Hugostraße in der Zechensiedlung Brauk

Was haben Hugo, Robert und Albertstraße gemeinsam, die vor vielen Jahren im Brauk aufeinander trafen? Zuerst war der Hugo da, dann kam der Robert und zuletzt gesellte sich der Albert dazu. Sie wären heute weit über hundert Jahre alt – wenn es sie noch gäbe. Aber es gibt sie nicht mehr. Sie sind spurlos verschwunden. Wo sind sie geblieben? Haben sie nichts da gelassen, was an sie erinnern könnte? Wer Antworten haben will, muss auf Spurensuche gehen. Auf geht‘s! . .

Die Anfänge

Der Hugo, der Robert und der Albert waren keine Männer, es waren Straßen in der Zechensiedlung Brauk in der damaligen Bürgermeisterei Borbeck. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden dort im Zuge des industriellen Wachstums einzelne Häuser durch die Bergwerksgesellschaft König Wilhelm und durch Privatleute. Der Name Brauk leitet sich vom Hesselbruch her, einer unbebauten Weide- und Wiesenfläche in der Flussniederung der Emscher in der Borbecker Mark zwischen der heutigen Heegstraße und Haus-Horl-Straße. Damit ist das Areal der späteren Wohnsiedlung Brauk begrenzt. Für das gesamte spätere Sanierungsgebiet weist eine Karte von 1870 nicht mehr als 30 Anwesen aus. Das sollte sich schnell ändern.

Der Bergbau in der Bürgermeisterei Borbeck

Kohle und Stahl nahmen ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine rasante Entwicklung. Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Schächte im Umfeld des Brauk abgeteuft: Wolfsbank I 1838, Carolus Magnus 1841, Neu-Wesel 1841, Neu-Cöln 1845, Christian Levin 1854 und Prosper 1856. Es entstand eine Fabrik nach der anderen: Die Zinkhütte 1846, die Borbecker Eisenhütte 1851 (ab 1855 Phönixhütte) und die Borbecker Maschinenfabrik 1868. Der Bedarf an Arbeitskräften und mit ihm die Bevölkerungszahl stieg von Jahr zu Jahr. Hatte die Bürgermeisterei Borbeck 1849 gerade mal 5.176 Einwohner, waren es 1875 schon 18.265 und 1900 sogar 43.169 Einwohner. [Zahlen aus: Geschichte einer Stadt, S. 556]. 1885 waren in der Bürgermeisterei Borbeck etwa 44 Prozent der Bewohner im Steinkohlenbergbau und in der Koksfabrikation beschäftigt. Diese Entwicklung stellte die Bürgermeisterei Borbeck vor große Herausforderungen. Sie sah sich vor die Aufgabe gestellt, binnen kurzer Zeit eine möglichst umfassende Infrastruktur zu schaffen u.a. im Bereich Wege- und Wohnungsbau. Damit war die in finanzieller Hinsicht chronisch klamme Gemeinde überfordert. Sie übergab den Bau von Häusern und Straßen in die Verantwortung und Zuständigkeit von Bergwerksgesellschaften und Privatunternehmern.

Anfänge der Häuser- und Straßenbaus

Angefangen hat die Geschichte der Hugo- und Robertstraße um die Jahrhundertwende. In einem Protokoll des Borbecker Gemeinderats heißt es:

„Der Bauunternehmer Fritz Pahl hat nach Genehmigung durch den Gemeinderat vom 22.03.1900 die Hugo-, Robert- sowie die Albertstraße angelegt, ausgebaut und später an den Essener Bergwerksvereins König Wilhelm abgetreten.“

Entsprechend wurden die 22 Pahl’schen Häuser in der Hugostraße im Borbecker Adressbuch von 1902 mit dem Zusatz „Pahl’sche Colonie“ versehen. Zuvor hatte Pahl die kleine Zechensiedlung auf eigene Kosten straßenmäßig erschlossen. Nur wenig später – der genaue Zeitpunkt ist nicht überliefert – wurden die Häuser vom Bergwerksverein König Wilhelm, gegründet 1870, übernommen. Möglicherweise ist Pahl auch die Erschließung und Wohnbebauung der Robertstraße zuzuschreiben. Sie ist auf der Karte von Borbecker Gemeindekarte von 1904 und im Adressbuch von 1905 noch nicht verzeichnet. 1906 wird die erstmals aufgeführt.

Wie die Karte von 1904 zeigt, war die Hugostraße und später auch die Robertstraße auf der einen Seite durch die Bruchstraße (heute: Alte Bottroper Straße), und am anderen Ende durch die Eisenbahnlinie Caternberg-Osterfeld begrenzt, die als „Zechenbahn“ vom Bahnhof Bergeborbeck zur Zeche Christian Levin führte. Hinter der Zechenbahn floss parallel der Mühlenbach, der in Höhe der Zeche in die Emscher mündete. In der Hugostraße standen 23 Häuser, in der Robertstraße waren es 22. Die Albertstraße, die mit beiden Straßen in Höhe der Zechenbahn verbunden hat, war nicht bebaut. Zusammen bildeten die drei Straßen eine Art Hufeisen, das zur Durchfahrtsstraße, der Bruch- bzw. der späteren Bottroper Straße, offen war.

