geleitet wurde, zur Entlastung der überfüllten Schule Dellwig I. Etwa 170 Kinder mussten umgeschult werden. In Dellwig I verblieben 455 Kinder in sieben Klassen, die in sechs Klassenräumen unterrichtet wurden. Im Oktober kam Hermann Hagedorn als siebte Lehrkraft nach Dellwig I. Er war im Februar 1906 aus dem Lehrerseminar in Elten entlassen worden und danach als Vertretungslehrer an den Schulen in Gerschede, Dellwig II und Vogelheim II tätig gewesen. Er trat am 15. Oktober 1906 als III. Lehrer in Dellwig I seinen Dienst an. Ebenfalls 1906 wurde für die Mädchen der oberen Klassen das Turnen eingeführt.
Im Sommer 1907 erhielt die Schule vier neue Klassenräume und ein Konferenzzimmer. Im Beisein von Hauptlehrer Bohnekamp segnete Pfarrer Lambertz die neuen Räume ein. Im Oktober 1907 bestand Hermann Hagedorn die II. Lehramtsprüfung und wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1908 endgültig zum III. Lehrer ernannt. In der Folge hielt Hermann Hagedorn pädagogische Fachvorträge vor dem Kollegium (1907 und 1908). Laut Schulordnung hatten die Jungen und Mädchen getrennte Spielplätze. Wüste Spiele, das Schlagen mit Fäusten und Stöcken, das Werfen mit Steinen, das Beschmieren von Wänden und Türen sowie das Spielen auf dem Abort waren streng verboten. Auf körperliche Züchtigungen, so hieß es in der Lehrerkonferenz vom 21. Juli 1908, sollte tunlichst verzichtet werden.
Am 26. Januar 1909 wurde der Hauptlehrer Theodor Thelen durch den Kreisschulinspektor Gerdes feierlich zum Rektor ernannt. Laut Borbecker Adressbuch von 1909 wohnten im Schulgebäude (Bergstr. 51) neben Rektor Thelen die Lehrerin Maria Adams und der Lehrer Lambert Kleinmann. Am 24. Oktober 1909 fand im Saal von Johann Keienburg ein Elternabend statt. Hermann Hagedorn hielt im Laufe des Abends zwischen Theater- und Gesangsvorführungen einen längeren Vortrag über die Verderblichkeit und Bekämpfung von Schundliteratur. Im Schuljahr 1909/10 besuchten die Schule insgesamt 664 Kinder in zehn Klassen. Sie wurden von vier Lehrerinnen und fünf Lehrern unterrichtet.
Im Juli 1912 verließ Hermann Hagedorn das Kollegium und übernahm die Leitung der kath. Schule Frintrop II an der Unterstraße (Stifterschule) in Unterfrintrop. 1912 gehörten dem Kollegium neben Rektor Thelen die Lehrerinnen Adams, Klein, Saßmann und Wolff sowie die Lehrer Eller, Kappenberg und Kleinmann an.
1913 stellte der Gemeinderat 190 Mark für die Speisung armer Kinder zur Verfügung. Dr. Schmeck attestierte der Schülerschaft im ärztlichen Revisionsbericht einen guten gesundheitlichen Zustand. Im Hinblick auf die geplante Errichtung einer Hilfsschule in Dellwig forderte der Rektor die Lehrpersonen um Meldung der „geistig minderwertigen“, nicht aber der „idiotischen“ Kinder auf. Am 1. April 1913 hatte die Schule 869 Schülerinnen und Schüler. Davon sprachen 761 deutsch, 100 polnisch und 8 eine andere Sprache. Unterrichtet wurden die Kinder in 14 Klassen von sieben Lehrerinnen und sieben Lehrern.
1914 begann der Erste Weltkrieg. Die Lehrer Giesbert und Kreul wurden „zu den Fahnen einberufen“. Der 1913 beschlossene Erweiterungsbau konnte Ostern 1914 noch vor Ausbruch des Krieges fertiggestellt werden. Laut Schulordnung mussten Knaben und Mädchen weiterhin getrennt spielen. In der Schulchronik ist für das Jahr 1914 die Fertigstellung einer Badeeinrichtung für die Schule vermerkt. Einzelheiten wurden nicht genannt.
1915 fanden im Schulbezirk Borbeck Ferienspiele statt. Außerdem beteiligten sich die Schulen zwecks Spendensammlung an der sogenannten „Nagelung des Schmiedes von Essen“ am Kriegerdenkmal zwischen Handelshof und Hauptbahnhof. Am letzten Schultag gedachte die Schulgemeinde der Mobilmachung. Im Dezember 1915 verlas der Schulleiter die Alarmvorschriften bei Brandausbrüchen infolge von Fliegerangriffen.
