Schoenmakers, Martin Anton

Martin Anton Schoenmakers (katholisch) wurde am 10. August 1914 in Essen geboren. Er heiratete am 30. März 1940 in Essen die Hildegard Helene geb. Brodowski, geb. am 22. Mai 1914 in Graudenz.

Martin Anton Schonemakers absolvierte eine Ausbildung zum Architekten an der Essener Handwerker- und Gewerbeschule (die spätere Folkwangschule für Gestaltung) beim Dozenten Kurt Wasse, der u.a. die Restaurantgebäude in der Gruga baute.

Bekannt ist die Entwurfstätigkeit Schoenmakers für zwei kleine Kinosaaleinrichtungen in Essener Vororten aus der gleichen Bauzeit: Für das „Apollo“ in Essen-Frillendorf, Elisabethstr. 95 mit 376 Plätzen von 1951 (Betreiber Willy Wernsdörfer aus Essen-Borbeck, Altendorfer Str. 562, Einweihung des Kinos mit dem Film „Gabriela“) sowie für die „Vogelheimer Lichtspiele“ (VoLi), die am 9. März 1954 eröffnet und am 31. März 1964 geschlossen wurden. Sie entstanden nach einem Entwurf von Martin Schoenmakers von Ende 1952. Die Bauleitung lag in den Händen von Architekt Dipl. Ing. Helmut Feldhofer. Das VoLi bestand aus einer ausgemauerten Stahlkonstruktion und gehörte von seiner technischen Ausstattung her zu den modernsten Kinos der damaligen Zeit. Betreiber waren die „Kempken und Diekmann OHG Filmtheaterbetriebe“, 1956 übernahm Kempken das VOLI allein, Diekmann übernahm die Borbecker Kammerlichtspiele.

Von Martin Schoenmakers stammen Entwürfe für die Pfarrkirche St. Thomas Morus in Essen-Vogelheim (1952), das Pfarrhaus St. Engelbert in Essen (1952), die Pfarrkirche (1955) sowie Kindergarten und Jugendheim von St. Paulus (1957) in Essen-Gerschede, das Kroatenzentrum (1966), Kloster und Kapelle der kroatischen Schwestern von der Gemeinschaft der „Dienerinnen vom Kinde Jesu“ (1967) und das Albert-Schmidt-Altenheim in Essen-Vogelheim (1971).

Martin Schoenemakers betrieb in Frankfurt ein Zweigbüro. In Zusammenarbeit mit der FAAG realisierte er die Entwürfe für die Messehalle 6 (1963 in Betrieb genommen und 2019 umfassend renoviert) und für die Messehalle 5 der Internationalen Messe Frankfurt am Main (Bauzeit 1971/1972, 2020 abgerissen).

Auch für den Wiederaufbau des Verwaltungsgebäudes für den Ruhrkohleverband (1949-1952), eines der qualitätsvollsten Beispiele früher Fünfziger Jahre-Architektur im Ruhrgebiet, das 1997 trotz dieses hohen Stellenwerts in den Neunzigern abgebrochen wurde, lieferte Martin Schoenmakers die Entwürfe. Er verzichtete darauf, das tragende Stahlbetongerüst als architektonisches Gestaltungsmittel einzusetzen. Den Skelettbau deutete er in ein Massivbauwerk um. Der Eindruck eines Massivbaus sollte dem Bauwerk „Würde“ verleihen.

Martin Schoenmakers war laut Karteikarte des Bundes Deutscher Architekten (BDA) seit 1947 selbstständig. Sein Büro befand sich in der Brunnenstraße 27 in Essen. Das Gebäude steht heute noch direkt gegenüber dem früheren Standort der Folkwang Musikschule. Er wohnte zuletzt in der Ahrfeldstr. 67 in Essen und ist am 28. August 1975 in Essen gestorben. (FJG)

Quellen: Holger Klein-Wiele: Kinoarchitektur der fünfziger Jahre im Ruhrgebiet. Lit. Verlag Berlin 2006, Reihe Architektur Band 3 (Diss. Uni Bochum) (Abschnitt Kinoarchitekten, S. 146 ff.) - Thorsten Wolf: „Vogelheimer Lichtspiele“. In: Borbecker Beiträge 2/2006, S. 72-78). – Zur Beschreibung des Ruhrkohlebaus, vgl. das Gutachten „Bestand qualitätvoller Bauten aus den ‘Fünfziger Jahren‘ in Essen von Joachim Petsch, Bochum 1994. – Meldekarte zu Martin Schoenmakers (Archiv der Stadt Essen). – Andreas Koerner: Der Essener Architekt Martin Schoenmakers und seine Borbecker Bauten. In: Borbecker Beiträge 2/2018, S. 65-70. – Dokumente aus Essener BDA-Akten, übermittelt von Peter Brdenk (BDA) vom Architekturbüro Planwerk in Essen.- Melderegisterauskunft des Bürgerbüros der Gemeinde Sulzbach vom 28.07.2020.

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