Besitzverhältnisse

Die Eigentümer der Häuser in der Zechensiedlung wechselten bis zum zweiten Weltkrieg mehrfach. 1921 verfügte die Bergwerksverein König Wilhelm über 1.099 Häuser mit 2.265 Wohnungen: In denen wohnten je zur Hälfte Eigentümer oder Mieter. In den späten 1920er-Jahren erschloss der Verein auf eigene Kosten die Straßen „Im Hesselbruch“ (1926 noch Heimstraße genannt) und „Hesselbachgrün“. 1936 übernahm das Unternehmen Gebr. Stumm GmbH aus dem Saarland den gesamten Besitz von König Wilhelm, darunter die Zechen Levin, Neu-Cöln und Wolfsbank. 1943 wurde König Wilhelm von Krupp übernommen.

Belegung der Häuser bis 1941

Angaben zu den Mietern in der Hugo- und Robertstraße finden sich in den digitalisierten Borbecker Adressbüchern von 1902, 1905 und 1909 und nach der Eingemeindung Borbecks in den Essener Adressbüchern, die bis zum Jahr 1941 in digitalisierter Form vorliegen. Demnach wohnten 1902 in den 23 Häusern der Hugostraße insgesamt 54 Mieter, 1905 war ihre Zahl auf 87 gestiegen. Im Adressbuch des Jahres 1909 tauchte erstmals die Robertstraße auf. In ihr wohnten mit 84 Mietern, in der Hugostraße waren es im gleichen Jahr 89 Mieter. 1928 waren zum ersten Mal mehr als hundert Mieter (107) in der Hugostraße gemeldet. 1934 gab es in der Hugostraße 101 und in der Robertstraße 108 Mieter. Der Höchststand wurde 1941 mit 105 Mietern in der Hugostraße und 120 Mietern in der Robertstraße erreicht.

Familiennamen bis 1941

Einige Bewohner hatten Namen, die auf ihre polnische Herkunft verwiesen. Sie hießen beispielsweise Nowakowski, Zietkowski, Waskowiak, Birawski, Stambirowski, Kominek, Olejniczak, Prohassek, Hoceva, Przybylski oder Skrzypczak. Andere stammten aus der näheren Umgebung oder aus dem Rheinland und aus Westfalen. Sie trugen Namen wie Kontermann, Dittrich, Zimmer, Jansen, Spickermann, Wewers, Heidemann, Schimmelpfennig oder Lautenschläger. Im Jahr 1912 lag der Anteil der polnisch klingenden Namen 1912 in der Hugostraße noch bei fast 75 Prozent. 1941 waren es nur noch etwas mehr als ein Viertel. Dazu kamen einige für eine Zechensiedlung exotisch klingende Familiennamen wie Rossa, Dellamaria, Leonardelli und Mezzarobba, die der Siedlung ein südländisches Flair verliehen.

Berufe bis 1941

Der überwiegende Teil der Bergleute und Hüttenarbeiter waren Zuwanderer aus Ost- und Westpreußen, Oberschlesien, Posen und Masuren. Die in den Borbecker und Essener Adressbüchern verzeichneten Namen der Bewohner Hugo- und Robertstraße weisen auf diese Herkunft hin. Verfolgt man die Entwicklung genauer, dann lag der Anteil der Bewohner mit der Berufsangabe Bergmann in den Jahren 1902, 1912 und 1916 bei über achtzig Prozent. Seit 1918 nahm der Anteil stetig ab. 1941 waren nur noch weniger als die Hälfte der Bewohner der Hugostraße Bergarbeiter. Die Zahl der Invaliden und Witwen hingegen war stark gestiegen. 1928 überschritt der Anteil der Invaliden erstmals die zehn Prozent Marke. 1838 erreichte er mit mehr als 14 Prozent den Höchstwert. Der Anteil der Witwen war bis Ende der 1930er-Jahre marginal. 1939 stieg er auf über 11 Prozent und lag – kriegsbedingt – 1941 bei über zwanzig Prozent.

Neben den Bergbauberufen gab es Berufe aus dem Hüttenwesen wie zum Beispiel Koksarbeiter, Heizer oder Stocher. Die Zahl der handwerklichen Berufe nahm seit Beginn der 1930er-Jahre stetig zu. Da wohnte in der Hugostraße neben dem Bergmann auch ein Anstreicher, Tischler, Schlosser, Schmied, Schneider oder Maurer, aber auch ein Lokomotivführer, Gartenbauarbeiter, Hausmeister oder ein Geschäftsführer. Akademische Berufe waren nicht vertreten.