1916 forderte er Lehrer und Schülerschaft zur Teilnahme an der neuen Kriegsanleihe auf und erinnerte die Schülerinnen und Schüler an die Verhaltensvorschriften bei Fliegergefahr. Den Kindern legte der Schulleiter nahe, dass sie das für die private Kleintierzucht benötigte Futter nicht von den Feldern oder aus fremden Gärten zu holen sollten.
1917 hatte die Schule 811 Schülerinnen und Schüler in 14 Klassen (Frequenz 58), 749 Kinder sprachen deutsch, 52 Kinder polnisch und 10 Kinder eine andere Sprache. In der Chronik für das Jahr wurden die Namen von 69 Männern aufgeführt, die das „Eiserne Kreuz“ erhalten hatten, darunter die Lehrer Giesbert, Paus und Good von Dellwig I und die Gastwirte Josef Franke und Leo Sandgathe von der Donnerstraße. Zu den 34 Männern aus dem Schulbezirk, die den „Heldentod für Vaterland erlitten“ hatten, gehörten die Ritterkreuzträger Lehrer Hermann Krandick und Johannes Paus gen. Diekmann (Abiturient des Gymnasiums Borbeck 1914)
1918-1933
1919 nahm der Lehrer Wilhelm Küper, bisher Bochold II, seinen Dienst in Dellwig I auf. Am 1. Juli 1919 trat die beliebte Lehrerin Hoffstadt aus dem öffentlichen Schuldienst aus, „um sich dem Hausfrauenberuf zu widmen.“
1920 kam der Schulamtsanwärter Josef Gamerschlag an die Schule. Damit gab es acht Lehrer (Thelen, Giesbert, Hausmann, Kleinmann, Niermann, Küper, Gamerschlag, Paus) und sieben Lehrerinnen (Schrewe, Funke-Kaiser, Bayer, Hausmann, Saßmann, Kohlmann, Becker) für 422 Jungen und 419 Mädchen, von denen 83 polnisch sprachen. Lediglich zwei Jungen bestanden die Aufnahmeprüfung für die höhere Schule. Neuer Kreisschulrat wurde am 1. April 1920 der aus Duisburg stammende frühere Rektor Reiniger. Die „Amerikahilfe“ stellte für unterernährte Schulkinder erneut 18.000 Büchsen Kondensmilch zur Verfügung. Zwölf vom Schularzt ausgesuchten besonders bedürftigen Kindern wurde eine vierwöchige Milchkur verschrieben. An der täglichen „Quäkerspeisung“ nahmen etwa 12 Prozent der Schülerinnen und Schüler von Dellwig I teil. Am 30. Juni 1920 schied die beliebte Lehrerin Fräulein Funke-Kaiser aus dem Schuldienst aus, um in den Ehestand zu treten. Im Zuge der Demokratisierung des Schulwesens am Beginn der Weimarer Republik wurden an der Schule 1920 erstmals Elternbeiräte gewählt, siebzehn an der Zahl. Auf je 50 Kinder sollte ein Elternmandat entfallen.
1921 war das Fußballspielen auf dem Schulhof nur unter Aufsicht einer Lehrperson erlaubt. Im Juli teilte Rektor Thelen mit, dass der Schlosspark den Klassen gegen Vorlage des Schülerausweises täglich (außer Mittwoch) kostenlos zur Verfügung stehe.
1923 hatte die Schule 692 Schülerinnen (350) und Schüler (342), durchschnittlich knapp 50 Kinder pro Klasse. Davon sprachen 320 deutsch sowie 20 polnisch und deutsch. Lehrerinnen: Hausmann, Schrewe, Korte, Recker, Schneider, Bayer und Saßmann. Lehrer: Thelen, Schmidt, Lukowsky, Paus, Giesbert, Hausmann und Küper. In den Sommerferien 1923 konnte die übliche Milch- und Mehlspeisung nicht stattfinden, weil die französischen Besatzungsbehörden die Lieferung der benötigten Milchmengen gesperrt hatten.
1925 wurde der Lehrer Anton Otto als Nachfolger von Theodor Thelen (Eintritt in den Ruhestand) neuer Leiter der Schule.
Das Schuljahr 1927 begann die Schule mit 14 Lehrpersonen und 514 Schülerinnen und Schüler in 14 Klassen. Die Lehrerinnen: Maria Kirchner, Paula Schrewe, Wilhelmine Recker, Hildegard Kolditz, Maria Hausmann, Auguste Bayer und Paula Sassmann. Dazu kam mit 14 Wochenstunden die technische Lehrerin Margarete Schrewe. Die Lehrer: Theodor Otto, Willi Küper, Alois Lukowsky, Theodor Hausmann, Bruno Müller, Hermann Giesbert. Franz Sorau und Dr. Heinrich Große-Thie.
