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Der nach Christian Philipp Leimgardt (1803-1823), Ludwig Stock (1823-1840), Hermann Péan ((1840-1868) und Wilhelm Faehre (1868-1869) fünfte Borbecker Bürgermeister war der 1838 als Sohn eines Notars in Kreuznach geborene Carl Anton Kruft.
Nach einem Jura- und Verwaltungsstudium in Bonn war er Referendar bei den Königlichen Regierungen in Koblenz und Magdeburg. Am 5. August 1869 übernahm er die Stellvertretung für den schwer erkrankten Bürgermeister Faehre. Im August 1874 wurde er zum Standesbeamten ernannt.
In seine Amtszeit fallen die Errichtung der Gasanstalt (1872), der Bau des Amtsgerichts (1879) und die Gründung einer Gemeindekasse (1881). Nach fast 12 Jahren Bürgermeistertätigkeit starb Carl Kruft am 15. Mai 1881. Kruft musste wie seine Vorgänger von seinem Gehalt als Bürgermeister leben. Eine Pension bezog er nicht.
Es gab damals auch noch keine Witwenrente. Nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes wandte sich die Witwe an die Gemeindevertretung: „Ich weiß wirklich nicht, wie und wovon ich meine drei kleinen Kinder und das in nächster Zeit zu erwartende vierte erziehen soll.“
Erst zehn Jahre später erhielten die Gemeindebeamten der Rheinprovinz Pensionsansprüche. Von einer Besonderheit, Baasel betreffend, weiß Andreas Koerner zu berichten. Demzufolge habe sich der katholische Carl Kruft während des Kulturkampfes auf die Seite des Staates geschlagen. Seit 1983 trägt die Verbindungstraße zwischen Theodor-Hartz-Straße und Zechenstraße in Essen-Vogelheim seinen Namen. (FJG)
Quelle: Andreas Koerner: Zwischen Schloss und Schloten. Die Geschichte Borbecks. Essen 1999.