Bewohner bis 1941

Über die Mieter in der Hugo- und Robertstraße ist so gut wie nichts bekannt. Sie haben in der lokalen Forschung keine Spuren hinterlassen. Ihre Anfänge sind schwer gewesen. Junge Männer, meist um die zwanzig, hatten ihre Heimat in der Hoffnung auf guten Lohn verlassen. Auf sich gestellt, allein in einer fremden Umgebung, staatlichem Integrationsdruck ausgesetzt, beim Versuch der Assimilierung auf soziale, sprachliche und kulturelle Barrieren stoßend, anfangs noch ohne Freizeitangebote und Möglichkeiten zur Herausbildung eines Gemeinschaftsgefühls wie etwa durch die Mitgliedschaft in Polenvereinen oder den Besuch von katholischen Gottesdiensten in polnischer Sprache in St. Michael Essen-Dellwig, hofften die jungen und meist ledigen Zechen- und Hüttenarbeiter der ersten Generation auf schnelles und gutes Geld, entweder um bald wieder in die Heimat zurückzukehren oder um die Familie nachholen zu können. Nicht wenige nutzten Arbeit und Logis, um sich im Ruhrgebiet eine eigene Existenz aufzubauen. Manchmal fuhren polnische Zechenarbeiter in die Heimat zurück, heirateten dort und kamen mit der Ehefrau wieder nach Essen zurück, um hier eine Familie zu gründen. Viele verließen aber auch das Ruhrrevier für immer.

Die starke Fluktuation unter den Mietern der Hugo- und Robertstraße ist ein Beleg für die Annahme, die viele aus den preußischen Provinzen stammenden Arbeiter spätestens nach der Gründung des neuen polnischen Staates 1918 nach Hause zurückkehrten oder den Arbeitsplatz wechselten. Nur wenige haben während ihres gesamten Arbeitslebens den Wohnort nicht gewechselt. Beispielsweise wohnte der Bergmann P. Skudlapski, Bergmann auf der Zeche Levin, von 1912 bis 1941 ohne Unterbrechung in der Hugostraße, zuletzt als Invalide.

Ähnliches gilt für den aus dem Regierungsbezirk Posen stammenden Bergmann Adalbert Korytowski, mit dem der Verfasser weitläufig verwandt ist. Er hat um 1905 mit 21 Jahren zusammen mit einem Michael Korytowski und einem Stanislaus Korytowski (vielleicht seine Brüder?) als Schlepper auf der Zeche Levin gearbeitet und mit ihnen in der Teichstraße 2 gewohnt (heute: Pausmühlenstraße). Ab 1912 hatte er eine Wohnung in der Hugostr. 3, später wohnte er in der Hugostr. 20. Im Essener Adressbuch des Jahres 1916 ist A. Korytowski nicht verzeichnet. Das hatte einen triftigen Grund: Von 1914 bis Ende 1916 war er als Soldat an der Ostfront im Einsatz. 1917 wurde er für den Einsatz im Bergbau vom Militärdienst freigestellt. Er hat bis zu seinem Tod 1954 mit seiner Frau und den sieben Kindern in der Hugostraße gewohnt, ein Beispiel für die Standortreue erfolgreich assimilierter Zuwanderer.

Soziale Lage bis 1945

Über die soziale Lage in der Zechensiedlung liegen keine greifbaren schriftlichen Dokumente vor. Aber ein Schreiben aus dem Jahre 1933 wirft ein Schlaglicht auf die Zustände. Eine im Brauk tätige städtische Fürsorgerin zeichnete in ihrem Antrag an den Beigeordneten der Stadt Essen Dr. Fischer betr. Errichtung eines Kindergartens im Brauk ein ungeschminktes Bild der dortigen sozialen Zustände. Mit ausdrücklichem Bezug auf die Hugo-, Robert- und Heimstraße ließ sie den Dezernenten wissen:

„Fast zwei Drittel der Bewohner wird durch die öffentliche Hand unterstützt und erreicht grade oder bleibt unter dem Richtsatz der Allgemeinen Fürsorge. Es handelt sich fast durchweg um Familien mit vier und mehr Kindern, die äußerst stark unter der Armut zu leiden haben. Vor allem in der Ernährung. Die Eltern sind tatsächlich nicht dazu in der Lage, den Kindern die notwendige Nahrung zuzuführen, sodass diese in ihrer körperlichen Entwicklung gehemmt sind.“ [Gründges, S. 103].