1928 wurde der Lehrer Willi Küper zum Rektor ernannt und übernahm die Leitung der kath. Schule Vogelheim I.
Im Mai 1930 starb Rektor a.D. Thelen, erster Leiter der Reuenbergschule von 1908 bis 1925. Er war insgesamt 41 Jahre als Lehrer in Dellwig tätig. Am 29. Juni fanden in Essen die Wahlen der Elternbeiräte statt. In Dellwig I wurden gewählt: Friedrich Thiele (1. Vors.), Heinrich Hatglo (2. Vors.), Kaspar Maurle (1. Schriftführer), Maria Küpper (2. Schriftführerin), Franz Falkenberg, Joseph Schwarz, Johann Eschenbruch, Jann Daumer, Maria Göbels gen. Voss, Viktoria Wiechorek. Am 30. September 1930 feierte die Schulgemeinde, begleitet von Landwirten mit Erntewagen, das Erntefest mit einem Umzug durch Dellwig in ländlicher Kleidung und einem Unterhaltungsprogramm in der Anlage der Witwe Nothoff mit abschließendem Fackelzug. Für musikalische Unterhaltung sorgten das Trommlerkorps von Knappenjugend und Jünglingskongretation und die Mandolinengruppe des Arbeitervereins.
Im Schuljahr 1931/32 besuchten die Schule insgesamt 498 Kinder in 11 Klassen, unterrichtet von den Lehrerinnen Hausmann, Kolditz, Recker, Bayer und Schrewe und den Lehrern Otto (Rektor), Giesberts, Trippe (Konrektor), Felten, Hausmann und Engel.
1933-1945
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten, die „nationale Revolution“, bezeichnete der Schulleiter als einen „neuen Abschnitt deutscher Geschichte“, in dem sich „die ruhmreiche Vergangenheit des Deutschen Reiches mit der kraftvollen Wiedergeburt der Deutschen Nation verbindet.“ Am 17. Juni 1933 fand das „Fest der Jugend“ statt. Die Jungen marschierten zum Sportplatz, die Mädchen vergnügten sich im Strandbad am Rhein-Herne-Kanal. Körper und Geist, so Rektor Otto, sollten durch Spiel und Sport für den „Kampf für die Freiheit der deutschen Nation“ gestählt werden. Am 21. Juni fand eine Feier für den Verband für das Deutschtum im Ausland (VDA) statt. Daran nahmen die Schülerinnen und Schüler der Schulen Dellwig I und II und Vogelheim II teil. Die Veranstaltung begann mit einem musikalischen Beitrag der Stahlhelm-Gruppe Dellwig und endete mit dem Deutschlandlied. Weitere Veranstaltungen im Jahr 1933: 27. Juni: Lehrerkonferenz mit Beiträgen zum Auslandsdeutschtum, zum Luftschutz und zu chemischen Kampfstoffen. 26. Juli: Vortrag über die „Schicksalsverbundenheit mit den Auslandsdeutschen“ als Aufgabe des V.D.A. und aller „wahrhaften Deutschen“. 31. Juli: „Vaterländische Festspiele“ auf dem Sportplatz an der Jugendhalle in Bochold. 18.-21. September: Veranstaltung zur Förderung des Luftschutzgedankens auf dem Flugplatz Essen-Mülheim. 27. September: Luftschutzübung am Krausen Bäumchen mit 23 Schülern der Oberklasse von Dellwig I unter Führung von Schulblockwart Felten. 1. Oktober: Erntedankfest.
Am Beginn des Schuljahres 1934/35 besuchten 475 Kinder die Schule, Die 220 Jungen und 255 Mädchen wurden von 10 Lehrpersonen in 10 Klassen unterrichtet. Lehrerinnen: Schrewe, Engel, Bayer, Hausmann, Rübel und Rede. Lehrer: Rektor Otto, Hausmann, Velten, Trippe (Konrektor). Am 4. September 1934 wurden alle Lehrpersonen auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler vereidigt. Am 5. November 1934 berichtete Lehrer Hausmann in der Lehrerkonferenz über seine Erlebnisse auf dem Parteitag der NSDAP in Nürnberg. In der gleichen Konferenz verlas der Schulleiter Verfügungen zum Schutz vor Diphterie. Die Konferenz am 11. Dezember1934 nutzte der Schulleiter zum Vortrag eines Referats zu der Frage, wie die Schule das Winterhilfswerk unterstützen und in den Kindern „den Sozialismus der Tat wecken und fördern könne. Er nahm dabei Bezug auf Beispiele der Nächstenliebe in der Bibel.
