Bottroper Straße

Um 1900 führte die historische Bottroper Straße von Altenessen nördlich der Berne entlang durch Vogelheim, bog unterhalb von Sturms Hof nach Südwesten ab, ließ die von Dellwig kommende Levinstraße und die Zeche Levin links liegen, um dann zwischen Zeche und Kolonie Prosper die Emscher zu überqueren und auf Osterfeld zuzusteuern.

Die Vorläuferstraße der heutigen Alten Bottroper Straße begann im Umfeld der Zeche Carolus Magnus in Bergeborbeck, hieß dort noch Blechstraße, überquerte südlich der Ev. Schule Vogelheim den Mühlenbach und wurde danach zur Bruchstraße. Sie durchlief den Brauk auf der Trasse der heutigen Alten Bottroper Straße, querte die Hesselstraße (heute Weidkamp) und endete kurz vor der Zeche Levin in Höhe der damaligen Polizeistation an der Levinstraße (heute Haus-Horl-Straße).     

Mit den Planungen für die „Neue Bottroper Straße“ (L 631) wurde 1977 begonnen. 1978 erwarb der Landschaftsverband Rheinland das Gelände der ehemaligen Bahntrasse nordöstlich des Brauk von der Deutschen Bundesbahn. Im Mai 1980 konnte die knapp 2 km lange Trasse zwischen Sulterkamp und Stadtgrenze Bottrop freigegeben werden. Die neue Bottroper Straße führte nun vierspurig am Brauk vorbei und nahm den ständig steigenden Durchgangsverkehr zwischen Essen und Bottrop auf.

Zur gleichen Zeit, im August 1980, erhielt die durch den Brauk führende alte Trasse im Zuge der Umwandlung der Wohnsiedlung Brauk in ein Gewerbegebiet die Bezeichnung Alte Bottroper Straße. Die Entscheidung war kommunalpolitisch höchst umstritten. Den Namensvorschlag der Borbecker Bezirksvertretung „Im Brauk“ lehnte die Stadtverwaltung unter Verweis auf mögliche Verwechslungen mit der Straße „Im Brauke“ in Essen-Burgaltendorf (20 Häuser!) mehrfach ab. (FJG)

Quellen: Ludwig Wördehoff: Borbeck in seinen Namen. Essen 1987. – Willi Bonczek: Essen im Spiegel der Karten. Essen 1975. – Stadt Essen (Hrsg.): Der Brauk. Modellfall eines städtebaulichen Sanierungsverfahrens. Reportage über die Entwicklung einer Zechensiedlung zum Gewerbepark. Essen 1994.       

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