Trotz der darin angesprochenen Armut, Not und räumlichen Enge fühlten sich die Bewohner der Zechensiedlung nach eigenem Bekunden wohl. Eine Beschreibung der damaligen Zustände und des damals vorherrschenden Lebensgefühls lieferte rückblickend der Knappschaftsälteste Jakob Polednik, der seit 1941 im Hesselbruch wohnte, am 30. Juni 1971 auf einer improvisierten Bürgerversammlung am Tag vor dem Besuch des Essener Oberbürgermeisters Horst Katzor im Brauk. In dem von der IG Brauk-Vogelheim zusammengestellten Dossier führte er unter anderem aus:

„Die Bedeutung des Wohngebiets geht in die Jahre 1900 bis 1920 zurück, als zunächst die Wohnhäuser in der Hugo- und Robertstraße und später die Straßenzüge „Im Hesselbruch“, „Hesselbachgrün“ und „Sulterkamp“ bebaut wurden. Die Ansiedler waren zum größten Teil Leute aus dem Osten. So hatten z. B. die Polen bis nach 1933 ihre eigene Messe und ihre eigene Trachtengruppe bei der Dellwiger Prozession. [Gemeint ist die Fronleichnamsprozession in St. Michael Essen-Dellwig]. Zusammen mit der bodenständigen Bevölkerung entwickelte sich im jahrzehntelangen Zusammenwohnen eine gute Nachbarschaft. [Gründges, S. 135].

Der Brauk nach 1945. Infrastruktur

Für den Wiederaufbau der zerstörten Häuser und kaputten Straßen im Brauk lag lange Zeit kein Bebauungsplan vor. Die Stadt Essen kümmerte sich zunächst vorrangig um den Wiederaufbau und die Neugestaltung der Innenstadt. Darüber wurde der Nordwesten und der Norden der Stadt vernachlässigt. Auch die Wohnungseigentümer, die Friedr. Krupp Hüttenwerke AG und die Bergwerksgesellschaft Rossenray AG, taten so gut wie nichts für den Wohnungsbau. „Der Brauk, abgeschrieben und vergessen?“ fragten die Borbecker Nachrichten in der Ausgabe vom 16. Juni 1955. Der Brauk, so das Urteil, „eine Gegend ohne Namen, ein Ortsteil ohne Mitte, eine anonyme Industrielandschaft ohne Gesicht.“

Tatsächlich gab es eklatante Defizite im Bereich der Versorgungseinrichtungen. Der Hausarzt hatte seine Praxis in der Levinstraße in Dellwig. Kurz vor der Kreuzung Levinstraße und Haus-Horl-Straße gab es die Glückauf-Apotheke. Nicht weit davon entfernt lag die Kraienbruchschule. Der Weg vom Brauk zur Schule und Kirche in Dellwig über die Bottroper Straße und Haus-Horl-Straße oder über den Weidkamp und die Levinstraße nahm wenigstens eine halbe Stunde Fußweg in Anspruch. Für manche Kinder stellte besonders der Weg, der am Friedhof in der Haus-Horl-Straße vorbeiführte, nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Herausforderung dar. Die Verkehrsanbindung an die Stadtteile Borbeck und Dellwig war unzureichend. Schlechter Straßenbelag und mangelnde Beleuchtung stellten ein hohes Sicherheitsrisiko dar.

Der Bau eines Kindergartens und Jugendheims 1955 boten keine wirkliche Verbesserung der Lebensqualität. Die Anwohner klagten weiter über Dreck, Lärm und Gestank. Müllkippen und Rattenplage taten ein Übriges. Bis zum Bau der Kirche St. Bernhard gab es keine Räume zur Durchführung von Gemeinschaftsveranstaltungen. Stattdessen behalfen sich die Bewohner der Hugo- und Robertstraße mit selbstorganisierten Straßenfesten, Kinderschützenfesten und Schlachtfesten, an denen die Kinder und Erwachsenen aus der Nachbarschaft teilnahmen.

Hingegen war die tägliche Versorgung mit Lebensmitteln gewährleistet. Es gab die Metzgerei Dicke an der Robertstraße und direkt gegenüber von Dicke den Lebensmittelladen Kiepert. Neben dem Lebensmittelladen Breitbach in der Hugostraße gab es die Bäckerei Winfried und nur wenige hundert Meter davon entfernt im Kreuzungsbereich Bottroper Straße/Weidkamp mit Buiting ein weiterer „Tante-Emma-Laden“. Der Kiosk von Dörner schräg gegenüber hatte Tabakwaren und Süßigkeiten im Angebot. Am Anfang der Hugostraße gab es die Gaststätte Zurek, eine weitere Kneipe. war „Moritz an der Wippe“ an der Ecke Bottroper Straße/Weidkamp. Im Geschäft Großmann/Kriewel in der Bottroper Straße konnte man Zweiräder, Haushaltswaren und Kleinstartikel für Reparaturen kaufen. Wer nicht gleich bezahlen konnte, ließ anschreiben.