Das Gesetz über die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht am 16. März 1935 wurde, wie in der Chronik vermerkt, vom deutschen Volk begeistert aufgenommen. Am 12. März 1935 nahm die Schule an der feierlichen Enthüllung des Schlageter-Denkmals in Dellwig teil. Am Tag darauf gedachte man im Rahmen einer Gedenkfeier für die Toten des Weltkriegs besonders des „opfermutigen Ruhrkämpfers und Helden Schlageter“.
Lehrer Felten machte im Februar/März 1936 einen mehrwöchigen Lehrgang in der Luftschutzschule Berlin mit. Am 1. Mai, dem Tag der nationalen Arbeit, versammelten sich HJ, BDM und die noch nicht der Staatsjugend zugehörigen Schülerinnen und Schüler der oberen Klassen auf dem Marktplatz in Frintrop. Schulfrei gab es wegen des Besuchs von Minister Göring in Essen (9.5.), am Muttertag (11.5.) und am Fest der Jugend auf dem Sportlatz am Gymnasium Borbeck (22.6.).
Auch im Schuljahr 1937/38 gab es einige schulfreie Tage: „Führers Geburtstag“ (20.4.37), Gedenkfeier für den Philosophen Fichte (19.5.37), Fest der deutschen Schule (18.9.37), Besuch von Mussolini in Essen (27.9.37).
Das wichtigste politische Ereignis des Jahres 1938 war laut Chronik die „Befreiung der Ostmark“ mit der „Heimkehr Österreichs“ am 12. und 13. April 1938. Unter Anleitung des Ortsbauernführers Große-Eggebrecht suchten die Kinder der 5. bis 8. Schuljahre 1938 vier zugewiesene Felder nach Kartoffelkäfern ab, die angeblich von den westlichen Nachbarn gekommen waren. Gefunden wurde kein einziger Schädling. Nachfolger von Rektor Anton Otto wurde Bruno Müller.
Am 3. Januar 1939 hielt Rektor Hermann Hagedorn vor dem Lehrerkollegium einen Vortrag über den Wert der deutschen Mundart. Wie an allen deutschen Schulen nahmen auch die Dellwiger Schülerinnen und Schüler an den verpflichtenden Altwaren- und Knochensammlungen teil. Das Kollegium wurde angewiesen, die Anwärter für die Hilfsschulen sorgfältig zu prüfen und auszuwählen, um der Schule das Mitschleppen „unnötigen Ballasts“ zu ersparen. Mit Beginn des Schuljahres 1939/40 bekam die Schule mit der Abschaffung der Bekenntnisschulen den Namen Reuenbergschule, die kath. Schule Dellwig II wurde in Kraienbruchschule und die ev. Schule Dellwig I in Schäferdiekschule umbenannt. 309 Schülerinnen und 155 Schüler, davon 342 katholisch, 119 evangelisch und drei „gottgläubig“, wurden in 10 Klassen von 11 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Lehrerinnen: Hausmann, Kamphausen, Bayer, Recker, Odendahl, Schrewe. Lehrer: Rektor Müller, Hausmann, Bock, Michel, Hagemann. In der Oberstufe fand ein Austausch zwischen der Reuenbergschule und der Schäferdiekschule statt, die Reuenbergschule wurde nun als Mädchenschule geführt. In den Herbstferien 1939 wurde die wöchentliche Kartoffelkäfersuche fortgesetzt. Wegen des Krieges durfte laut amtlicher Verfügung aus Sicherheitsgründen nur noch eine begrenzte Zahl von Schülerinnen und Schülern im Schulgebäude „splittersicher“ untergebracht werden. Schäferdiekschule und Hesselbachschule wurden geschlossen und die Kinder an die Reuenbergschule überwiesen. Durch die Zusammenlegung der Schulen musste Schichtunterricht eingeführt werden.
In der Konferenz vom 26. Mai 1940 kamen folgende Themen zur Sprache: Notwendigkeit des Schichtunterrichts wegen der jüngsten Kriegsentwicklung; Bedeutung der Verdunkelung; Ausschluss von ausländischen Gasthörern im Unterricht; Entfernen der Bücher von Graf Luckner aus der Schülerbücherei; Meldung von Schülern für die nationalsozialistische Erziehungsanstalt in Bensberg; Pflege der Heimat- und Mundartdichtung schon ab dem 3. Schuljahr; Ergebnisse der Knochensammlung: Im Stadtbezirk Borbeck kamen bei der Knochensammlung 20.000 kg zusammen. Die Kartoffelkäfersuche wurde auch in den Ferien durchgeführt.
In der Konferenz vom 01. Oktober 1941 wurde dem Kollegium wegen des überfüllten Schulhofs (ca. 600 Kinder) eine besonders genaue Aufsicht nahegelegt. Ebenso sollten die Kinder aus den K.L.V.-Lagern auf Lernlücken beobachtet werden. Unter Umständen sei das Einrichten besonderer Sammelklassen ratsam.
