Sie haben Fragen oder Anregungen? Schreiben Sie uns an:
Sie möchten Ihren Beitrag veröffentlichen lassen? Dann nutzen Sie unser
Sie möchten das ehrenamtlich arbeitende Nachrichtenportal borbeck.de unterstützen?
Mit einer Spende für mehr Inhalt und das interaktive leserfreundliche Layout helfen Sie uns sehr, aktuell und zuverlässig zu berichten, Tag für Tag! Auf Wunsch ist eine Spendenquittung möglich.
0 05.04.2019
Dann und wann, wenn ich in Borbeck unterwegs bin, treffe ich Leser unserer Zeitung. Teilnahmsvoll erkundigen sie sich nach meinem Befinden und sagen dann schnell, wie sehr sie die Zeitung vermissen. „Wie sehr die Zeitung fehlt, haben wir erst nach ein paar Wochen begriffen“, höre ich und schweige dann ein wenig betreten. So viel Sympathie und warme Anteilnahme stürzen mich in Verwirrung und dennoch freue ich mich darüber.
Von den beinahe 70 Jahren Borbecker Nachrichten war ich beinahe 31 Jahre dabei. Ich denke zurück an „Olympia Monica“, eine Schreibmaschine, auf der ich die ersten Texte tippte. Dann kam ein Computer ins Haus. Wir jungen Leute in der Redaktion mussten uns um einen Platz an der Kiste balgen! Walter Wimmer und der unvergessene Sportredakteur Heinz Wieczorek hämmerten weiter ihre Texte in die „Monica“.
Die Manuskripte wurden ins Druckhaus gebracht und dort von Schreibkräften ins System eingetippt. Wir jungen Hüpfer hatten unsere Beiträge auf einem wabbeligen Datenträger gespeichert und mussten mit der „Floppy Disc“ im Gepäck abends spät unsere Texte bei der WAZ einlesen. Die Seiten wurden von gelernten Schriftsetzern gebaut, die mit der fortschreitenden Entwicklung der EDV und der speziell auf die Bedürfnisse von Tageszeitungen zugeschnittenen Programme als erste (zusammen mit den Korrektoren) nicht mehr gebraucht wurden. Viele Metteure hatten noch mit dem Bleisatz ihre berufliche Laufbahn begonnen.
Zum Schluss waren wir bei der Borbecker unsere eigenen Redakteure, Fotografen, Seitengestalter. Am Bildschirm konnte man zusehen, wie die Seiten gefüllt wurden.
Das Nachrichtengeschäft war immer ein wandelbares Geschäft. Vom berittenen Boten, über die Zeitung, die zwei, dreimal wöchentlich aus der Hauptstadt mit der Postkutsche kam, über die tägliche Zeitung, das Anzeigenblatt oder die digitalen Angebote rund um die Uhr: Alles ist im Fluss.
Und da ist es schön zu sehen, dass der Borbecker Bürger- und Verkehrsverein, der Kulturhistorische Verein, der Initiativkreis Centrum Borbeck zusammen mit der Borbecker Werbeagentur ppr mit ihrer ehrenamtlich auf die Beine gestellten Seite „borbeck.de“ nicht wollen, dass Nachrichten aus dem Großraum Borbeck „untergehen“. Dieses Unterfangen ist so anstrengend, wie gegen den Strom zu rudern. Doch die Seitenmacher tun es mit Freude. Ich wünsche ihnen ein gutes Gelingen.
Susanne Hölter
Kommentare
Einen Kommentar schreiben