Erinnerungen an das Leben in der Siedlung

Straßenfeste in den Hinterhöfen von Hugo- und Robertstraße und Kinderschützenfeste in der Zechensiedlung gab es vor und nach dem Zweiten Weltkrieg. Von Zeit zu Zeit lud eine Bewohnerin, die in ihrem Hinterhofstall Schweine hielt, die Nachbarn zum Schlachtfest ein. Dann bekamen sie Würste, Fleisch und Panhas geschenkt. Überhaupt wurde viel geschlachtet. In den Ställen hinter den Häusern züchteten die Bewohner Kaninchen oder hielten sich Ziegen. In den Erzählungen von früher ist immer auch von Schuttbergen und kleinen Teichen die Rede, die sich in Bombentrichtern gebildet hatten. Hier konnten die Kinder Frösche fangen und Schlittschuh laufen. Die Kinder waren in der Gestaltung ihrer Freizeit sehr erfindungsreich. Sie kreierten in Ermangelung eines regulären Spielplatzes, der erst später im Hesselbruch von Krupp eingerichtet wurde, abwechslungsreiche, zum Teil nicht ungefährliche Spielmöglichkeiten. Sie genossen die Freiheit auf dem Gelände in um die Wohnstraßen, über Schmutz und Müll sahen sie spielerisch hinweg oder bezogen beides in die Spiele ein. Gern gingen die Kinder verbotene Wege, sei es in Richtung Panzerbau oder Bahngelände. Gespielt wurde in der Albertstraße und auf den freien Flächen zwischen den Häusern. Auch der nahe gelegene Hochbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, in dem bis zum Bau der neuen Kirche St. Bernhard die Bunkerkirche untergebracht war, wurde zum Spielen genutzt.

Die Kinder spielten alles Mögliche: Ballspiele, Fangenspielen, Versteckspielen, Murmelspiele, Seilspringen, Roller- und Rollschuhfahren und Radfahren. Im Winter baute man Schneemänner und fuhr Schlitten. Mit den Nachbarn, egal woher sie stammten, kam man meist gut aus. Bei gutem Wetter traf man sich zum Plausch auf den Höfen. Manchmal musste man sich an besondere Gepflogenheiten gewöhnen, zum Beispiel daran, dass aus Andalusien stammende Nachbarn laute Flamenco-Musik liebten und Weihnachten erst am Dreikönigstag feierten.

Es gab Zwei- oder Dreizimmerwohnungen ohne Bad und Toilette. Der Speicher unterm Dach stand allen Bewohnern des Hauses zur Verfügung. Die Wäsche wurde per Hand eingeweicht und in einer großen Schüssel auf dem Ofen gekocht. Im Sommer wurde sie im Garten und im Winter auf dem Speicher zum Trocknen aufgehängt. Die Kinder schliefen in kleinen unbeheizten Dachkammern. Im Winter wurde eine Wärmflasche ins Bett gelegt. Zum Teil versorgten sich die Bewohner selbst mit Gemüse und Kartoffeln aus dem eigenen kleinen Garten hinterm Haus. Familien mit Kindern kellerten zusätzlich zentnerweise Kartoffeln ein. Im Keller lagerten auch Eingemachtes, sonstige Vorräte und die Kohlen, mit denen der große Ofen in der Küche geheizt wurde.

Defizitäre Lebensqualität

Lange Zeit arrangierten sich die Alteingesessenen so gut es ging mit den Einschränkungen. Aber der zunehmende Wohlstand und die gehobenen Ansprüche an Wohnqualität im Zuge des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs ließen bei den Anwohnern nach und nach Unmut, Neid und Verdruss darüber aufkommen, dass sich die Stadt nicht um sie zu kümmern schien. Die Bewohner des Brauk fühlten sich im Stich gelassen. Die Angaben aus dem zeitlichen Umkreis des Sanierungsprojekts vom Anfang der 1960er-Jahre lassen den Ärger verständlich erscheinen. Zwar zahlten beinahe 60 Prozent der Mieter weniger als 170,- DM im Monat, doch waren die baulichen und hygienischen Verhältnisse unzumutbar. Die Toiletten befanden sich als Plumpsklo auf den Hinterhöfen. 17 Prozent aller Wohnungen hatten keinen Wasseranschluss (Stadt Essen 0,2 Prozent), nur 18 Prozent verfügten über eine moderne sanitäre Ausstattung. Noch 1973 hatten nach einer Haushaltsbefragung des Instituts für Stadt- und Regionalentwicklung über 40 Prozent der Bewohner keine Toilette und fast die Hälfte der Bewohner hatte kein Bad in der Wohnung.

Diese Werte bestätigten die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchung für die Sanierung des Brauk aus dem Jahre 1975. Demnach erfüllten im gesamten Untersuchungsgebiet nur ca. 39 Prozent der Wohnungen die Mindestanforderungen an moderne und gesunde Wohnverhältnisse, nämlich Wohnungsabschluss und Ausstattung mit Wasser, Heizung, Toilette und Bad. Hinter den Wohnhäusern standen zahlreiche Nebengebäude, meistens Ställe und Schuppen. Die Bausubstanz war überaltert. 17 Prozent der Häuser waren vor 1900 erbaut worden (Stadt Essen 9 Prozent), 20 Prozent zwischen 1901 und 1918 (Stadt Essen 12 Prozent), 35 Prozent zwischen 1919 und 1948 (Stadt Essen 17 Prozent) und 28 Prozent zwischen 1949 und 1974 (Stadt Essen 62 Prozent. [ Zahlen nach: Modellfall Brauk, Abbildung XII].

