Stock, Ludwig

Bürgermeister von Borbeck 1823-1840

Über die ersten Lebensjahre von Borbecks zweitem Bürgermeister Ludwig Stock liegen keine Daten vor. Man weiß lediglich, dass er um 1790 im Hannoverschen geboren ist. Stock arbeitete zunächst als Kreiskopist auf dem Landratsamt Rheinberg. Im März 1822 ernannte ihn die Preußische Regierung zum Beigeordneten der Bürgermeisterei Ossenberg bei Rheinberg, wo er nach dem Tod des Bürgermeisters die Verwaltungsgeschäfte übernahm.

Am 18. August 1823 versetzte ihn die Regierung nach Borbeck. Dort trat er die Nachfolge von Christian Philip Leimgardt als Bürgermeister an. Von Stock sind einige persönliche Daten überliefert. Er lebte nach der Heirat im Jahre 1825 mit der Witwe des Gutspächters Ferdinand Vollrath auf Gut Bermen am Lipperheidenbaum, das er 1830 vom preußischen Domänenfiskus erwarb. Von dort aus erledigte er auch die Amtsgeschäfte.

Nach dem Tod seiner Frau heiratete Stock im Oktober 1837 Elisabeth Küster, Tochter eines Schullehrers aus Buer. Wegen der verschiedenen Konfessionen – Stock war evangelisch, seine Frau katholisch – kam es zu Problemen mit den beiden örtlichen Kirchen. Das hielt das Ehepaar nicht davon ab, 1837 ein Legat von 200 Reichstalern für die Armen und Bedürftigen in Borbeck und ein Jahr darauf der katholischen Kirche in Borbeck 150 Reichstaler für das Lesen Messen zu Jahrgedächtnissen mit Namensnennung zu spenden.

Um diese Zeit wohnte Stock im sogenannten „Gartenhaus“ von Schloss Borbeck, auch „Kleines Schloss“ genannt. Nach dem Ende seiner Amtszeit 1840 zog er sich auf Gut Bermen zurück. Er starb am 1. Juli 1843 in Borbeck. (FJG)

Quellen: Andreas Koerner: Zwischen Schloss und Schloten. Die Geschichte Borbecks. Bottrop 1999. – Erwin Dickhoff: Essener Köpfe. Essen 2015.

Bild oben: Preußische Generalstabskarte, um 1820, Ausschnitt

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