1942 wurden an den Essener Schulen einem Tag 5.000 kg Papier, 7.000 kg Eisen und 2.800 kg Lumpen gesammelt. Im 1. Halbjahr des Schuljahres 1942/43 gab es bis zu den Sommerferien fünf Mal Tagesalarm. Die außerschulischen Belastungen, u.a. durch das Kartoffelkäfersammeln und die Geldsammlungen, beeinträchtigten den Unterrichtsbetrieb sehr. In der Konferenz vom 28. April 1942 wurde dem Kollegium die Ausleihe von Werken ausländischer Verfasser untersagt und das Sammeln und Vernichten von Flugblättern aufgetragen. Die Sommerferien wurden um drei Wochen verkürzt. Am 16./17. September 1942 wurde das Schulgebäude erstmalig durch Bomben beschädigt (Dachschäden, 159 Scheiben zertrümmert). Folge: Zweiwöchiger Unterrichtsausfall. Klassenstand 1942: 10 Klassen und 5 Lehrkräfte. Lehrerinnen: Hausmann, Schrewe, Kamphausen, Recker. Lehrer: Hausmann. 64 Kinder von 340 Kindern befanden sich in der K.L.V.
Am 6. März 1943 wurden die Essener Schulen geschlossen. Bomben riefen am 11./12. März 1943 große Schäden am Schulgebäude hervor. Die Entlassungsfeier am 18. März 1943 musste wegen eines „Ernstalarms“ unterbrochen werden und zwang die Beteiligten zum Schutz in den Keller. Die Eltern konnten ihre Kinder in eine andere Schule oder zu Verwandten schicken. Eine weitere Möglichkeit war die Kinderlandverschickung (KLV). Die Leitung der Schule lag in den Händen von Lehrer Hausmann. Ende November 1943 wurde er als „Volksbetreuer“ nach Donauwörth abberufen. Die Schulleitung wurde der Lehrerin M. Hausmann übertragen. Die Angriffe am 2.7.1943 richteten in der Schule wieder großen Schaden an. Das alte Schulhaus, in dem sich die Kochküche befand, wurde völlig zerstört.
Am 26.3.1944 wurde die Schule durch Brandbomben erneut in Mitleidenschaft gezogen. Für obdachlos gewordene Menschen wurden in der Schule Notunterkünfte eingerichtet. Außerdem gab es hier eine Verpflegungsstelle für etwa 2.000 Personen. Am 13.7.1944 baute die Firma Krupp den zweiten Stock des Schulgebäudes zu Wohnungen um. Es entstanden insgesamt 24 Zimmer. Wirtschafts- und Ernährungsamt blieben weiter im Gebäude untergebracht. Im Hof wurden Kohlenbunker angelegt, die Toilettenanlage wurde zum Waschhaus umgebaut.
Nach dem Angriff am 17. Februar 1945 mussten Wirtschafts- und Ernährungsamt verlegt werden. Die Kruppschen Wohnungen wurden stark beschädigt. Am 12. März 1945 wurde die Schule von Italienern und Franzosen belegt, die Schanzarbeiten leisten mussten.
1945-1949
Mitte April 1945 wurde Essen besetzt. Während sich der Hausmeister Hundeloh in Oldenburg aufhielt, stand das Schulgebäude vorübergehend ohne Aufsicht da. Diebstähle und Beschädigungen waren an der Tagesordnung. Am 27. Juli 1945 starb Rektor Bruno Müller im Alter von 55 Jahren in einem Lazarett in Frankreich Erst in der zweiten Jahreshälfte gelang es seinem Nachfolger Wilhelm Küper, in der Person von Wilhelm Wiegert einen neuen Hausmeister einzustellen. Am 1. August 1945 ordnete die Militärregierung die provisorische Wiederaufnahme des Unterrichts an. Rektor Küper als ältestem Schulleiter fiel die Aufgabe zu, den Wiederaufbau der Schulen und die Inbetriebnahme des Schulunterrichts zu koordinieren. Beim Wiederaufbau der zerstörten Schule half der Bauunternehmer Johann Pothmann von der Levinstraße in Dellwig. Die Fenster wurden von Eltern mit Pappkartons dichtgemacht. So konnte nach etwa zwei Monaten der Unterricht für je acht Klassen der Reuenberg- und Kraienbruchschule und vier Klassen der Schäferdiekschule mit täglich zwei Stunden pro Klasse wieder aufgenommen werden. Laut amtlicher Verfügung vom Oktober 1945 durfte (noch) kein Geschichtsunterricht erteilt werden.