Ursache für den Niedergang der Lebensqualität im Brauk waren die geänderten Rahmenbedingungen: Die Zechen ringsum hatten längst ihre Förderung eingestellt. 1960 war die letzte Schicht auf Zeche Levin gefahren worden. Das Kruppsche Martinswerk war stillgelegt worden. 1968 stellte die Zinkhütte den Betrieb ein. Bergleute und Hüttenarbeiter wurden entlassen und mussten sich neue Arbeit suchen. Es kam zu Leerständen in den Häusern. In die Wohnungen zogen Familien ein, die mit dem Leben im Brauk nicht vertraut waren. Gewachsene Beziehungsstrukturen wurden dadurch zerstört. Die alteingesessenen Bewohner des Brauk und damit auch der Hugostraße zahlten den Preis für den Strukturwandel.

Soziale Situation im Brauk ab den 1960er-Jahren

Bis in die zweite Hälfte der 1960er-Jahre hatten die Bewohner des Brauk die Missstände zwar nicht klaglos, aber doch ohne erkennbaren formierten Widerstand hingenommen. Es hatte ihnen an einer Stimme gefehlt, die sich der Stadt gegenüber laut und deutlich bemerkbar gemacht hätte. Sie selbst waren dazu nicht in der Lage gewesen. Die soziale Situation der Bewohner im Brauk veranschaulichten Zettel, auf den Kunden des Geschäfts Großmann ihre Bestellungen und akuten Zahlungsengpässe niederschrieben. Sprachherkunft, mangelnde Schulbildung und niedriger Bildungsstand hinterließen in der Schriftsprache deutliche Spuren. Hier einige Beispiele aus dem Sammelordner von Großmann aus den 1960er-Jahren:

„Bite Sein sie so kuht Bringen sie eine Flasche Gas Kartenanlage Heselbach Karten Nr. 6.“ – „Wir bezahlen den Rest ann Raten am 20. diesen Monat, da mein Man Mann neste Woche arbeit wieder hat.“ – „1 Büksenöfner, ein kleines Fleschen Farat Putseug, 1 Flickzeug für Farahd.“ - „2 Tife Teller zu 1,30, 1 Suppen Löfel und 1 Sosen Löfel.“ – „2 kleine Anominium Töpfe zu 3 M. und noch was, 10 DM bei!“ – „1 kleines Fleschen Farat Putseug.“

1968 änderte sich die Situation im Brauk grundlegend. Auslöser für den Protest aus dem Brauk waren drei tödliche Unfälle. Sie riefen zwei Geschäftsleute auf den Plan, den Fleischermeister Josef Dicke aus der Robertstraße und Michael Kriewel, Inhaber des Zweiradgeschäfts Großmann von der Bottroper Straße. Sie wurden die Wortführer und Protagonisten des Protests. Sie forderten den Essener Oberstadtdirektor Dr. Rewohlt auf, dafür zu sorgen, dass der Brauk nicht zu einer illegalen Obdachlosensiedlung und einem bevorzugten Wohngebiet für Essens Kriminelle verkommt. Den Sozialbehörden wurde aufgetragen, sich besonders um die Hugostraße kümmern, um dort das Absinken in die Asozialität zu stoppen und die Verschmutzung, die wilden Müllkippen und die Rattenplage zu beseitigen.

Exkurs Kaußen

Ein weiterer Grund für den nachdrücklichen Protest war der Verkauf von Wohnungen an den Kölner Immobilienhändler Günter Kaußen. Ende Dezember 1967 teilte die Firma Krupp Hüttenwerke AG ihren Mietern mit, dass sie den gesamten Wohnbestand, darunter die 94 Werkswohnungen und Grundstücke im Brauk mit über 41.000 qm Grundfläche (ca. 12 Prozent der Fläche des späteren Sanierungsgebietes) an den Kölner Immobilienmaler Günter Kaußen verkauft habe. Das beschleunigte den Niedergang des Brauk erheblich. Denn der profitorientierte Kaußen ließ die Wohnungen und Häuser verwahrlosen. Notwendige Reparaturen unterblieben, die Bausubstanz verfiel. Gleichzeitig hob er die Mieten an, so dass schließlich nur noch ausländische Arbeitsnehmer mit ihren Familien einzogen.

