Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns an:
Sie möchten Ihren Beitrag veröffentlichen lassen? Dann nutzen Sie unser
Sie möchten das ehrenamtlich arbeitende Nachrichtenportal borbeck.de unterstützen?
Mit einer Spende für mehr Inhalt und das interaktive leserfreundliche Layout helfen Sie uns sehr, aktuell und zuverlässig zu berichten, Tag für Tag! Auf Wunsch ist eine Spendenquittung möglich.
Der Redakteur und Bundestagsabgeordnete Hermann Ehren hat einen großen Teil seines Lebens im oberschlesischen Gleiwitz zugebracht. Zur Welt gekommen ist er aber am 17. Oktober 1894 in Borbeck. Er absolvierte nach der Volksschule eine dreijährige handwerkliche Ausbildung mit Gesellenprüfung. Danach besuchte er eine Fortbildungsschule und nahm zur Weiterbildung an Akademischen Kursen teil. Diese Qualifizierungsmaßnahmen befähigten ihn zum beruflichen Einstieg als Jugendsekretär in der Hauptverwaltung des Christlichen Bergarbeiter-Verbands in Essen. In dieser Funktion übernahm er u.a. die Schriftleitung der Verbandszeitschrift „Knappen-Jugend“.
1926 verschlug es Hermann Ehren als Leiter der Vereinszentrale der katholischen Männerbewegung nach Gleiwitz in Oberschlesien. Er saß für die Zentrumspartei im Oberschlesischen Provinzial-Landtag und war außerdem Vorsitzender der Allgemeinen Ortskrankenkasse Gleiwitz.
Während der NS-Zeit stand er in Diensten des schlesischen Großindustriellen Nikolaus Graf von Ballestrem (1900-1945), der zwar als überzeugter Katholik und Monarchist auf Distanz zum NS-Regime blieb, ungeachtet dessen aber seinen Reichtum von der Ballestrem’schen Güterdirektion in Gleichwitz aus vermehren konnte.
Nach seiner Ausweisung Oberschlesien im September 1945 wurde Hermann Ehren in Bottrop ansässig. Dort begann seine politische Tätigkeit. Bereits im Oktober 1945 trat er der CDU bei, 1946 übernahm er den Vorsitz des Landesflüchtlingsausschusses Westfalen und gehörte darüber hinaus dem Zonenbeirat der britischen Besatzungszone und 1946/47 dem ersten (ernannten) Landtag von Nordrhein-Westfalen an. Von 1949 bis zum Ende der Wahlperiode 1961 vertrat er den Wahlkreis Meschede-Olpe im Deutschen Bundestag. Im Oktober 1962 rückte er für den verstorbenen Robert Pferdmenges nach und blieb Abgeordneter des Deutschen Bundestages bis zu seinem Tod 1964.
Beruflich war Hermann Ehren ab 1949 als Redakteur der „Ruhr-Nachrichten“ in Dortmund tätig. Er war nebenbei auch schriftstellerisch tätig. Er verfasste eine Biografie des Reichstagspräsidenten Graf von Ballestrem (Breslau 1935) und den historischen Roman „Um der Väter Erbe“ (Gleiwitz 1940).
Am 30. November 1964 ist Hermann Ehren in Bottrop, der Partnerstadt von Gleiwitz, gestorben. (FJG)
Quellen: Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015. – Amtliches Handbuch des Deutschen Bundestages, 3. Wahlperiode, 1958. – https://www.landtag.nrw.de – aufgerufen am 08.12.2020.