Das Jahr 1946 hielt große Probleme bereit: Reparatur der Heizung, Herrichtung der schuleigenen Küche mit einer Kochstelle für ca. 1.200 Kinder, Lebensmittelbeschaffung. Der Wirt Karl Knotte überließ der Schule Kessel und Geräte für die Zubereitung der Schulspeisung. An der sogenannten Schwedenspeise – eine Suppe mit viel Fleisch – nahmen nur Kinder teil, die vom Stadtarzt in Verbindung mit den Klassenlehrern ausgewählt worden waren. Die Lieferung der Lebensmittel erfolgte gegen Bezahlung durch die Besatzungsbehörde. Während einer Kälteperiode mussten die Kinder Holz von zu Hause mitbringen. Bergleute spendeten ihrerseits Kohlen. Da den Kindern in den kalten Räumen kein längerer Aufenthalt zuzumuten war, erhielten sie eine Hausaufgabe und wurden dann nach Hause geschickt. Rektor Küper beklagte in seinem Jahresbericht die unzumutbaren Zustände: „An eine wesentlich Wissensförderung der Jugend war unter solchen Umständen nicht zu denken. Und wie sollte unter solchen Bedingungen Erziehungsarbeit geleistet werden können! Eine zielbewusste Führung war doch zu dringend notwendig, da dieses jahreslang gefehlt hatte! Trostlos lag die nahe Zukunft vor uns!“ Nach Weihnachten 1946 konnte der Wiedereinzug in die provisorisch hergerichtete Schule mit drei Klassenräume vorgenommen werden. Nach einem Gottesdienst in St. Michael zog die Schulgemeinde in Prozession zur Schule. Dort segnete Pfarrer Krahe Schulgebäude und Klassenräume. Die Kruzifixe wurden wieder aufgehängt.
1947 wurde der Hauptlehrer in Bedingrade Heinrich Marré (1892-1966) Nachfolger von Rektor Küper. Er blieb Schulleiter bis 1958. Die Einschulung der neuen Schülerinnen und Schüler übernahmen die Lehrerin Eggebrecht und die Lehrer Ewers und Bock. Am 10. November 1947 veranstalteten Reuenbergschule und Kraienbruchschule den traditionellen Martinszug. Für die Brezeln stiftete der Caritas-Verband Fett und Zucker, die Kinder brachten je 100 g Brotmarken mit. Die Bäcker Rose, Esders und Funke-Kaiser stellten die Brezel her. Der Martinszug führte durch Kraienbruch-, Donner-, Weiden-, Levin- und Haus-Horl-Straße zur Reuenbergschule und Kraienbruchschule. In den Wintermonaten war die Unterrichtstätigkeit wegen des Kohlenmangels nur eingeschränkt möglich.
Im Schuljahr 1948/49 unterrichteten an der Reuenbergschule neben Rektor Marré die Lehrerinnen Kortmann, Evers, Große-Eggebrecht, Schrewe und Wördehoff sowie die Lehrer Bock, Wolf, Niewiera und Giesbert.
1949-1968
Ab 1 Juni 1949 wurden alle Kinder ab zehn Jahren zur Kartoffelkäfersuche auf Feldern der Bauern Herskamp, Paus und Küper verpflichtet. Kurz vor Weihnachten 1949 sandten Mädchen der Abschlussklasse Geschenkpakete mit Kaffee, Milch, Palmin und Nüssen an eine Schule in der Sowjetzone. Aus der Empfängerschule im Vogtland kam großer Dank, verbunden mit dem Wunsch, dass alles viel schöner sein könnte, „wenn wir wieder in einem geeinten Deutschland leben könnten.“ Ein Winfried Sch. schrieb weiter: „Ihr lieben Wohltäter der Mädchenabschlussklasse! Durch die Schulleitung wurde uns ein Weihnachtspäckchen zugesandt, das mir uns meinen Geschwistern große Freude bereitete. Unsere Blicke hafteten an den Mokkabohnen. Sie waren uns ganz unbekannt, und wie schmeckten sie fein! Auch die Milch, das Palmin und die Nüsse erfreuten uns.“
1954 erreichte die Schule eine Einladung an westdeutsche Kinder zu einem mehrwöchigen Aufenthalt in der Sowjetzone für einen Kostenbeitrag für Transport, Unterkunft und Verpflegung in Höhe von 25,-- DM. Aus Sorge vor politischer Indoktrination in den Ferienlagern wurde den Eltern von der Teilnahme dringend abgeraten, da man den Kindern in den Ferienlagern erzählen würde, „dass die Bundesrepublik für die Gesunderhaltung der Kinder fast kein Geld, dafür aber umso mehr für die Aufrüstung ausgebe.“
Die Arbeiten an der Renovierung der Schule waren 1959 längst nicht abgeschlossen. Stundenkürzungen ließen sich nicht vermeiden. Im Schuljahr 1958/59 übernahm Willi Rabe die Schulleitung als Nachfolger von Heinrich Marré, der als Rektor i.R. weiter Unterricht erteilte. Mitteilungen im August 1959: Fertigstellung der neuen Toilettenanlage und des neuen Schulhofs, Komplettüberholung des Schulgebäudes, gärtnerische Umgestaltung des Geländes hinter der Schule. Zwei neue Lehrerinnen traten im August 1959 ihren Dienst an: Frl. Rosemarie Lange und Frl. Maria Rotthäuser.
