Don Bosco-Gymnasium

Die Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos ist seit 1921 in Borbeck zu Hause. Auf der Suche nach einem geeigneten Standort für eine Niederlassung zur Förderung junger Arbeiter und Handwerker in einem überwiegend katholischen geprägten Raum erwarben sie mit Unterstützung des Borbecker Unternehmers und kirchlichen Wohltäters Franz Pothmann ein ehemaliges evangelisches Vereinshaus, das als Lehrlings- und Knabenheim geführt wurde (bis 1964). Die Einrichtung diente dann mehr und mehr der gezielten Rekrutierung von Nachwuchs für den Orden und für das Priesteramt. 1923 entstand ein Jugendheim, das je zur Hälfte von den Don-Bosco-Schwestern und von den Salesianern für ihr Knabenheim genutzt wurde.

Der ständig steigende Platzbedarf machte einen Neubau erforderlich, der von 1928 an eine größere Anzahl von sogenannten Spätberufenen mit Volksschulabschuss und abgeschlossener Berufsausbildung aufnehmen konnte und gleichzeitig der Weiterentwicklung der offenen Jugendarbeit diente. Das war die Geburtsstunde des bis heute bestehenden St. Johannesstifts. In dieser Internatsschule, die keine staatlich anerkannten Abschlüsse vermitteln konnte, wurden 1929 bereits 120 junge Menschen aus ganz Deutschland unterrichtet und in vier Jahren dafür ausgebildet, dass sie die beiden letzten gymnasialen Klassen besuchen und an einem dafür berechtigten Gymnasium das Abitur machen konnten.

1941 wurde die Einrichtung von den Nazis geschlossen. Das Haus und die Vermögenswerte wurden beschlagnahmt. 1951 konnte der Unterricht am St. Johannesstift wieder aufgenommen werden. Die Schüler wurden hier in vier Jahreskursen auf die Aufnahme in die Oberstufe eines Gymnasiums vorbereitet. Die rapide sinkende Zahl an Spätberufenen zwang schließlich dazu, die Schule zu öffnen. Unter dem damaligen Direktor Pater Alois Bause wurde die Schule 1966 staatlich anerkannt. Sie hatte damit den Status einer sogenannten Ergänzungsschule oder Angebotsschule in privater Trägerschaft mit einer ab der 7. Klasse eingerichteten Eingangsklasse. Die Schule war auch für externe Schüler offen.

Das war das Gründungsjahr des heutigen Don Bosco-Gymnasiums. 1969 gab es hier die ersten Reifezeugnisse. 1970 wurde am Aufbaugymnasium eine gymnasiale 5. Klasse eingerichtet, ab 1982 war die Schule dreizügig. Seit 1999 ist die frühere Jungenschule ein dreizügiges Koedukationsgymnasium mit Sek I und Sek II. Das ehemalige Internat wurde 1991 geschlossen. Heute besuchen das Don Bosco-Gymnasium etwa 800 Schülerinnen und Schüler, die von 60 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet werden (Schuljahr 2018/19). (FJG)

Quellen: Homepage des Don Bosco Gymnasium. – P. Johannes Wielgoß: Das Haus der Salesianer Don Boscos in Essen-Borbeck von der Gründung bis zum II. Vatikanischen Konzil. Rom 2015.

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