Nach dem Verkauf der Krupp-Wohnungen an Kaußen tauchten ab 1971 in den Essener Adressbüchern zunehmend Mieter mit türkischen, spanischen und griechischen Familiennamen auf, eine Bestätigung dafür, dass die ehemaligen Kruppschen Werkswohnungen nach dem Verkauf von Kaußen hauptsächlich an Gastarbeiter verschiedener Nationen vermietet worden sind. Dazu passt auch, dass die Einladung der IG Brauk-Vogelheim zu einer Bürgerversammlung in der Unterkirche von St. Bernhard mit dem Beigeordneten Dr. Finkemeyer im Juni 1973 in fünf Sprachen verfasst war. Kaußen störte sich nicht daran, dass seine Wohnungen durch ausländische Mieter untervermietet wurden. Die elektrischen Leitungen installierten die Mieter in Eigenregie, undichte Dächer wurden von innen mit Teppichen notdürftig abgedichtet. Die Hof- und Gartengrundstücke in der Hugo- und Robertstraße ließ er verkommen. Wegen der steigenden Mieten und unzumutbaren Wohnverhältnisse verließen viele Alteingesessene den Brauk. Den Leerstand füllte Kaußen mit Gastarbeitern auf. Eine zentrale Forderung der IG Brauk-Vogelheim, die 1970 von über hundert privaten Hauseigentümern gegründet worden war, lautete demzufolge, die leerstehenden Häuser nur noch mit deutschen Mietern zu belegen. Im April 1972 wohnten in der Hugostraße 12 deutsche Familien und 33 Gastarbeiterfamilien, in der Robertstraße waren es 10 deutsche Familien und 38 Gastarbeiterfamilien.

Stadt Essen als neuer Eigentümer ab 1973

Um die städtebaulichen Missstände im Bereich der Hugo- und Robertstraße möglichst bald beheben zu können, übernahm die Stadt Essen im Oktober 1973 von Kaußen insgesamt 99 Häuser mit ca. 350 Miet- und Untermietverhältnissen. In der Niederschrift über die Sitzung des Grundstücks- und Wirtschaftsausschusses vom 12. Oktober 1973 heißt es:

„Es muss damit gerechnet werden, dass in den übernommenen Häusern ca. 800-1000 Personen wohnen. Die Zahl kann nur geschätzt werden, weil es sich bei den Mietern zu etwa 80 % um Ausländer handelt, die hier mit ihren Familien, Verwandten und Bekannten wohnen. Die Häuser befinden sich durchweg in einem sehr schlechten Zustand und müssen möglichst umgehend freigestellt und abgerissen werden.“ [Gründges, S. 169].

Kaußen hatte die Krupp-Wohnungen für 2,25 Mo. Mark gekauft, von der Stadt Essen kassierte er sechs Jahre später 4,5 Mio. Mark. Bei der Wertschätzung für Objekte in der Hugostraße gingen die Vorstellungen weit auseinander. Für die 1901 erbauten ehemaligen und inzwischen völlig maroden Zechenhäuser in der Hugostraße verlangte Kaußen jeweils 60.000 DM und lag damit erheblich über dem Kaufpreis, den die Stadt bot. Der STERN bilanziert den Vorgang in der Ausgabe 46/1973 mit dem Satz: „Einschließlich der Mieten hat er an der alten Zechensiedlung in sechs Jahren nahezu vier Millionen Mark verdient.“

Das Aus

Der Plan, aus dem unansehnlichen, verwilderten Viertel einen modernen Wohnbezirk zu machen, wurde nicht realisiert. Er scheiterte am so genannten Abstandserlass der Landesregierung von 1972, der den Bau neuer Wohnungen im Umfeld großer Industriegebiete wie der Aluminiumhütte (heute: TRIMET AG) unterband. Das war der Anfang vom Ende für den Brauk. Er zwang die Verantwortlichen, die bisherigen Pläne zu überdenken und schließlich auf Eis zu legen. Auch die Protestaktion der IG Brauk-Vogelheim vom September 1972 konnte nichts daran ändern, dass man in den Stadtämtern, die an der Sanierung beteiligt waren, bereits Überlegungen zur Umsiedlung der verbliebenen 1.700 Bewohner des Brauk anstellte. Im Februar 1973 wurden auf einer Pressekonferenz die Ergebnisse der vorbereitenden Untersuchungen vorgestellt, deren Fazit lautete, dass die Beibehaltung und Verdichtung der Wohnbebauung im Untersuchungsgebiet nicht zu rechtfertigen sei.

1974 wurde mit dem Abriss der ersten Häuser begonnen. Für das Sanierungsgebiet wurde ein Sozialplan erarbeitet, in dem es vor allem um die Vermittlung geeigneter Ersatzwohnungen ging. Als Bindeglied zwischen der Verwaltung und den von der Sanierung betroffenen Bürgern fungierte ein Sanierungsbeirat. Nach und nach zerstreuten sich die verbliebenen Bewohner in alle Richtungen. Die alten Häuser wurden abgerissen. Ende des Jahres 1976 befanden sich rund 70 Prozent des Sanierungsgebietes im Besitz der Stadt. Von den 1700 Bewohnern des Brauk waren nur noch 232 in städtischen und 125 in privaten Wohnungen übrig geblieben. Fast drei Viertel der Bewohner hatte Ende 1976 den Brauk bereits verlassen. Die Wohnsiedlung Brauk war Geschichte, es ging nur noch um den Aufbau des Gewerbeparks Brauk.