1961 gab es einige Ausfälle im Kollegium: Geburt eines Kindes, Dienstunfall, Verkehrsunfall. Von 12 Lehrerstellen waren zeitweilig nur sechs besetzt. Als Hausmeister fungierte Herr Alef.
Für die Nutzung des neuen Borbecker Hallenbads hatte Rektor Rabe mit der Firma Overhagen aus der Herbrüggenstraße einen Zubringerdienst organisiert. Die Fahrtkosten wurden zur Hälfte von der Stadt übernommen, der Eintritt ist frei. Viele Schüler der 7. und 8. Klassen erwarben das Frei- und Fahrtenschwimmerzeugnis, einige sogar den Grundschein für Rettungsschwimmer. Im November 1963 wurde ein weiterer Anbau mit zwei Klassenräumen und je einem Werk – und Handarbeitsraum fertiggestellt. In den Klassenräumen wurden acht Meter lange, vom Schulleiter entworfene Schranktafelwände angebracht. Jedes Kind hatte nun sein eigenes Fach.
1964 lebte die Lehrersportgemeinschaft Essen 1911 mit 83 Lehrinnen und Lehrern wieder auf. Erster Vorsitzender wurde Rektor Rabe. Per Erlass des Kultusministers wurden an den Schulen Klassen für Legastheniker eingerichtet.
Am 1. Oktober 1965 übernahm Hermann Robusch nach seinem Examen als Nachfolger von Frl. Wittoch, die als Assistentin für Psychologie an die Pädagogische Hochschule Münster versetzt worden war, die 8. Klasse.
Das 100-jährige Jubiläum der Schule war Anlass für ein großes Fest am 14. und 15. Oktober 1966 mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Hermann-Josef, einem Bunten Abend im Saal Böcking-Mellis am Weidkamp, einem Kinderfest in der Schule und einem Tag der offenen Tür mit einer Ausstellung von Hand- und Werkarbeiten. Zum Jubiläum erschien eine von Lehrer H. Fiefhaus verfasste Festschrift, in der er u.a. aus einem Schüleraufsatz zitierte, wonach Hausmeister Alef, der „Ordnungsgeist der Schule“, die modebewussten Lehrerinnen soweit erzogen habe, dass sie in „seiner“ Schule keine Stöckelschuhe benutzten. Zum Kollegium gehörten zu diesem Zeitpunkt Rektor W. Rabe, Konrektorin E. Kortmann, Konrektor a.D. Woywode, Frau U. Braun, Frl. B. Gies, Frl. I. Borgmann, Pfarrschwester Schwester Ida, Pastor J. Lambertz, Frau Rektorin a. D. H. Marré, Fr. G. Lübke, Fr. L. Brächter, Fr. Rademacher, Herr H. Viefhaus, Herr H. Robusch, Kaplan Starke und Frau H. Braun.
1968-2022
1968 wurde aus der Volksschule zunächst eine katholische Grundschule und dann 1970 die Gemeinschaftsgrundschule am Reuenberg. 1970 übernahm Rektor Rabe die Leitung der Hauptschule an der Ripshorster Straße (Barchembachschule), für ihn kam als Nachfolger Walter Herbst.
1971 wurden an der Reuenbergschule in einem Modellversuch neue Grundschulrichtlinien erprobt. Das machte das Aufstellen eines Pavillons mit zwei Klassenräumen erforderlich.
1972 wurde die Bezeichnung „Heimatkunde“ durch den umfassenderen Terminus „Sachunterricht“ und der Handarbeitsunterricht durch das Fach „Textiles Gestalten“ ersetzt. Im Zuge der Lernfreiheit wurden die Gutscheinbeträge für die Schuljahre 1 bis 4 festgesetzt.
1975 wurde die 5-Tage-Woche eingeführt, ein Jahr später wurde die Turnhalle fertiggestellt.
1978 trat das Schulmitwirkungsgesetz in Kraft.
1984 gehörten neben dem Schulleiter Walter Herbst ausschließlich Lehrerinnen dem Kollegium an: Andrejewski, Braukmüller, Brülls, Hilterhaus, Klabuhn, Kleinschmidt, Kleiow, Neuse, Recker und Wick.
Großes Schulfest am 1. Juni 1987 unter dem Motto „Puppen, lauter Puppen“. Am 11. Juli 1987 verabschiedete sich Rektor Herbst in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Hubert Löwendick.
