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Beatrix von Holte (* um 1250; † 4. Dezember 1327 in Essen), 1292-1327 Fürstäbtissin des Stifts Essen, wird 1273 als Pröpstin im Stift Vreden genannt und stammte aus einem Geschlecht, das nach Schwierigkeiten mit den Bischöfen von Münster aus der Gegend um Osnabrück an den Niederrhein zog, wo es zu den Gefolgsleuten der Grafen von Berg zählten. Ihr Bruder Wigbold von Holte wurde mit Unterstützung der Grafen von der Mark 1297 zum Kölner Erzbischof gewählt.
Trotzdem gab es fortdauernde Spannungen zwischen dem Bistum Köln und dem Stift Essen. Erst im April 1309, 17 Jahre nach der Wahl und elf Jahre nach dem Verzicht der Gegenäbtissin, wurde Beatrix durch den Bischof von Minden im Auftrag des Papstes in ihr Amt eingesetzt. Wenig später erfolgte die weltliche Bestätigung durch den König. Beatrix gilt als kluge und tatkräftige Äbtissin, die den Fortbestand des Stifts als eigenständiges Reichsfürstentum sicherte.
Sie vollendete den von ihrer Vorgängerin Berta von Arnsberg nach dem verheerenden Brand von 1275 begonnenen Neubau des Essener Münsters in seiner heutigen Gestalt als gotische Hallenkirche und machte dem Essener Domschatz große Stiftungen. Sie sicherte die bedrohte wirtschaftliche Existenz des Stiftes, indem sie die Oberhöfe durch Vergleiche mit Ministerialen oder Rückkauf wieder unter die Kontrolle des Stiftes brachte.
Als erste Essener Äbtissin nutzte sie die seit 1227 ausgebaute Residenz Borbeck als Herrschaftszentrum. Sie förderte die Beginen in Essen gegen die Entscheidung des Konzils von Vienne von 1311 und leitete eine Phase des religiösen Aufschwungs ein. Beatrix von Holte starb am 4. Dezember 1327 nach 35 Amtsjahren als Äbtissin und wurde vor dem von ihr gestifteten Maria-Magdalenen-Altar in der Stiftskirche bestattet.