31. August 2018: Letzter Arbeitstag an der Vinckestraße

0 05.04.2019

Ein kleines Video auf dem Youtube-Kanal und der Homepage des BBVV dokumentierte am 31. August 2018 den letzten Arbeitstag der Redaktion der BORBECKER NACHRICHTEN. Der Filmstreifen verzeichnete auf der Facebook-Seite „Unsere Borbecker“ über 730 Aufrufe.

BORBECK. Zwischendurch drängelte es sich auf den schmalen Fluren: Letzter Tag im August 2018, letzter Arbeitstag in der Redaktion der BORBECKER NACHRICHTEN. Viele nutzten die Chance, noch einmal persönlich zu danken - Leserinnen und Leser, Abonnenten und Freunde der Zeitung, die nun zum letzten Mal erschienen ist.

Video-Impressionen vom Vormittag an der Ecke Vinckestraße hielten ein wenig fest, was bald der Vergangenheit angehören sollte: Das typische Redaktionsumfeld, wo aus einem von außen unerschließbaren Chaos eine ordentliche Wochenausgabe entstand, draußen die vertrauten Schilder über und in den Scheiben der Büros, fußläufig, eine Redaktion auf Augenhöhe mit dem Leser, für jedermann zugänglich. Doch natürlich war es ein Tag, an dem sich die Gefühle mischten: Wehmut und Dankbarkeit zugleich, Sorge um die Zukunft und ein trotziges „Es muss weitergehen“.

Das WDR-Studio Essen schickte ein Filmteam und durchaus machten sich im Publikum verärgerte Stimmen Luft. Zugleich wurden letzte schriftliche Grüße in den dicken Dankeschön-Band des Borbecker Bürger- und Verkehrsvereins (BBVV) geheftet, griffen Gäste bei den historischen Postkarten zu. Doch das Unausweichliche, so der Tenor damals, erfordere auch neuen Optimismus: Borbeck brauche Alternativen, brauche sein Forum, die Möglichkeit zum Austausch, zur Kommunikation und Vernetzung. Insbesondere im sozialen und kulturellen Bereich suche man neuen Schulterschluss, wolle man sich an die Öffentlichkeit wenden, werben und zugleich deutlich machen: Jeder und jede ist wichtig, wird mit seinen und ihren Talenten gebraucht - im Dienst eines lebenswerten Stadtteils mit all seinen Ressourcen, die sich in neuer Weise bemerkbar machen und wirksam werden müssen.

Dies unterstrich die BBVV-Vorsitzende Susanne Asche, die am Morgen einen Unterschriftenstand vor den Redaktionsfenstern aufgebaut hatte. Auch wenn die BORBECKER NACHRICHTEN und die herausragende Arbeit ihrer Redaktion in Zukunft schmerzlich vermisst würden: Es galt einen würdigen Abschied zu nehmen, der seine Zeit braucht, der aber auch in die Zukunft weisen sollte. In der der Herzschlag von ganz Borbeck hörbar bleibt, das dem Vater der „BORBECKER“, Walter Wimmer, so viel bedeutet hat. Dessen Puls er immer wieder gefühlt und gespürt hat. "Bleibt die Hoffnung, dass dieser verlässliche lebendige Grundton des Stadtteils vernehmbar bleibt", hieß es damals. "Vielen ist sehr bewusst, dass es nun umso mehr auf sie ankommt."

Die gelbe Bahn kreuzte, Tauben umflogen den Kranz der Germaniastatue, die bunten Obststände leuchteten, die Glocken schlugen und die Passanten strebten den Geschäften zu. Ein heller Vormittag in Borbeck. „Das Leben geht weiter“ – auch für die Mitarbeiter der „besten Seiten von Borbeck“, dieser Hoffnung gaben viele persönlich ihren Ausdruck.

Quelle: „Borbecker Nachrichten – letzter Arbeitstag an der Vinckestraße“, Artikel auf der BBVV-Homepage vom 31.8.2018

Was nun? Letzter Arbeitstag an der Vinckestraße: Der "rasende Reporter" Carsten Kindermann, rechts Andreas Eickholt

Es hat nicht sollen sein: Dem Versuch, die BN auch online zu platzieren, war nur eine kurze Dauer beschert

Fundstück beim Aufräumen: Andreas Eickholt mit einem redigierten Originalmanuskript von Walter Wimmer

(v.l.) Susanne Asche, Susanne Hölter, Andreas Eickholt am letzten Arbeitstag an der Vinckestraße

 

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