1999 Abriss der Kirche St. Bernhard im Brauk

Ausblick

Mit der Foto-Dokumentation „Ausradiert, aber unvergessen. Brauk – mehr als nur eine Erinnerung“ blickten die Borbecker Nachrichten 1980 auf die fast achtzigjährige Geschichte des Brauk und ihrer Bewohner zurück. Und heute? Aus der Zechensiedlung ist ein Gewerbepark geworden. Wer heute von Bergeborbeck kommend von der Bottroper Straße in die Alte Bottroper Straße einbiegt, stößt nach einigen hundert Metern linker Hand auf die vertraute Straße Im Hesselbruch. Die Hugostraße und Robertstraße aber sucht er vergebens. Sie sind nur noch namenlose Seitenarme der Alten Bottroper Straße.


Franz Josef Gründges

Anhang: Zeitleiste Sanierung Brauk

  • 1953 Bau der Obdachlosensiedlung und des Ev. Jugendheims am Sulterkamp
  • 1958 Einweihung der Kirche St. Bernhard im Brauk
  • 1959 Inbetriebnahme der Rennanlage
  • 1960 Schließung von Christian Levin, letzte Zeche im Umfeld der Wohninsel Brauk 1961 Erste Bebauungs- und Entwicklungspläne für den Brauk
  • 1962 Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans
  • 1963 Stilllegung der Rennanlage wegen Unrentabilität
  • 1963 Entwurf eines Bebauungsplans mit verdichteter Wohnbebauung
  • 1964 Entwurf eines Entwicklungsplans für den Panzerbau zwecks Wohnbebauung
  • 1966 Einstellung der Förderung auf Zeche Wolfsbank
  • 1967 Verkauf des Kruppschen Wohnbestands an den Immobilienkaufmann Kaußen
  • 1968 Die Zinkhütte stellt ihren Betrieb ein
  • Zunehmende Verwahrlosung der Häuser und Wohnungen u. des Wohnumfelds
  • 1969 Immer mehr Bewohner verlassen den Brauk, Zuzug von Gastarbeitern
  • 1970 Gründung der Interessengemeinschaft Brauk
  • 1970 Inbetriebnahme der Aluminiumhütte bzw. LMG, neue Arbeitsplätze
  • 1971 Erste Zweifel in der Verwaltung am Konzept der Wohnbebauung
  • 1972 Protestaktion der IG Brauk-Vogelheim
  • 1972 Städtebauförderungsgesetz, Abstanderlass verhindert Wohnbebauung
  • 1972 Hohe Belastung durch Geräuschimmissionen und Luftverschmutzung
  • 1972 Beginn der vorbereitenden Untersuchungen im Sanierungsgebiet Brauk
  • 1972 Einrichtung des städtischen Arbeitskreises „Gewerbe statt Wohnen“
  • 1973 Beginn der Sanierungsmaßahmen
  • Errichtung der Sanierungsstelle Brauk (Beratung der Bürger, Umsiedlung)
  • Öffentliche Präsentation der neuen Pläne für den Brauk
  • 1973 Abriss der Obdachlosensiedlung
  • 1973 Kündigung von 200 Braukbewohnern durch die Stadt, Beginn der Sanierung
  • 1974 Entwicklungsplan für das Kerngebiet Brauk mit Gewerbegebiet-Arealen
  • 1974 Beginn der vorbereitenden Untersuchungen für die Sanierung des Brauk
  • 1975 Perspektivwechsel bei der Stadt: Gewerbepark statt Wohnsiedlung Brauk
  • 1975 Rechtsverbindlichkeit des Sanierungsverfahrens Brauk
  • 1976 Schließung der Beratungsstelle, weitere Umsiedlung der Bewohner
  • 1976 Gewerbepark Park als alleiniges Zielprojekt
  • 1976 Aufstellen eines Sozialplans für die Umsiedlung
  • 1981 Es wohnen noch 69 Bürger im Brauk
  • 1986 Gesamtkostenaufwand des Verfahrens: 66,2 Mio. Mark
  • 1986 Abschluss der Sanierungsmaßnahme
  • 1999 Abriss der Kirche St. Bernhard im Brauk

Quellen

Gründges, Franz Josef: Borbeck im Spannungsfeld von Stadtentwicklung, Rüstungswirtschaft, Umweltpolitik und Bürgerengagement. Die Siedlung Brauk und das Panzerbaugelände. In: Essener Beiträge. Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, 125./126. Band, 2012/2013, Klartext Verlag, Essen 2013, S. 57-210. – Der Brauk. Modellfall eines städtebaulichen Sanierungsverfahrens. Reportage über die Entwicklung einer Zechensiedlung zum Gewerbepark, Stadt Essen, Amt für Stadterneuerung, Liegenschafts- und Wohnungswesen (Hrsg.), Essen 1994. – Borbecker Adressbücher 1902, 1905 und 1909, Essener Adressbücher 1910 bis 1941 (digitalisiert).

 

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