Wilde Müllkippen an Container-Standorten

Nach vier Jahren Überwachung zieht Stadt positive Bilanz

0 28.10.2022

ESSEN. Besonders oft als wilde Müllkippen missbrauchte Container-Standorte im Stadtgebiet werden seit vier Jahren überwacht. Jetzt zog die Stadt Bilanz: Insgesamt wurden seit 2018 bis Mitte diesen Jahres 1.873 Überwachungen an ausgewählten Containern-Standorten im Essener Stadtgebiet durchgeführt. Bei den durch das Ordnungsamt in regelmäßigen Abständen organisierten Kontrollen wurden danach 4.274 Verstöße festgestellt und entsprechende Bußgeldverfahren eingeleitet. Letztendlich festgesetzt werden konnten davon bisher 1.898, heißt es, und die Stadt Essen konnte Bußgelder in Höhe von knapp 250.000 Euro im Rahmen der Überwachungen verzeichnen.

Schwerpunkt der Müll-Hotspots sei nach vorläufiger Auswertung der Verstöße der bevölkerungsreiche nördliche Teil des Essener Stadtgebietes und der Innenstadtbereich. Aber auch im Essener Süden wie in Kettwig, Werden oder in Bredeney seien Müll-Hotspots zu verzeichnen. Verursacher seien in den meisten Fällen Anwohner im direkten Umfeld oder im selben Stadtteil. Nur ein Bruchteil der illegalen Müllablagerungen konnte auswärtigen Müllsündern zugerechnet werden.

Höhepunkt der illegalen Müllablagerungen 2020 und 2021

In den von der Corona-Pandemie geprägten Jahren stiegen die eingeleiteten Bußgeldverfahren auf 2.302, wovon 971 Bußgelder festgesetzt werden konnten. Rund 129.123 Euro an Bußgeldern kamen allein 2020 zusammen. Vermehrte illegale Ablagerung von Pappkartons, Altpapier- und Sperrmüll durch das Ausmisten von Keller, Dachboden und Co. erhöhten seit März 2020 die Mengen im Stadtgebiet – eine Entwicklung, die auch 2021 noch anhielt: Insgesamt 1.612 Verstöße wurden damals festgestellt, wovon bei 744 Bußgelder in Höhe von insgesamt 94.281,50 Euro festgesetzt wurden. Seit 2022 nehmen die Verstöße nach den Angaben wieder ab: Bis heute gab es 261 eingeleitete Bußgeldverfahren, 100 wurden davon festgesetzt und 46 Verfahren davon laufen noch.

Illegale Entsorgung ist Ordnungswidrigkeit

Vielen sei „oftmals nicht bewusst“, so die Stadt, dass das „Danebenstellen“ von Kartons an einem Container-Standort bereits eine Ordnungswidrigkeit darstellt. Häufig werde die illegale Entsorgung damit gerechtfertigt, dass die vorhandenen Container bereits überfüllt waren und somit kein anderer Weg der Entsorgung zur Verfügung stand. Die Kontrollen trügen zur Sensibilisierung bei und entfalteten als abschreckende Maßnahme spürbare präventive Wirkung.

Aktionsplan „Essen bleib(t) sauber!“

Mit dem von Oberbürgermeister Thomas Kufen initiierten „Aktionsplan Sauberkeit“ setzt sich die Stadt Essen verstärkt für die Beseitigung von Abfall und wildem Müll in der Stadt ein. Viele städtische Ämter beteiligen sich an der Umsetzung. Mit dabei sind auch Partner aus dem Konzern Stadt Essen, wie die Essener Arbeit Beschäftigungsgesellschaft mbH (EABG), die Entsorgungsbetriebe Essen GmbH (EBE) sowie die Ehrenamt Agentur Essen.

Die Entsorgungsbetriebe stellen übersichtliche Informationen zur Verfügung, wo sich im Stadtgebiet Abgabestellen für Altpapier, Altglas oder Altkleider befinden: www.ebe-essen.de. Darüber hinaus stehen auch die Recyclinghöfe der EBE als Abgabestelle für beispielsweise Verpackungen aller Art zur Verfügung.

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