Berns, Maria

Politikerin, Mitglied des Landtags NRW

Maria Berns kam am Heiligabend des Jahres 1899 als jüngste Tochter des Schneidermeisters und Sozialdemokraten Friedrich Deuper und seiner Ehefrau Minna Deuper, geb. Eilers, in Essen zur Welt. Nach der Volksschule machte sie eine kaufmännische Ausbildung und war bis zu ihrer Heirat im Jahre 1927 als Kontoristin und Expedientin beruflich tätig. Danach war sie Hausfrau.

Schon mit 19 Jahren trat sie der SPD bei. Ab 1920 engagierte sie sich ehrenamtlich für die SPD und die Arbeiterwohlfahrt in Essen. Umzugsbedingt setzte sie diese Tätigkeit von 1929 bis 1933 in Chemnitz fort. Hier gehörte sie von 1931 bis 1933 der Stadtverordnetenversammlung. Nach dem Verbot der SPD 1933 arbeitete sie illegal für die Partei. Das Wohnhaus der Eltern in Witten-Annen, wohin es sie 1933 verschlagen hatte, diente als Durchgangsquartier für Sozialdemokraten auf ihrer Flucht vor den Nazis ins Ausland.

Maria Berns, die ihre illegale Arbeit bis zum Ende des Krieges fortgesetzt hatte, nahm unmittelbar ihre Funktionstätigkeit in der Essener SPD wieder auf. Ab 1946 war sie Mitglied des SPD-Unterbezirksvorstands, der Gewerkschaft öffentliche Dienste, Transport und Verkehr und des Reichsbundes der Kriegs- und Zivilgeschädigten. Ebenfalls 1946 übernahm sie die Geschäftsführung der AWO im Kreisverband Essen, die sie bis 1962 innehatte, sowie die Leitung der Frauengruppe in der Essener SPD. Ab 1. Februar 1946 gehörte sie dem ernannten Rat der Stadt Essen und (bis 1949) dem gewählten Rat der Stadt an.

Von 1947 bis 1969 war Maria Berns für den Wahlkreis Borbeck-Karnap Mitglied des Landtages Nordrhein-Westfalen. Wegen ihres unermüdlichen Einsatzes in der Alten- und Jugendarbeit“ nannte man sie liebevoll „Nachkriegsmutter“. Am 14. März 1981 ist sie in Essen-Borbeck gestorben. Sie wurde auf dem Siepen-Friedhof beigesetzt.

Für ihre Verdienste wurde Maria Berns mehrfach ausgezeichnet. Sie erhielt 1964 das Große Bundesverdienstkreuz und 1972 die Marie-Juchacz-Plakette. In Essen-Stoppenberg trägt eine Pflegeeinrichtung ihren Namen. In Altenessen-Nord ist eine Straße nach ihr benannt.  (FJG)  

Quellen: Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015.

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