Laarmann, Franz Heinrich

Franz Heinrich Laarmann wurde 1858 als Sohn eines Brauereibesitzers in Bochum geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Bonn und Berlin kam er 1890 als Hilfsrichter nach Essen. 1903 wurde er zum Landgerichtsdirektor befördert.

Neben seinem Beruf engagierte sich Franz sozial und politisch. 1897 rief er zusammen mit einem Pfarrer den Essener Caritasverband ins Leben, den ersten seiner Art in Deutschland. Mit dem evangelischen Pfarrer Spiecker gründete er den „Verein zur Bekämpfung der öffentlichen Unsittlichkeit“. Darüber hinaus gehörte Franz Laarmann zwölf Jahre dem Vorstand des 1884 gegründeten „Vereins zur Erziehung und Pflege katholischer idiotischer Kinder beiderlei Geschlechts“ an (seit 1892 Franz-Sales-Haus genannt). 1906 war er Präsident des lokalen Vorbereitungskomitees für den Deutschen Katholikentag in Essen.

Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte er dem Vorstand der Essener Zentrumspartei an und war seit 1919 Stadtverordneter. Für seine außerordentlichen Verdienste um die Förderung des katholisch-kirchlichen Lebens erhielt Franz Laarmann zahlreiche kirchliche und weltliche Orden und Ehrentitel. Es war Ritter des Gregorius-Ordens und Inhaber des Roten-Adler-Ordens und des Goldenen Malteserverdienstkreuzes. Franz Laarmann ist 1920, kurz vor seiner Ernennung zum Landgerichtspräsidenten, in Essen gestorben.

Nach ihm wurde 1931 die Laarmannstraße in Bedingrade benannt, die bis 1915 Bachstraße und dann bis zur Umbenennung „In der Düsterbecke“ hieß. Sie verbindet die Bergheimer Straße mit dem Rabenhorst und führt am Mutterhaus der Franziskusschwestern und am Seniorenheim St. Franziskus auf die katholische Kirche St. Franziskus im Rabenhorst zu. Außerdem erinnert das Franz-Laarmann-Haus der Caritas in der Essener Elisenstraße an ihn. (FJG)

Quellen: Ulrich Lota: Franz Laarmann. In: Christen an der Ruhr 2. Bottrop/Essen 2002. – Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015. – Ludwig W. Wördehoff: Borbeck in seinen Straßennamen. Essen 1987.

 

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