Lohbusch, P. Ferdinand SDB

Er war lange Jahre Direktor des Don-Bosco-Gymnasiums, eine prägende Gestalt und Wirtschaftsleiter des St. Johannesstifts: Am 26. Februar 2022 starb P. Ferdinand Lohbusch im Alter von 81 Jahren.

Geboren wurde Ferdinand Lohbusch am 6. Juni 1940 als erstes von fünf Kindern der Eheleute Heribert und Christine Lohbusch, geb. Berchem, in Aachen und in der Pfarrkirche St. Katharina getauft. Nach dem Besuch der Katholischen Volksschule in Aachen-Forst führte er 1951 seinen Schulbesuch auf dem Staatlichen Neusprachlichen Einhard-Gymnasium in Aachen fort. Als er seinen Eltern von seinem Wunsch Priester zu werden erzählte, suchten sie mit ihm nach einer Möglichkeit, diesen Weg zu gehen: Zu Beginn des Jahres 1958 verließ er die Schule in Aachen und da die Familie der Mutter aus Essen stammte, kannten sie das Spätberufenen-Gymnasium der Salesianer Don Boscos in Essen-Borbeck. Dort baten sie um Aufnahme, von Ostern 1958 bis zum 25. Februar 1961 besuchte Ferdinand das Essener Gymnasium und es reifte in dieser Zeit der Entschluss, Salesianer Don Boscos zu werden.

Vom 15. März 1961 bis 25. März 1962 absolvierte er das Noviziat in Jünkerath, wo er am 25. März 1962 seine erste Ordensprofess ablegte. Als junger Mitbruder machte er in den Monaten April bis August 1962 ein pädagogisches Praktikum im Antoniuskolleg in Neunkirchen, anschließend besuchte er das Gymnasium der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. Dort legte er am 22. Juli 1964 sein Abitur ab. Es folgte ein weiteres pädagogisches Praktikum von August 1964 bis September 1965 im Augustinusheim in Wiesbaden.

Anschließend ging Ferdinand zurück nach Benediktbeuern, um dort von September 1965 bis August 1966 Philosophie zu studieren. Nach einem weiteren pädagogisches Praktikum von September 1966 bis September 1967 im schon vertrauten Antoniuskolleg in Neunkirchen ging er zum Theologiestudium zurück nach Benediktbeuern. Nach seinem Abschluss am 15. Juni 1971 erfüllte sich nun der lang ersehnte Wunsch, Priester zu werden: Am 3. Juli 1971 wurde Ferdinand Lohbusch von Bischof Dr. Franz Hengsbach in der Kirche St. Johannes Bosco in Essen-Borbeck zum Priester geweiht.

Erster Wirkungsort wurde Köln-Mülheim, wo er ab August 1971 bis 1979 Leiter des Don-Bosco-Clubs und Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Antonius war. Im Jahr 1978 wurde ihm vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus die Gleichwertigkeitsanerkennung als „Staatlich anerkannter Erzieher“ verliehen und 1980 wurde Pater Lohbusch als Direktor nach Jünkerath versetzt. 1981 kam er zurück nach Köln, wurde wieder Leiter des dortigen Don-Bosco-Clubs und ein Jahr später Provinzökonom der Norddeutschen Provinz.

Von 1983 bis 1990 wurde ihm von den Ordensobern zusätzlich zur dieser Tätigkeit erneut auch die Aufgabe der Leitung des Kölner Don-Bosco-Clubs anvertraut. Die dort ein- und ausgehenden vielen jungen Menschen hat Pater Lohbusch maßgeblich und positiv geprägt, war „seinen“ Kindern und Jugendlichen ein guter Erzieher, Freund, Seelsorger und Wegbegleiter in allen Situationen ihres Lebens, wie Ehemalige bericheten. In den Sommerferien unternahm er mit ihnen jedes Jahr eine dreiwöchige Ferienfreizeit in den Bergen der Wildschönau (Tirol), einem Ort, der ihm zur zweiten Heimat wurde. Dort, in seinen geliebten Bergen, konnte er abschalten und schöpfte neue Kraft für seine vielfältige Arbeit.

Am 15. August 1990 wurde Pater Lohbusch Direktor des St. Johannesstifts in Essen. Mit viel Energie und Tatendrang ist ihm dort mit dem ehemaligen stellvertretenden Schulleiter Winfried Sommer der Umbau des Gymnasiums und die notwendige Weiterentwicklung der Einrichtung zu verdanken. 1999 übernahm Pater Lohbusch die Wirtschaftsleitung des Stifts und versah diese Aufgabe bis zum 31.12.2014. Auch die Seelsorge war ihm immer wichtig: Bis zum Jahr 2019 gestaltete P. Lohbusch den Schulgottesdienst der Klassen 5 am Don-Bosco-Gymnasium.

Über seine große Passion - das Fahrradfahren – führte P. Lohbusch Buch: Er radelte bis zum Jahr 2018 im Durchschnitt jährlich rund 12.000 Kilometer, hielt sich dadurch körperlich und geistig fit. Die Menschen in Borbeck erkannten ihn an seinem Fahrradhelm und am gelben Anorak. Oft nahm er Gäste auf seine Touren ein, um sie so die Vorzüge des Ruhrgebiets erfahren zu lassen. Mehr und mehr aber machte P. Ferdinand Lohbusch seine Zuckerkrankheit zu schaffen. Ein intensives Augenleiden kam hinzu und auch ein offenes Bein. Krankheitsbedingt zog sich P. Lohbusch in den letzten Jahren stark zurück, hielt aber die sozialen Medien regen Kontakt zu den Ehemaligen, Freunden und Wegbegleitern, denen er ein großer Ermutiger war.

Am 26. Februar ist P. Lohbusch friedlich und überraschend gestorben. Er wurde am 8. März 2022 bei den verstorbenen Mitbrüdern der Salsianern Don Boscos auf dem Friedhof an der Hülsmannstraße beigesetzt.

CB

Quelle: Totenbrief Pater Lohbusch, Salesianer Don Boscos Essen-Borbeck

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