1991 feierte die Schule ihr 125-jähriges Jubiläum. Bei der Antragstellung auf Förderung von Spätaussiedlerkindern mussten Vertriebenenausweis oder eine Kopie des Registrierscheins bzw. das Grenzdurchgangsdokument beigefügt werden.
1998 gab es drei Anfangsklassen mit den Lehrerinnen Simone Ackermann, Barbara Büker und Britta Ihde.
Am 7. Dezember 1999 wurde der Förderverein der Schule gegründet.
2004 ging Rektor Löwendick in den Ruhestand.
2004 bis 2011 leitete Perdida Mergel die Reuenbergschule.
2005 wurde der „Offene Ganztag“ eingeführt. Er beinhaltet in der Zeit von 08.00 Uhr bis 16.00 Uhr Hausaufgabenbetreuung, Mittagsessen (50 € im Monat) und Nachmittagsbetreuung.
2008 startete das Projekt „Jedem Kind ein Instrument“.
2009 nahm die Schule mit Unterstützung der GFOS mbH (Gesellschaft für Organisationsberatung und Softwareentwicklung) am Projekt KiTEC („Kinder entdecken Technik“) teil. Rektorin Mergel: „Wir brauchen mehr derartige Aktivitäten, um unsere Kinder bereits frühzeitig durch eigenen praktischen Umgang an technische Dinge heranzuführen.“
2011 bis 2012 leitete Gabi Kado, Rektorin der Altfriedschule Essen-Schule, die Reuenbergschule kommissarisch.
2012 übernahm Rektorin Dorothee von der Stein die Leitung der Schule.
2012 Bei einem Sponsorenlauf der Schule im Juni kamen 3.000 Euro für neue Bücher zusammen.
2013 wurden die Klassen c und 4c von der inzwischen geschlossenen Walter-Pleitgen-Schule der Reuenbergschule zugeordnet.
2016 Am 150-jährigen Jubiläum der Schule im Juni nahmen neben Oberbürgermeister Thomas Kufen auch die ehemaligen Schüler Reinhard Paß, Oberbürgermeister a.D., und Ralph Sina, Leiter des WDR/NDR-Studios in Brüssel, teil. Reinhard Paß besuchte die Reuenbergschule von 1963 bis 1966.
2018 Im Schuljahr 2018 stattete eine Delegation des DFB mit den Spierlinnen Turid Knaak und Lea Schüller und Bundestrainer Horst Hrubesch der Schule einen Besuch ab. Im gleichen Jahr ging Rektorin von der Stein in den Ruhestand.
2019 übernahm Frau Böckermann die Leitung der Schule. Beim Wettbewerb „Wir erkunden neue Wege“ der Sparda Bank Essen gewann die Schule einen Förderkreis in Höhe von 1.500 Euro für ihr Projekt „Zirkus zum Mitmachen“.
2020 legte das Corona-Virus den normalen Unterrichtsbetrieb lahm. Ab dem 13. März ruhte der Präsenzunterricht, die Schülerinnen und Schüler arbeiteten im sogenannten „Homeschooling“ anhand von Arbeitsaufträgen. Für die Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, wurde ein Notbetreuung in der Schule eingerichtet. Eine Woche vor den Weihnachtsferien 2020 erfolgte die Umstellung auf Distanzunterricht.
2021 Nach den Osterferien, die um eine „Distanzierungswoche“ verlängert wurden, gab es wieder Wechselunterricht in halbierten Klassen. Die Kinder mussten sich wöchentlich zweimal mit einem Corona-Schnelltest selbst testen, bevor die Umstellung auf die „Lolli-Tests“ erfolgte. In dieser für die gesamte Schulgemeinde schwierigen Zeit bewährte sich das Leitbild der Schule: Respektvoller und wertschätzender Umgang anhand verbindlicher Regeln und Strukturen.
Johann Pesch 1866-1886
Clemens Happekotte 1886-1901
Theodor Thelen 1901-1925
Anton Otto 1925-1938
Bruno Müller 1938-1945
Willi Küper 1945-1947
Heinrich Marré 1947-1958
Wilhelm Rabe 1958-1970
Walter Herbst 1970-1987
Hubert Löwendick 1987-2004
Perdida Mergel 2004-2011
Gabi Kado 2011-12, kommissarisch
Dorothee von der Stein 2012-2018
Anja Böckermann ab 2019
(FJG)
Quellen:
Homepage der Reuenbergschule: www.reuenbergschule.essen.de
Andreas Koerner: Kath. Schule Dellwig I / Reuenberschule – Zeittafel – Teil 1 und Teil 2. In: Borbecker Beiträge 1 (2016), S. 14-36, und Borbecker Beiträge 2 (2016), S. 48-69.