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Wolfgang Filz war 35 Jahre lang als Fotograf für die Borbecker Nachrichten unterwegs. Er kam am 17. Mai 1936 in der Schwarzenbergstraße in Haarzopf als Sohn eines „Kruppianers“ zur Welt. Wegen des Krieges und aus Krankheitsgründen ging er lediglich zwei Jahre lang zur Volksschule. Nach der Anmeldung 1942 an der Schule in Haarzopf zog er mit seiner Mutter aus dem luftkriegsgefährdeten Mülheim zum Vater nach Breslau. Mutter und Sohn mussten dann vor der heranrückenden Roten Armee fliehen und landeten schließlich über die Zwischenstation Bamberg bei der Oma in Haarzopf.
Ostern 1947 nahm Wolfgang Filz den Schulbesuch wieder auf, den er dann aber wegen einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung (Vereiterung des Knochenmarks) nach kurzer Zeit unterbrechen musste. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus setzte Wolfgang Filz Anfang 1949 als 13-Jähriger den Schulbesuch fort und wurde zwei Jahre später ins Leben entlassen.
Nach der Schule arbeitete er als Lehrling und Geselle in einer Harzopfer Firma als Klempner und Installateur. Nach sechs Jahren wurde er arbeitslos, sattelte um und arbeitete fortan als Starkstromelektriker bei der Firma Diselhoff und Streb in Haarzopf. 1958 lernte er seine spätere Frau Inge kennen, ein Jahr darauf heirateten sie. Beruflich ließ er sich aus gesundheitlichen Gründen (Wirbelsäulenerkrankung) zum technischen Revisor bzw. Güteprüfer umschulen und erhielt einen Arbeitsplatz bei Krupp-Widia. 1992 ging er in Rente.
In den letzten Jahren kümmerte er sich hingebungsvoll um seine schwerkranke Frau. Als es ihm selbst gesundheitlich immer schlechter ging, legte er 2012 den Fotoapparat beiseite und ging ins ev. Altenheim Bethesda in Borbeck. Dort ist er am 24. November 2014 gestorben. Beigesetzt wurde er auf dem ev. Friedhof in der Pflanzstraße. Als Amateurfotograf war Wolfgang Filz seit 1960 unterwegs. Damals hielt er seinen ersten Fotoapparat, eine Vogtländer Vito CL, in Händen. Ende der 1970er-Jahre bekam er eine Anstellung als Fotograf der Borbecker Nachrichten und übte diese Tätigkeit 35 Jahre aus. Die Fotos entwickelte er in der selbsteingerichteten Dunkelkammer.
Im Nachruf der Borbecker Nachrichten wird er als hilfsbereiter, grundehrlicher, zuverlässiger und selbstloser Mensch beschrieben, der überall und immer herzlich willkommen war. Montags, so heißt es im Nachruf, habe er stets den Ertrag des Wochenendes müde, aber zufrieden in der Redaktion abgeliefert. Wolfgang Filz war ein guter Mensch und als WOFI ein hervorragender Botschafter der Borbecker Nachrichten.
Franz Josef Gründges
Quellen: Nachruf in den Borbecker Nachrichten Nr. 48/28.11.2014. – Laudatio von Franz Josef Gründges anlässlich der Goldenen Hochzeit von Wolfgang und Inge Filz am 11. Juli 2009.